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# taz.de -- Abgeordnete im Bundestag: 11 Prozent Migrationshintergrund
> Nur etwa jede*r zehnte Abgeordnete im Bundestag hat einen
> Migrationshintergrund. In der Gesamtbevölkerung liegt der Anteil dagegen
> bei knapp 30 Prozent.
Bild: Ziemlich weiß: Nur sehr wenige Bundestagsabgeordnete haben einen Migrati…
Stuttgart afp | Obwohl der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund in
Deutschland kontinuierlich wächst, sind sie im Bundestag und in den
Landesparlamenten nach wie vor unterrepräsentiert. Zu diesem Ergebnis kommt
eine am Mittwoch veröffentlichte Studie der Robert Bosch Stiftung in
Stuttgart. Demnach stieg zwar in den vergangenen 30 Jahren der Anteil der
Abgeordneten mit Migrationshintergrund im Bund und in den Ländern
kontinuierlich an.
Während aber in der deutschen Bevölkerung mittlerweile fast 30 Prozent
einen solchen Hintergrund haben, sind es [1][unter den Mitgliedern des
Bundestags] nur 11,4 Prozent – oder 84 der insgesamt 736 Parlamentarier.
Noch größer ist die Diskrepanz in den Landesparlamenten – dort liegt der
Anteil bei nur 7,3 Prozent.
Besonders auffällig ist die Unterrepräsentation laut Erhebung im Saarland,
in [2][Rheinland-Pfalz], Bayern, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und
Hessen. Die Anteile liegen hier zwischen 2 und knapp 9 Prozent. Mit 0,8 bis
1,3 Prozent sitzen die prozentual wenigsten Abgeordneten mit
Migrationshintergrund jedoch in den Landtagen von Sachsen, Sachsen-Anhalt,
Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.
Lediglich in den Stadtstaaten ist die Zahl der Parlamentarierinnen und
Parlamentarier mit Einwanderungsgeschichte laut Studie „zumindest etwas
höher“ als der Anteil der Wahlberechtigten mit Migrationshintergrund. So
besitzen beispielsweise 21,1 Prozent der Abgeordneten in der Hamburger
Bürgerschaft einen Migrationshintergrund. In Berlin und Bremen liegen die
Anteile bei 17 beziehungsweise 19 Prozent.
## Anteil bei AfD höher als bei Union und FDP
Abgeordnete mit Einwanderungsgeschichte sind den Angaben zufolge zum
überwiegenden Teil in den Parteien links der Mitte – Grüne, Linke, SPD – …
finden. Diese Parteien seien auch hauptsächlich für den Anstieg im
Zeitverlauf verantwortlich. Rechts der Mitte stellt [3][die AfD] mehr
Abgeordnete mit Migrationshintergrund als die Unionsparteien und die FDP.
Für die sogenannte Repchance-Studie wertete ein Team um den
Politikwissenschaftler Andreas Wüst von der Münchner Hochschule Daten aus
und führte Interviews mit Betroffenen sowie Führungskräften aus Wirtschaft,
Verwaltung und Zivilgesellschaft. „Wir sind im Dialog mit den Abgeordneten
der Frage nachgegangen, welche Umstände ihre Karriere ermöglicht, welche
förderlich waren und welche ihnen im Weg standen“, erklärte Wüst.
Stark formalisierte Förderprogramme seien von vielen Befragten kaum genutzt
worden, viel erfolgversprechender seien hingegen persönliche
Mentoring-Beziehungen gewesen. „Motivation, Mobilisierung und Unterstützung
für eine Kandidatur und während der späteren politischen Arbeit sind für
diese Gruppe sehr wichtig – umso mehr zu Zeiten von Hatespeech und
Bedrohungen.“
In der Pflicht sehen die Autorinnen und Autoren der Studie dabei vor allem
die Parteien. Diese müssen sich nachhaltiger als bisher öffnen, so Wüst.
25 Sep 2024
## LINKS
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[2] /Diversitaet-in-neugewaehlten-Landtagen/!5759337
[3] /Schwerpunkt-AfD/!t5495296
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Migrationshintergrund
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