| # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Bald Verhandlungen in Bratisl… | |
| > Die Slowakei möchte im Ukraine-Krieg wohl eine Vermittlerrolle zwischen | |
| > Ukraine und Russland einnehmen. In der Opposition stößt das auf Kritik. | |
| Bild: Ein freundlicher Händedruck in Moskau. Und bald auch in Bratislava? | |
| ## Slowakei als Vermittler im Ukraine-Krieg? | |
| Russlands Präsident Wladimir Putin kann sich die Slowakei als Treffpunkt | |
| für mögliche Gespräche über ein Ende des Ukraine-Kriegs vorstellen. [1][Der | |
| slowakische Ministerpräsident Robert Fico habe bei seinem Besuch in Moskau | |
| am vergangenen Sonntag sein Land als Plattform angeboten], sagte der | |
| Kremlchef vor Journalisten. „Wenn es so weit kommt, warum nicht? Denn die | |
| Slowakei nimmt aus unserer Sicht eine neutrale Position ein“, sagte Putin | |
| im Sportzentrum Igora nördlich von St. Petersburg. | |
| In der Slowakei lösten Putins Äußerungen heftige Kritik der Opposition aus. | |
| Michal Simecka, der Chef der größten Oppositionspartei, schrieb auf | |
| Facebook: „Es ist absurd, dass uns über die Außenpolitik der Slowakischen | |
| Republik wieder jemand anderer informiert als unsere eigene Regierung. (…) | |
| Jetzt sogar der russische Präsident und Verbrecher Wladimir Putin.“ | |
| Zu Ficos angeblichem Angebot an Putin, russisch-ukrainische Gespräche in | |
| Bratislava zu organisieren, machte Simecka einen Gegenvorschlag: „Wenn Fico | |
| Frieden will, sollte er zuerst Putin auffordern, seine Angriffe | |
| einzustellen und mit dem Ermorden unschuldiger Menschen in der Ukraine | |
| aufzuhören. Wenn die russischen Streitkräfte ihre Angriffe aufhören, können | |
| sie ruhig auch direkt auf Ficos Terrasse verhandeln“, ergänzte er | |
| sarkastisch. | |
| Das slowakische Außenministerium in Bratislava bestätigte unterdessen am | |
| Donnerstagabend in einer der dpa vorliegenden Aussendung das Angebot, als | |
| Ort für einen Teil möglicher russisch-ukrainischer Friedensgespräche zur | |
| Verfügung zu stehen. Der ukrainischen Regierung habe man die Bereitschaft | |
| dazu bereits im Oktober im Rahmen einer gemeinsamen slowakisch-ukrainischen | |
| Regierungssitzung erklärt. [2][Die slowakische Regierung] setze sich | |
| dauerhaft für eine nichtmilitärische Lösung ein und habe immer wieder | |
| öffentlich ihre Bereitschaft erklärt, aktiv dazu beizutragen. | |
| ## Starke Angriffe auf ukrainische Grenzregion Sumy | |
| Bei starkem Beschuss und Drohnenangriffen von russischer Seite auf die | |
| ukrainische Grenzregion Sumy ist nach Behördenangaben ein Zivilist getötet | |
| worden. „Im Laufe des Tages feuerten die Russen 169 Mal auf die grenznahen | |
| Gebiete und Siedlungen der Region Sumy. Es wurden 311 Explosionen | |
| registriert“, teilte die Gebietsverwaltung auf ihrem Telegram-Kanal mit. | |
| Der 59-Jährige kam am Donnerstag in der Gemeinde Krasnopillja ums Leben, wo | |
| den Angaben nach ein Privathaus brannte. Laut Staatsanwaltschaft befand | |
| sich der Mann in dem Haus. | |
| In einer anderen Gemeinde der Region wurden der Mitteilung zufolge durch | |
| den Beschuss weitere Häuser beschädigt. | |
| In der Nacht zum Freitag gab es auch in anderen Teilen der Ukraine | |
| russische Drohnenangriffe, unter anderem in der Hauptstadtregion, wie die | |
| örtliche Militärverwaltung auf Telegram meldete. Schäden wurden nach ersten | |
| Angaben nicht verzeichnet. (dpa) | |
| ## 🐾 Luftangriffe auf die Ukraine: Planmäßig und zielgerichtet | |
| Über Weihnachten hat Russland die Ukraine so schwer angegriffen, wie schon | |
| lange nicht mehr. Silvester dürfte das Bomben weitergehen, [3][kommentiert | |
| taz-Osteuropa-Redakteurin Barbara Oertel.] | |
