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# taz.de -- Kommunisten brechen mit ANC: Südafrikas historisches Wahlbündnis …
> Die kommunistische Partei will bei Südafrikas nächsten Kommunalwahlen
> nicht mehr den ANC unterstützen. Das historische Befreiungsbündnis ist
> Geschichte.
Bild: Die Fahne der Kommunistischen Partei Südafrikas bei landesweiten Gewerks…
Johannesburg taz | Südafrikas Kommunistische Partei [1][SACP (South African
Communist Party)] tritt nach dreißig Jahren aus ihrem Wahlbündnis mit dem
regierenden [2][ANC (African National Congress)] aus. Bei den nächsten
Kommunalwahlen 2026 will die SACP zum ersten Mal seit Südafrikas
Demokratisierung 1994 selbstständig kandidieren.
Bisher unterstützten die Kommunisten immer die Listen des ANC im Rahmen des
1990 bei der Freilassung Nelson Mandelas und der Legalisierung des ANC
gegründeten Dreierbündnisses zwischen der historischen schwarzen
Befreiungsbewegung, der auch von Weißen geprägten 103 Jahre alten SACP und
dem Gewerkschaftsdachverband [3][COSATU (Congress of South African Trade
Unions)]. Der langjährige SACP-Generalsekretär Blade Nzimamde, im Amt von
1998 bis 2022, ist heute Südafrikas Wissenschaftsminister.
Die Trennung ist ein schwerer Schlag für den ANC, der seit Jahren von
Machtkämpfen zerrissen ist, zahlreiche Abspaltungen hinter sich hat und bei
den Wahlen dieses Jahr seine Mehrheit im Parlament verlor. Südafrika wird
seitdem von einer „Regierung der Nationalen Einheit“ (GNU) aus dem ANC und
verschiedenen Oppositionsparteien regiert, an erster Stelle die [4][DA
(Democratic Alliance),] der von Kritikern vorgeworfen wird, die Interessen
der weißen Minderheit zu vertreten. Der Schritt der Kommunisten erfolgt vor
allem aus Frust darüber.
„Die Koalitionsvereinbarung mit der neoliberalen DA unter der sogenannten
GNU stellt einen Verrat der Transformationsziele der NDR (National
Democratic Revolution) dar“, erklärte SACP-Generalsekretär Solly Mapaila.
## „Repräsentationskrise adressieren“
Der Beschluss fiel beim am Samstag beendeten 5. SACP-Kongress in Ekurhuleni
östlich von Johannesburg. Verkündet wurde er vom ersten stellvertretenden
SACP-Generalsekretär Madala Masuku, von 2014 bis 2019 Vizeminister für
Wirtschaftsentwicklung.
„Der Verlust der Mehrheit der ANC-geführten Befreiungskräfte bei den Wahlen
2024 stellt einen tiefgreifenden politischen Rückschlag für progressive
Kräfte dar“, so die Partei. „Die Entscheidung der SACP, bei den
Kommunalwahlen 2026 selbstständig anzutreten, gründet in der Notwendigkeit,
die Repräsentationskrise der Arbeiterklasse und der Armen zu adressieren.“
„Wenn wir Dinge in der Allianz thematisieren und uns gegenseitig
kritisieren, lasst uns das nicht so tun, als seien wir Feinde“, kritisierte
wiederum ANC-Generalsekretär Fikile Mbalula.
Aber auch die Gewerkschaften sind unzufrieden. COSATU organisierte im
Oktober Proteste gegen Südafrikas hohe Arbeitslosigkeit.
16 Dec 2024
## LINKS
[1] https://www.sacp.org.za/
[2] https://www.anc1912.org.za/
[3] https://www.cosatu.org.za/
[4] https://www.da.org.za/
## AUTOREN
Akani Chauke
## TAGS
Südafrika
ANC
Kommunisten
Südafrika
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Südafrika
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