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# taz.de -- Neue Aktionen der Letzten Generation: Zwei Aktivist:innen pro Flugh…
> Die Klimavereinigung Letzte Generation hat am Donnerstag mehrere
> Flughäfen lahmgelegt. Der Protest ist auch Reaktion auf die
> Gasbohrgenehmigung vor Borkum.
Bild: Loch im Zaun am Nürnberger Flughafen am Mittwochmorgen. Die Polizei ermi…
Berlin/Stuttgart/Köln dpa/taz | Um fünf Uhr morgens ging es los. Die
Klima-Initiative Letzte Generation hat am Donnerstagmorgen an mehreren
Flughäfen Protestaktionen gestartet. Je zwei Aktivisten drangen Angaben der
Organisation zufolge auf die Flughäfen Berlin-Brandenburg, Stuttgart,
Nürnberg und Köln-Bonn ein. dpa-Fotografen vor Ort bestätigten das.
Die Aktivist:innen trugen orangefarbene Warnwesten und Transparente mit
der Aufschrift „Oil kills“ und „Sign the treaty“. Ersten Angaben zufolge
verliefen die Proteste friedlich. Die Start- und Landebahnen betraten die
Klimaschützer:innen nicht. In Köln-Bonn waren die Aktionen gegen 8.00
Uhr beendet und der Flugbetrieb lief wieder an. Es könne allerdings noch zu
Verzögerungen kommen, teilte der Flughafen mit.
Die Proteste sind [1][Teil der weltweiten Kampagne „Oil kills“], die die
Letzte Generation gemeinsam mit verbündeten Protestbewegungen unter anderem
in den USA und Kanada durchführt. Sie fordern, dass die Bundesregierung
sich durch die Unterzeichnung eines Ausstiegsvertrags zu internationalen
Verhandlungen verpflichtet. Deren Ziel müsse es sein, einen
zwischenstaatlichen Vertrag zum Ausstieg aus den fossilen Energieträgern
bis 2030 zu schließen, ein sogenanntes Fossil Free Treaty.
„Solange systematisch unsere Lebensgrundlagen verbrannt werden, hören
unsere Proteste nicht auf“, schreibt Aktivistin Anja Windl, die den Angaben
nach in Stuttgart demonstrierte, in der Pressemitteilung der Letzten
Generation. Regina Stephan, die in Berlin protestierte, nahm Bezug [2][auf
die niedersächsische Entscheidung vom Dienstag, Gasbohrungen vor Borkum zu
genehmigen:] „Die Förderung von Öl, Gas und Kohle muss dringend aufhören�…
sagte sie. „Erst gestern hat das Land Niedersachsen grünes Licht für neue
Gasbohrungen gegeben. Das kann doch nicht wahr sein!“
## Härtere Strafen in Arbeit
In Köln-Bonn war der Flugbetrieb zunächst eingestellt, teilte ein Sprecher
des Airports mit. Auch in Nürnberg war der Betrieb einem Polizeisprecher
zufolge unterbrochen.
Von der Aktion am Flughafen Berlin-Brandenburg gibt es ein genaueres
Protokoll. Dort hatte die Polizei Brandenburg um 5 Uhr 10 ein Loch im
Flughafenzaun festgestellt, wie eine Sprecherin der Bundespolizei sagte.
Nach Angaben der Brandenburger Landespolizei klebten sich zwei Menschen auf
dem Gelände des Flughafens fest. Sie seien gegen 6 Uhr 30 losgelöst und in
Gewahrsam genommen worden. Zwischenzeitlich habe man zur Sicherheit die
Starts und Landungen „auf null setzen“ müssen, sagte die Sprecherin der
Bundespolizei. „In der kurzen Zeit, wo der Flugverkehr theoretisch nicht
hätte stattfinden können, gab es keine Auswirkungen auf den Flugverkehr“,
betonte sie. „Die Sicherheit des Flugverkehrs war zu jeder Zeit
gewährleistet.“ Um 6 Uhr 33 wurde der Flugverkehr wieder aufgenommen.
Die Polizei ermittelt nun wegen Sachbeschädigung am Zaun, Hausfriedensbruch
und Verstoßes gegen das Luftsicherheitsgesetz. Die [3][Bundesregierung will
Aktionen wie die der Letzten Generation mit einer Verschärfung des
Luftsicherheitsgesetzes] stärker ahnden. Kern der geplanten Reform ist die
Schaffung einer neuen Vorschrift, die das „vorsätzliche, unberechtigte
Eindringen“ unter anderem auf das Rollfeld sowie die Start- und Landebahnen
unter Strafe stellt – und zwar dann, wenn dadurch die Sicherheit des
zivilen Luftverkehrs beeinträchtigt wird.
15 Aug 2024
## LINKS
[1] /Klimaproteste-an-Flughaefen/!6022893
[2] /Bohrgenehmigung-fuer-Gasfeld-vor-Borkum/!6026996
[3] /Klimaschuetzerinnen-unter-Druck/!5988503
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