| ## Israels El Al stellt Verbindungen nach Moskau vorläufig ein | |
| Die israelische Fluggesellschaft El Al hat alle Flugverbindungen zwischen | |
| Tel Aviv und Moskau für diese Woche eingestellt. Grund seien die | |
| „Entwicklungen im russischen Luftraum“, teilte die Airline am Abend mit. | |
| Sie werde kommende Woche neu beurteilen und entscheiden, ob die Flüge | |
| wieder aufgenommen würden. | |
| Zuvor war ein aserbaidschanisches Flugzeug in Kasachstan abgestürzt. | |
| [4][Die Regierung in Baku führt den Absturz des Fliegers laut | |
| Medienberichten auf Beschuss durch eine Flugabwehrrakete beim Anflug auf | |
| die russische Stadt Grosny zurück.] In mehreren Regionen des russischen | |
| Nordkaukasus seien um diese Zeit ukrainische Drohnen in der Luft bekämpft | |
| worden. | |
| Fotos des Heckteils der Unglücksmaschine zeigen Schäden, die den | |
| Einschlaglöchern von Schrapnell aus Flugabwehrwaffen ähneln. Offiziell | |
| steht die Ursache für den Flugzeugabsturz bislang nicht fest. (dpa) | |
| ## Nationaler Katastrophenfall nach Tankerunglück | |
| Wegen der Ölpest am Schwarzen Meer nach einem Tankerunglück hat Russland | |
| einen nationalen Katastrophenfall ausgerufen. Dies erlaube es, mehr | |
| Einsatzkräfte, Technik und Geld der Regierung im Kampf gegen das Öl | |
| einzusetzen, sagte Zivilschutzminister Alexander Kurenkow in Moskau. | |
| Bei stürmischem Wetter waren am 15. Dezember zwei Tankschiffe in der | |
| Meerenge von Kertsch zwischen dem russischen Festland und der von Moskau | |
| annektierten ukrainischen Halbinsel Krim verunglückt. Ein Tanker zerbrach. | |
| Nach Schätzung russischer Behörden flossen etwa 3.000 Tonnen Öl ins Meer. | |
| An der Festlandsküste im Gebiet Krasnodar seien seitdem 30.000 Tonnen | |
| ölverschmutzter Sand eingesammelt worden, sagte Kurenkow der staatlichen | |
| russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Die Küste werde auf 220 | |
| Kilometer Länge überwacht. Der Minister sprach von 10.000 Einsatzkräften. | |
| Allerdings gibt es aus der Region Klagen, dass die Behörden zu langsam | |
| handeln. | |
| Der verseuchte Sand wird nach Angaben von Umweltschützern vielfach nicht | |
| fachgerecht entsorgt. Es gibt Berichte, nach denen mit Ölsand befüllte | |
| Säcke nicht abtransportiert werden, aufplatzen und alles wieder ins Meer | |
| zurückgelangt. Betroffen ist demnach auch der wegen seines feinen Sandes | |
| beliebte Strand in dem Ferienort Anapa. (dpa) | |
| ## Keine Unterzeichung von Gastransit-Abkommen | |
| Russlands Präsident Wladimir Putin sagt, es bleibe in diesem Jahr keine | |
| Zeit mehr für die Unterzeichnung eines neuen Gastransit-Abkommens mit der | |
| Ukraine. Daran sei die Ukraine schuld, sagt er in einer im Fernsehen | |
| übertragenen Besprechung. „Sie haben angekündigt, dass sie den Vertrag | |
| nicht verlängern werden.“ Damit bestrafe die Ukraine Europa. | |
| Das Abkommen regelt Gas-Lieferungen nach Österreich, Tschechien und in die | |
| Slowakei. Der derzeitige Vertrag läuft nach fünf Jahren Ende Dezember aus. | |
| Die Ukraine verliert zwar die Transitgebühren, die trotz des Kriegs immer | |
| noch gezahlt wurden. Sie will Russland aber die Möglichkeit nehmen, mit dem | |
| Gasexport nach Europa Geld für seine Kriegführung zu verdienen. | |
| Risslands Gaslieferungen nach Europa über die Ukraine sind inzwischen | |
| relativ gering. Russland dürfte 2023 etwa 15 Milliarden Kubikmeter Gas über | |
| die Ukraine geliefert haben. Das sind acht Prozent der russischen | |
| Lieferungen, die in den Jahren 2018-19 noch über verschiedene Routen nach | |
| Europa flossen. (rtr/dpa) | |
| 27 Dec 2024 | |
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