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# taz.de -- Flaute bei der Halloween-Dekoration?: Ruhig mal ein Lachgesicht sta…
> Zumindest mancherorts scheint die schauerliche Dekoration zum Tag des
> Süßigkeiten-Abgreifens diesmal zurückhaltender auszufallen. Das ist auch
> gut so.
Bild: So böse muss ein Halloween-Kürbis doch eigentlich gar nicht gucken – …
Es waren 106. Oder auch ein paar mehr. Die Zählung fing ja erst an, als
sich die Kinder vor der Tür schier die Klinke in die Hand gaben. Was heißt:
Kinder? Jugendliche standen da genauso wie Erwachsene, die ihre Kleinen
nicht allein durch diesen Abend gehen lassen wollten, der doch der
gruseligste des ganzen Jahres ist. Alle angelockt von einem leuchtenden
Kürbis am Zaun.
An diesem Donnerstag ist wieder Halloween, jene auch schon Tradition
gewordene Süßigkeitenjagd, die in Berlin oft hat vergessen lassen, dass am
31. Oktober [1][die evangelische Kirche Reformationstag feiert]. Das ist
in Brandenburg anders – aber das liegt wohl kaum an mehr Religiosität,
sondern daran, dass das dort ein gesetzlicher Feiertag ist.
Sie könnte also wieder auf der Matte stehen, diese Hundertschaft, und
„Süßes oder Saures“ verlangen. Beziehungsweise „Trick or treat“ sagen…
der Schauplatz des Geschehens ja Zehlendorf in Berlins Südwesten ist. Die
Halloween-Manie ist schließlich aus den USA herübergeschwappt, zu denen der
Bezirk weiter eine starke Bindung hat.
Noch im September gab es [2][eine feierliche Erinnerung an den Abzug der
US-Truppen vor 30 Jahren]. Mehrere Straßen erinnern an US-Soldaten. Und an
der renommierten John-F.-Kennedy-Schule – an der auch Berlins heutiger
SPD-Chef Martin Hikel einige Jahre Lehrer war – stellen US-Amerikaner einen
großen Teil der Schülerschaft.
## Skelette und Spinnen aus Plastik
Das färbt normalerweise in Halloween-Zeiten stark auf die Nachbarschaft ab.
Da hängen in manchen Gärten Plastikskelette von Bäumen. Zäune und Äste sind
von Fake-Spinnweben durchzogen. Von den ungezählten und meist mit
Gruselgesichtern versehenen Kürbissen ganz zu schweigen.
Doch was ist dieses Jahr? Vielleicht wäre es ja schon eine Straße weiter
anders, aber irgendwo hört die Ortsbegehung für diesen Text mal mit dem
Fazit auf: Die diesjährige Halloween-Camouflage fällt ziemlich mau aus.
Gut, man konnte sich schon immer fragen, wer sich gern ein Skelett in
Sichtweite stellt, wenn er oder sie nicht gerade Medizin studiert und sich
[3][Os femoris und Clavicula] so besser einprägen kann. Oder eine rostige
Sense und riesige Plastikspinnen?
Sind es auch hier Krise, Krieg und Abstiegsangst, die in diesem Jahr keine
Stimmung für skurrile Dekorationen aufkommen lassen? Wie als Gegenbewegung
ist in diesem Jahr der Reformationstag präsenter in Zehlendorf: Denn der
Reformationsempfang der Landeskirche, 2023 noch im Techno-Club „Ritter
Butzke“ in Kreuzberg, findet diesmal in der Evangelischen Hochschule statt,
nur 300 Meter entfernt von der JFK-Schule.
Angekündigt ist ein Vortrag zur Frage „Wie werde ich glücklich alt?“.
Vielleicht ja ohne allzu viel morbiden Kram im Garten und vielleicht auch
mal besser mit einem Lachgesicht statt einer Gruselfratze im Kürbis. Dafür
aber gern mit leckerer Schokolade. Wobei vergangenes Jahr bei der
Hundertschaft klingelnder Kinder – als auch die harte Rationierung von
Schoko-Bonbons und Gummibärchen nicht reichte – am Ende selbst noch Nüsse
und ein paar Möhren weggingen.
31 Oct 2024
## LINKS
[1] https://www.ekd.de/reformationstag-10834.htm
[2] https://www.berlin.de/ba-steglitz-zehlendorf/politik-und-verwaltung/bezirks…
[3] https://www.medizin-kompakt.de/lateinische-knochenbezeichnungen
## AUTOREN
Stefan Alberti
## TAGS
Halloween
Kürbis
Reformationstag
taz Plan
Halloween
Engelbert Lütke Daldrup
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