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# taz.de -- Pokalwochenende: Der doppelte Brobbey
> Neuer Stoff für die Sucht nach Elfmeterschießen: DFB-Pokal und Supercup
> halten mit dem Ajax-Spektakel in der Europa League mit. Na ja, fast.
Bild: Da jubelt er, der Keeper
Es geht wieder los, die neue Fußballsaison beginnt – und zwar gewaltig. In
meinem Umfeld gibt es nur zwei Sorten von Menschen: die in einem ähnlichem
Maße Fußballverrückten, und normal denkende Personen, die am Stöhnen sind.
Denn ab Freitag ist Fußballwochenende, montags werden die Highlights und
Fachmagazine inhaliert, Dienstage und Mittwoche sind oft mit einer
englischen Woche gesegnet. Also Donnerstag einfach mal ins Kino gehen hab
ich mir gedacht, doch nicht ohne mir den Spielstand vom Sensations-Team
[1][KI Klaksvik] aus Färöer in der Euro League Quali anzupinnen.
Ich leide nämlich unter etwas, das ich selbst den Malaga-Effekt nenne,
[2][nach dem Viertelfinalrückspiel 2013]. Der BVB kommt durch zwei Tore in
der Nachspielzeit weiter. Das krasseste Spiel damals, das ich aber nicht
gesehen habe, weil ich in der Schulwoche früh ins Bett musste. Und seitdem
bin ich auf der Suche nach der nächsten Sensation von historischem Ausmaß.
Tja, also gucke ich mir so ein bisschen an, was in der 3.
Qualifikationsrunde der Europa League passiert. KI Klaksvik ist zwar
ausgeschieden, doch bei Ajax Amsterdam gegen Panathinaikos Athen geht’s ins
Elfmeterschießen. Warum nicht auf einer illegalen Streamingplattform
anschauen, wo der Film im Freiluftkino doch schon aus ist?
Eine goldrichtige Entscheidung, denn dieses Elferschießen hatte es in sich.
Von den ersten zehn Schützen verschoss der erste von Athen und der fünfte
von Ajax. Ab jetzt kann jederzeit Schluss sein; doch egal, ob Athens
Spieler trafen oder verschossen, Amsterdam macht es ihnen nach. Und jedes
Mal hab ich mich gefreut, wenn das Spektakel verlängert wurde. Völlig egal,
wer weiterkommt, ich wollte einfach nur das größtmögliche Spektakel sehen.
## GFC vs. GU
Tatsächlich gab es in der letzten Saison ein Elfmeterschießen mit noch mehr
Treffern, nämlich in der 1. Qualirunde für die Conference League. Dort
trafen die Spieler von [3][Glentoran FC und Gżira United] 27 Mal, bevor
jemand vom erstgenannten Team nicht traf. Bei Ajax-Athen wurden sechs Elfer
mehr geschossen, Amsterdams 40-jähriger Torwart Remko Pasveer hielt ganze
fünf Versuche und traf selber, während Ajax-Stürmer Brian Brobbey gleich
zweimal kläglich scheiterte. Vermutlich auch ein Rekord.
Endergebnis 13:12.
Eine derartige Spannung konnte uns der nationale Pokalwettbewerb noch nicht
bieten, obwohl es ja nicht schlecht losging im DFB-Pokal. Auch in Halle, wo
Bundesligist St. Pauli das erste Pflichtspiel bestreitet, sieht es lange
nach Elfmeterschießen aus, ebenso in Würzburg, wo sich die Kickers mit
Hoffenheim messen. Nach 120 Minuten wird dort die Entscheidung vom Punkt
getroffen, doch ein Favoritensieg nach nur 9 Elfmetern ist schon ein wenig
enttäuschend. Genau wie die Tatsache, dass es im Pokal Stand Sonntagmittag
keine richtige Sensation gab.
Am Samstag geht es mit ein paar Freunden nach Hamburg, Phönix Lübeck gegen
Dortmund spielt hier. Großartige Stimmung, doch das Spiel bot weder
Sensation noch Torfestival. In den anderen Spielen sah es ähnlich aus. Und
das nach der letzten Saison, wo viele Bundesligisten im Pokal früh die
Segel streichen mussten. Nun ja, die Suche und die Sucht nach der nächsten
Sensation geht weiter. Jetzt am Montag im Pokal, Dienstag bis Donnerstag
sind die Play-offs für die internationalen Wettbewerbe und ab Freitag ist
die Bundesliga am Start. Irgendwie kann ich mich gar nicht mehr daran
erinnern, wann das letzte mal Fußballpause war.
18 Aug 2024
## LINKS
[1] /Europaeischer-Klubfussball/!6019505
[2] /Fussballwunder-von-Dortmund/!5069713
[3] https://www.youtube.com/watch%3Fv=OuVnsrBKdzs&ved=2ahUKEwiuzvetuf6HAxVo…
## AUTOREN
Fridolin Haagen
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