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# taz.de -- Krieg in Nahost: Katar setzt Vermittlerrolle im Gazakrieg aus
> Die Golfmonarchie war bislang einer der wichtigsten Vermittler um eine
> Einigung. In Nordgaza droht laut Expertengremium unmittelbar eine
> Hungersnot.
Bild: Warten auf Godot: Katar will erst wieder im Gazakrieg vermitteln, wenn �…
Jerusalem taz | In den Verhandlungen über einen Waffenstillstand im
Gazastreifen geht es bereits seit Monaten nicht mehr voran. Nun hat
[1][Katar], einer der wichtigsten Vermittler, gedroht, seine Bemühungen um
eine Einigung einzustellen. Die Golfmonarchie erklärte am Samstag, ihre
Anstrengungen erst wieder aufzunehmen, wenn sowohl Israel als auch die
Hamas ihre „ernsthafte Absicht für ein Ende des brutalen Krieges und des
fortgesetzten Leids der Zivilisten zeigen“.
Einem Sprecher des katarischen Außenministeriums zufolge seien beide
Konfliktparteien sowie die USA und Ägypten bereits zehn Tage zuvor über das
Ende von Dohas Bemühungen informiert worden. Sowohl Israel als auch die
Hamas beharren auf ihren Positionen. Israel will sich nicht auf ein
endgültiges Ende der Kämpfe verpflichten. Die Hamas lehnt eine
vorübergehende Kampfpause ab. Die Gruppe hält noch immer rund einhundert
israelische Geiseln gefangen.
Unklar ist, ob führende Hamas-Vertreter weiterhin in Katar bleiben können.
Doha bezeichnete am Samstag Berichte, denen zufolge das 2012 mit Billigung
der USA eröffnete Verbindungsbüro der Gruppe in dem Land geschlossen werden
sollte, als „ungenau“. Die Forderung kommt laut US-Medienberichten aus
Washington, die [2][scheidende Regierung unter Präsident Joe Biden] hat
sich bisher dazu jedoch nicht offiziell geäußert.
Diplomaten und Politiker im Westen und in der Region haben gewarnt, mit
einer Schließung des Büros würden künftige Verhandlungen erschwert. Die
Hamas bereitet sich seit Monaten darauf vor, Doha zu verlassen. Kürzlich
eröffnete die Gruppe ein Verbindungsbüro in Bagdad. Auch über die Türkei
wurde als Alternative spekuliert.
## Es bleiben nur Tage, um eine Hungersnot abzuwenden
Indes könnte im Norden des Gazastreifens die Schwelle zu einer Hungersnot
überschritten werden, vor der bereits seit Monaten gewarnt wird.
Ungewöhnlich deutlich warnte ein von der UNO eingesetztes Expertengremium,
das Famine Review Committee (FRC), dass Hunger, Unterernährung und damit
verbundene Todesfälle „schnell zunehmen“ würden. Es blieben nur Tage, um …
Nordgaza eine „unmittelbar bevorstehende Hungersnot“ abzuwenden.
Die israelische Behörde Cogat bezeichnete den Bericht am Sonntag als
„inkorrekt“. Israel hat weite Teile des nördlichen Gazastreifens im Rahmen
einer groß angelegten Offensive vor mehr als einem Monat abgeriegelt und
bombardiert das Gebiet seitdem massiv.
Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Haus im Norden des Gazastreifens
sind am Sonntagmorgen nach Angaben des Zivilschutzes mindestens 25 Menschen
getötet worden, darunter 13 Kinder. Die Armee teilte am Sonntag ohne
weitere Belege mit, „Dutzende Terroristen eliminiert“ zu haben.
Bei israelischen Luftangriffen im Nord[3][libanon] wurden nach Angaben des
libanesischen Gesundheitsministeriums mindestens 26 Menschen getötet,
darunter sieben Kinder. Bei einem Luftschlag im Süden kamen drei Sanitäter
ums Leben.
10 Nov 2024
## LINKS
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## AUTOREN
Felix Wellisch
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