# taz.de -- UFA-Filmnächte: Alte Filme zusammengepuzzelt | |
> An drei Abenden werden bei den UFA-Filmnächten auf der Museumsinsel | |
> historische Stummfilme gezeigt. Die Filme stammen aus der Weimarer Zeit. | |
Bild: Verzaubert von stummen Bilder | |
Berlin taz | Am Mittwoch ist es wieder so weit: Die Berliner Museumsinsel | |
verwandelt sich an drei aufeinander folgenden Augustabenden in ein großes | |
Open-Air-Kino. Im Rahmen der [1][UFA-Filmnächte] werden deutsche Stummfilme | |
aus der Weimarer Zeit gezeigt, die durch die Begleitung von Livemusik eine | |
besondere Atmosphäre entfalten sollen. | |
Diese Abende sind nicht nur eine Hommage an das frühe Kino, sondern auch | |
eine Feier der Filmkunst, die es ermöglicht, in die kulturellen und | |
gesellschaftlichen Strömungen der 1920er Jahre einzutauchen. | |
Gezeigt werden restaurierte Filmwerke, die heute nur noch in wenigen | |
Archiven existieren. Die Auswahl der Filme liegt in den Händen eines | |
Kurators, der in enger Zusammenarbeit mit Institutionen und Archiven | |
weltweit steht. Diese widmen sich der oft mühsamen und zeitintensiven | |
Aufgabe, alte Filmrollen zu restaurieren und wieder in ihrem ursprünglichen | |
Glanz erstrahlen zu lassen. | |
## Echte Dedektivarbeit | |
Die Aufgabe besteht darin, die bestmöglichen Kopien der Filme zu finden. | |
Dabei gleicht die Restaurierung einem riesigen Puzzle, bei dem Fragmente | |
aus verschiedenen Quellen zusammengeführt werden, um den Film in seiner | |
ursprünglich vorgesehenen Form zu rekonstruieren. Christian Müller, | |
Sprecher der [2][UFA-Filmnächte], beschreibt den Prozess als „eine reine | |
Detektivarbeit“. | |
Müller erzählt: „Eine echte Entdeckung ist der erste Dokumentarfilm über | |
Berlin aus dem Jahr 1925.“ Der Film „Die Stadt der Millionen. Ein | |
Lebensbild Berlins“ zeigt in bisher ungesehener Qualität das pulsierende | |
Leben in der deutschen Hauptstadt in den 1920er Jahren. Passend zur Stadt | |
wird er von DJ Raphaël Marionneau live musikalisch begleitet. Die | |
Kombination aus historischen Bildern und moderner Musik verspricht ein | |
audiovisuelles Erlebnis, das die Zuschauer in die Vergangenheit Berlins | |
zurückversetzt. | |
Aber auch die übrigen Filme des Programms, wie Ernst Lubitschs „Kohlhiesels | |
Töchter“, bieten Einblicke in die Filmgeschichte und eröffnen Perspektiven | |
auf die damalige Zeit. Sichtbar werden dann auch mitunter stark veralte | |
Sichtweisen, etwa im Bezug auf Geschlechterrollen und gesellschaftliche | |
Normen. Um den historischen Kontext besser verständlich zu machen, werden | |
diese Filme entsprechend eingeführt und erläutert, sodass die | |
Zuschauer:innen selber eine zeitgemäße Einordnung vornehmen können. | |
Für das gesamte Event sind nur noch wenige Restkarten erhältlich, trotz | |
eines stolzen Preises von 20 Euro pro Veranstaltung. | |
21 Aug 2024 | |
## LINKS | |
[1] /Filmempfehlungen-fuer-Berlin/!5954435 | |
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## AUTOREN | |
Emma Dörmann | |
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