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# taz.de -- Notfallversorgung: Erste Hilfe für den Notruf
> Die Bundesregierung reformiert die Notfallversorgung: Rettungsdienste und
> Notaufnahmen sollen entlastet werden
Bild: Im Notfall sollen PatientInnen in Zukunft schneller behandelt werden
Patient:innen sollen im Notfall schneller behandelt werden. Das ist das
Hauptziel der Reform des Gesetzes zur medizinischen Notfallversorgung, die
die Bundesregierung am Mittwoch beschlossen hat. Es sollen
„Akutleitstellen“ geschaffen werden, die einschätzen, wie dringlich eine
Behandlung ist und Patient:innen entsprechend in die passende
Behandlung vermitteln. Dazu sollen künftig die Notrufnummer 112 und der
telefonische kassenärztliche Bereitschaftsdienst 116117 miteinander
vernetzt werden.
Bislang stimmen sich Arztpraxen, Notaufnahmen in Krankenhäusern und
Rettungsdienste nicht ausreichend ab, wodurch es häufig zur Überlastung
letzterer kommt. „Wir haben Probleme bei der Notversorgung und im
Rettungsdienst und wir werden mit der Reform beide Probleme lösen“, sagte
[1][Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD)] bei einer
Pressekonferenz am Mittwoch.
Die Universitätskliniken begrüßen die Reform: Sie sorge dafür, „dass
Patientinnen und Patienten in gesundheitlich bedrohlichen Situationen
gezielt in die richtigen Versorgungsstrukturen gelenkt werden“, erklärte
Jens Scholz, Vorsitzender des Verbandes der Universitätskliniken. „Diese
effizientere Steuerung kann zu einer besseren Versorgung und zu einer
Entlastung der Notaufnahmen führen“, so der Vorsitzende.
Zusätzlich sieht die Reform vor, integrierte Notfallzentren an
Krankenhäuser anzuschließen. Ziel der Reform ist laut Gesetzesentwurf, eine
„bundesweit einheitliche und gleichwertige Notversorgung sicherzustellen“.
Bislang gibt es eine Gefälle zwischen der [2][medizinischen Versorgung in
der Stadt und dem ländlichen Raum]. Doch ob die Reform diese Kluft
schließen kann, ist umstritten.
## Kritik an Reform
Katrin Vogler, gesundheitspolitische Sprecherin der Linken, kritisierte die
Reform als nicht ausreichend: „Das offensichtlichste Problem geht
Lauterbachs Reform nicht an – die überaus defizitäre Finanzierung der
Notfallversorgung im Krankenhaus. Das ist eine schlechte Nachricht für die
Patienten und das Personal.“ Unterfinanzierte Notaufnahmen führten zu
unterbesetzten Notaufnahmen, daran werde das Gesetz nichts ändern, so
Vogler.
Lauterbach erklärte am Mittwoch, er gehe davon aus, dass das Gesetz um den
Jahreswechsel in Kraft trete. Ein Konzept für die Ausstattung der
Leitstellen und die Infrastruktur für die Zusammenlegung der Notrufe muss
erst noch geschaffen werden.
17 Jul 2024
## LINKS
[1] /Gesetz-fuer-bessere-ambulante-Versorgung/!6020374
[2] /Medizinische-Versorgung-auf-dem-Land/!5855737
## AUTOREN
Marie Sophie Hübner
## TAGS
Bundesministerium für Gesundheit
Karl Lauterbach
Notfallversorgung
Gewalt
Gesundheitspolitik
Gesundheitspolitik
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