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# taz.de -- Politiker:innen und soziale Medien: Tanzen gegen die AfD
> Macht TikTok die Rechtsextremen stark? Bundestagsabgeordnete diskutieren
> mit Berliner Jugendlichen, wie demokratisches Social Media aussehen
> könnte.
Bild: Gemeinsam gegen die AfD auf TikTok? Die Bundestagsabgeordneten Emilia Fes…
Berlin taz | [1][TikTok hat die AfD stark gemacht.] Besonders nach den
jüngsten Wahlerfolgen hat diese These noch einmal an Popularität gewonnen.
So komplex die Ursachenanalysen im Einzelnen auch ausfallen mögen, der
gekonnte Umgang der extremen Rechten mit Social Media scheint ein Faktor,
auf den sich alle einigen können.
[2][„Brauchen wir eine Gebrauchsanweisung für Tiktok, Insta und Co.?“],
fragte folgerichtig der Mobilfunkkonzern Telefonica und lud
Politiker:innen und Berliner Jugendliche am Dienstagvormittag in das
Basecamp in Mitte ein. Der Einladung folgten die im Vergleich zum Rest des
Bundestags ebenfalls sehr jugendlichen Abgeordneten Emilia Fester (26,
Grüne), Emily Vontz (23, SPD) und der noch nie jugendliche wirkende
CDU-Politiker Philipp Amthor (31). Wer, wenn nicht sie, könnte die
digitale Brandmauer aufrechterhalten?
„Die AfD schafft fast schon eine Art Omnipräsenz auf Tiktok“, stellt die
SPD-Abgeordnete Vontz fest. [3][Gegen diese Allgegenwärtigkeit vorzugehen]
ist auch Aufgabe gewählter Politiker:innen, auch das scheint auf dem Podium
Konsens. Nur in der Umsetzung unterscheiden sich die Politiker:innen: Vontz
versucht mit Eklärvideos den Politikbetrieb nachvollziehbar zu machen,
Fester mit lustigen Tanzvideos politische Botschaften durch den Algorithmus
zu bringen. „Ich tanze nicht, um im Bundestag zu tanzen, sondern ich möchte
den Algorithmus nutzen, um politische Inhalte zu verbreiten.“
Eine Strategie, die nicht immer gut ankommt. „Ich mag es nicht, wenn
Politiker:innen so auf lustig machen. Das wirkt nicht seriös“,
kritisiert eine Schülerin und erinnerte daran, dass in der Welt der
sozialen Medien zwei große Unbekannte gibt: den allmächtigen Algorithmus
und die anonyme Masse der Nutzer:innen.
## Meme-Lord Amthor
Durchweg souverän zeigte sich hingegen Amthor. Der besonders durch seine
Auftritte in der „heute Show“ selbst zu einem Meme gewordene Politiker
braucht für seine über 140.000 Follower:innen nicht mehr zu tun, als ab
und an ein paar Ausschnitte aus Bundestagsreden und Bildchen auf Instagram
hochzuladen.
„Man sollte sich nicht der Diskussion hingeben, parlamentarische Demokratie
in 10-Sekunden-Videos zu vermitteln“, schießt der CDU-Abgeordnete gegen
seine Kollegin von den Grünen.
Den Rest der Zeit nutzte Amthor, um Wahlkampf zu machen: Migration sollte
auf ein Minimum reduziert werden, die Regierung sofort zurücktreten.
Traurig, dass Amthor [4][damit jene Erzählungen bedient,] die den
Markenkern der AfD ausmachen. Vielleicht sollte man doch nicht nur auf
Tiktok schauen.
11 Sep 2024
## LINKS
[1] /AfD-auf-TikTok/!5979204
[2] https://www.basecamp.digital/event/basecamp-fishbowl-jugenddialog-2-0-brauc…
[3] /Aktivismus-auf-Tiktok/!6009302
[4] /Spitzentreffen-zur-Migration/!6034627
## AUTOREN
Jonas Wahmkow
## TAGS
TikTok
Schwerpunkt AfD
Philipp Amthor
Schwerpunkt Stadtland
Abschiebung
TikTok
Schwerpunkt AfD
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