Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Aktivist*in über UN-Klimakonferenz: „Es gibt dort keine echte L�…
> Von der Weltklimakonferenz erhofft sich Klimaaktivist*in Dianx
> Cantarey aus Mexiko nicht viel. Cantarey hat einen Gegengipfel
> mitorganisiert.
Bild: Ausschnitt des Plakats für den mexikanischen Gegengipfel zur Weltklimako…
taz: Heute startet der [1][Weltklimagipfel in der aserbaidschanischen
Hauptstadt Baku]. Sie haben bis Sonntag im mexikanischen Oaxaca eine Woche
lang einen Gegengipfel abgehalten. Warum?
Dianx Cantarey: Die Entscheidungen auf den Weltklimakonferenzen werden von
einer sehr kleinen Anzahl von Personen getroffen, die in erster Linie den
Interessen des Kapitals dienen. In den 30 Jahren, in denen die Gipfel
stattgefunden haben, ist das Einzige, was passiert ist, dass die
Treibhausgasemissionen weiter zugenommen haben. Es gibt dort keine echte
Lösung für die Klima- und Zivilisationskrise. Und die Stimmen indigener
Völker und der Verteidiger von Land werden außer Acht gelassen.
taz: Sie meinen Menschen, die ihre Grundstücke und die Gebiete, auf denen
sie leben, zum Beispiel vor Megaprojekten von Regierungen und Unternehmen
retten wollen, die sich auf die Unversehrtheit der Natur auswirken?
Cantarey: Genau. Bei unserem Gegengipfel haben wir die Basisbewegungen zur
Verteidigung von Land mit Klima- und Umweltbewegungen zusammengebracht, um
Strategien vorzuschlagen und gemeinsame Pläne für die Zukunft zu
entwickeln.
taz: Warum gerade in Oaxaca?
Cantarey: Oaxaca hat eine [2][Geschichte der Rebellion]. Und es waren die
lokalen Indigenen-Organisationen des nahegelegenen Isthmus von Tehuantepec,
der Landenge zwischen Atlantik und Pazifik in Südmexiko, die uns
zusammengerufen haben. Letztlich beteiligten sich dann auch indigene
Gemeinden anderer Bundesstaaten Mexikos an der Organisation. Und unter den
Teilnehmer:innen waren Menschen aus 45 Nationen und von allen fünf
Kontinenten.
taz: Über welche Themen haben Sie diskutiert?
Cantarey: Es gab vier verschiedene Arbeitsbereiche: Einer behandelte die
Folgen von Megaprojekten auf die Klimakrise.
taz: Damit meinen Sie zum Beispiel den umstrittenen Bau des Tren Maya im
Süden Mexikos? Es geht dabei um zwei neue Zugstrecken, eigentlich also ein
klimafreundliches Verkehrsprojekt – nur dass dafür tausende Hektar
Regenwald sowie zahlreiche indigene Kulturgüter zerstört werden mussten.
Cantarey: Exakt. Dann ging es noch um Migration und Zwangsvertreibung durch
organisiertes Verbrechen und Militarisierung, um die Monetarisierung des
Lebens und die globale Wasserkrise. Diese vier Themenstränge wirken sich
auch auf die Klima- und Zivilisationskrise aus. Von diesem Standpunkt aus
konnten wir als Bewegungen Strategien entwickeln und herausfinden, wie wir
sie umsetzen können. Veranstaltungen gab es parallel an drei verschiedenen
Orten. Darunter zum Beispiel akademische Seminare an einer Universität hier
in Oaxaca, öffentliche Veranstaltungen und Workshops für alle und ein
privates Treffen zur Organisation und Strategieplanung für die eingeladenen
Protestbewegungen.
taz: Gab es denn ein Ergebnis?
Cantarey: Ja. Das erste Ziel war, diesen Moment der Begegnung zwischen den
Gebietsverteidigern und der Umweltbewegung zu schaffen, die vorher sehr
getrennt voneinander waren. Die Umwelt- und Klimabewegung wurde bislang
immer als etwas Nördliches, sehr Weißes, als ein Hobby angesehen. Aber hier
haben die beteiligten Gemeinden erkannt, dass es wichtig ist, diese
Bewegungen zu vereinen, um Fähigkeiten auszubauen und Erfahrungen
auszutauschen.
taz: Haben Sie eine Botschaft an die Regierungsvertreter:innen in
Baku?
Cantarey: Wir haben unsere Positionen jedenfalls in eine Erklärung
gegossen, die wir versuchen, an die Weltklimakonferenz zu schicken.
11 Nov 2024
## LINKS
[1] /Klimakonferenz-in-Baku/!6045464
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Konflikt_in_Oaxaca
## AUTOREN
Tabea Kirchner
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
COP29: Klimakonferenz in Baku
Schwerpunkt Klimaproteste
GNS
Schwerpunkt Klimawandel
COP29: Klimakonferenz in Baku
Schwerpunkt Klimawandel
COP29: Klimakonferenz in Baku
## ARTIKEL ZUM THEMA
Klimawandel: Die Diskrepanz zwischen Wissen und Wirken
Sich für den Schutz der Erde zu positionieren, die Suche nach Lösungen aber
anderen zuschieben, ist unredlich. Wir alle tragen Verantwortung.
UN-Klimakonferenz in Baku: Der Kampf um das Pariser Klimaabkommen beginnt
In Baku eröffnet Aserbaidschans Umweltminister die COP und fordert
Einigkeit. Die Weltwetterorganisation warnt, die 1,5-Grad-Grenze sei in
Gefahr.
Start der Weltklimakonferenz in Baku: Abseits der Realität
Im ersten Jahr mit 1,5 Grad Erwärmung wirkt die Klimakonferenz immer mehr
wie eine Parallelwelt. Dennoch ist sie wichtig, um globale Gerechtigkeit zu
schaffen.
Klimakonferenz in Baku: Durchwachsene Aussichten
Die diesjährige Klimakonferenz in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku
beginnt. Zwischen Trump-Wahl und Hitzerekorden sind die Vorzeichen
schlecht.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.