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# taz.de -- Steigende Gewalt in Arztpraxen: Pöbelnde Patienten
> Vorfälle mit aggressiven Patienten nehmen zu, warnt der Chef der
> Kassenärztlichen Bundesvereinigung Gassen. Er fordert mehr Schutz vom
> Staat.
Bild: Wann bin ich endlich dran? Die niedergelassenen Ärzte klagen über zuneh…
Osnabrück afp | Die niedergelassenen Ärzte haben sich wegen zunehmender
Gewalt von Patienten alarmiert gezeigt. „Aggressives Verhalten, verbale
Bedrohungen bis hin zu Tätlichkeiten sind ein wachsendes Problem in den
Arztpraxen. Nicht nur in Notaufnahmen, auch bei den Niedergelassenen
eskaliert die Lage immer öfter“, sagte der Vorstandsvorsitzende der
[1][Kassenärztlichen Bundesvereinigung KBV], Andreas Gassen, der Neuen
Osnabrücker Zeitung (Dienstagsausgabe).
Offene Aggression und ein extrem forderndes Verhalten hätten deutlich
zugenommen. „Es geht um verbale, es geht um physische Gewalt. Ich hatte
selbst schon einen Patienten, der eine Tür kaputt getreten hat“, sagte
Gassen.
Bislang habe „so ein asoziales Verhalten null Konsequenzen“, fuhr er fort.
„Deshalb muss das Gesetz von Justizminister Marco Buschmann zum besseren
Schutz von Einsatzkräften auf die Arztpraxen ausgeweitet werden.“ Es sei
überfällig, das Strafgesetz an der Stelle zu verschärfen, denn „auch Praxen
müssen sich nicht alles bieten lassen“.
In der Regel hätten Patienten und Ärzte ein sehr vertrauensvolles
Verhältnis. „Es gibt aber eine kleine, leider aber größer werdende
Klientel, die wirklich schwer erträglich ist“, sagte Gassen.
## Ein „Nationen-übergreifendes Phänomen“
Zu den „Übeltätern“ gehörten Menschen mit Migrationshintergrund,
Flüchtlinge und Deutsche. Dass sich Patienten nicht benehmen könnten und
eine „schräge Einschätzung der eigenen Behandlungsdringlichkeit“ hätten,
sei „ein Nationen-übergreifendes Phänomen“, sagte Gassen.
Es häufe sich allerdings, dass bei einem Kranken „sechs Leute (…) als
Begleitung mit in die Praxis oder die Notaufnahme“ kommen und „Radau“
machen. Dies sei „bemerkenswert und extrem unangenehm“.
Die Politik habe das Problem noch nicht ausreichend auf dem Schirm, sagte
Gassen. „Aber es ist genauso unerträglich, wenn Feuerwehrleute mit Flaschen
beworfen werden, wie wenn Krankenhaus- oder Praxismitarbeiter bedroht oder
körperlich angegangen werden, weil irgendein Vollidiot meint, sein
Schnupfen müsste jetzt sofort behandelt werden und er sei nicht freundlich
genug behandelt worden.“ Es brauche in solchen Fällen deutliche und
schnelle Strafen, sonst komme die Botschaft bei einigen Menschen nicht an.
13 Aug 2024
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[1] /Kassenaerztliche-Vereinigung/!t5522547
## TAGS
Gewalt
Gesundheitswesen
Ärzte
Patienten
Trauma
GNS
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