Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Krieg im Libanon: Angriff auf Wafiq Safa
> Der Luftschlag des israelischen Militärs in Beirut gilt wohl dem
> hochrangigen Hisbollah-Mitglied. Es ist der dritte Angriff auf die
> Hauptstadt selbst.
Bild: Das Nötigste retten: Nach dem Luftangriff auf Beirut
Beirut taz | Am Donnerstagabend gehen die Eilmeldungen durch die vielen
Telegram- und Whatsapp-Gruppen, in denen sich Libanesinnen und Libanesen
über den [1][Krieg im Libanon] informieren: Zum dritten Mal im vergangenen
Jahr hat das israelische Militär ein Ziel in der Hauptstadt Beirut
angegriffen.
Diesmal ist der Ort des Angriffs, im Viertel Ras el-Naba noch näher am
Zentrum der libanesischen Hauptstadt als bei den vergangenen beiden
Luftschlägen. Der Angriff soll nach Medienangaben dem hochrangigen
Hisbollah-Mitglied Wafiq Safa gegolten haben. Nach Angaben von Sky News
Arabia hat Safa den Luftangriff überlebt, wurde aber schwer verletzt und
befindet sich in kritischem Zustand.
Seit 2019 steht Safa als Verbindungs- und Koordinationsverantwortlicher der
Hisbollah auf der Sanktionsliste der Vereinigten Staaten. Nach
Medienangaben unterhält er unter anderem gute Beziehungen mit
Verantwortlichen an Häfen, Grenzübergängen und dem Flughafen der Hauptstadt
Beirut, und soll so etwa am Import von Waffen für die vom Iran unterstützte
Hisbollah-Miliz beteiligt sein.
## Safa hatte innenpolitisch großen Einfluss
Auch mit der libanesischen Armee soll er diesbezüglich in Kontakt stehen.
Safa war außerdem mindestens zwei Mal an Verhandlungen mit Israel
beteiligt: Einmal im Jahr 2000 um die Rückkehr entführter israelischer
Soldaten in ihre Heimat, und auch im Jahr 2006, als die Hisbollah ebenfalls
israelische Streitkräfte in den Libanon entführte, dem ein 34-tägiger Krieg
nachfolgte.
Auch innenpolitisch hatte er wohl großen Einfluss: [2][Nach der Explosion
am Beiruter Hafen im Jahr 2020], bei dem Tonnen von Ammoniumnitrat in die
Luft flogen und mindestens 218 Menschen starben, drohte er damit, den in
der Causa ermittelnden Richter seines Amtes entheben zu lassen, sollte er
Mitglieder der Hisbollah befragen. Neben dem Luftangriff in Ras el-Naba gab
es gleichzeitig einen im Viertel Basta Tahta, ebenfalls Teil der Hauptstadt
Beirut. Bilder zeigen, dass dort ein ganzes Gebäude in sich
zusammengestürzt ist.
Bei den Angriffen wurden mindestens 22 Menschen getötet, darunter nach
libanesischen Angaben mindestens eine Familie mit Kindern. Über Hundert
wurden verletzt. Eine öffentliche Warnung, wie sie der arabischsprachige
Sprecher des israelischen Militärs immer wieder auf seinen Konten in den
Sozialen Medien teilt, gab es nicht. Auch in den südlichen Vorstädten flog
das israelische Militär in der Nacht mindestens zwei Luftangriffe.
## Bisher über 2.170 Tote im Libanon
Nach den [3][Luftangriffen] liegt die Zahl der seit dem vergangenen Oktober
im Libanon Getöteten bei 2.170. Mehr als eine Million Menschen sind
außerdem nach Angaben der Vereinten Nationen innerhalb des Libanon auf der
Flucht. Der Libanon hat Notunterkünfte in Schulen für die Geflüchteten
eingerichtet, die jedoch ausgelastet sind. Noch immer schlafen deshalb
einige auf den Straßen, etwa an der Strandpromenade der Hauptstadt Beirut.
Am 23. September begann die jüngste Eskalation im Krieg zwischen Hisbollah
und Israel: Nach einem Jahr der Raketen auf Nordisrael und Luftschläge auf
den Libanon, griff das israelische Militär in einer großflächigen Kampagne
im Südlibanon an. Es forderte die Bewohner des Südlibanon auf, zu
evakuieren, innerhalb weniger Tage leerte sich das Gebiet massiv.
Kurz darauf tötete Israel Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bei einem
Luftschlag in der südlichen Vorstadt Beiruts. Drei Tage später begann das
israelische Militär seine Bodenoffensive im Südlibanon. [4][Wiederholt hat
es seitdem zur Evakuierung weiterer,] immer nördlicher gelegener Gebiete
aufgerufen.
11 Oct 2024
## LINKS
[1] /Libanon/!t5010922
[2] /Nach-der-Explosion-im-Hafen-von-Beirut/!5958724
[3] /Luftangriffe-auf-Libanons-Hauptstadt/!6039379
[4] /Lage-im-Libanon/!6041675
## AUTOREN
Lisa Schneider
## TAGS
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Libanon
Israel
Beirut
Hisbollah
GNS
GNS
Social-Auswahl
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Podcast „Bundestalk“
## ARTIKEL ZUM THEMA
+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Beschuss an Jom Kippur
Israel greift hunderte Hisbollah-Ziele im Libanon an und geht auch im
Gazastreifen weiter offensiv vor. Raketen der Hisbollah werden abgefangen.
Eskalation im Nahen Osten: Zähe Bodenoffensive
Die Hisbollah ist seit dem Tod ihres einstigen Chefs Nasrallah schwer
angeschlagen. Strategisch könnte sie dennoch die Oberhand behalten.
Krieg im Nahen Osten: Die Hisbollah entwaffnen
Im Libanon stellt eine aus Teheran finanzierte Terrororganisation die
stärkste militärische Macht. Ohne die Hisbollah wäre ein Frieden längst
möglich.
Podcast Bundestalk: Krieg in Libanon
Der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah verschärft sich. Die Sorge
vor einer Beteiligung des Iran wächst.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.