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# taz.de -- Argentinien gewinnt Copa América: Vierter Jubel in Folge
> Kolumbien bestimmte die erste Hälfte, Messi musste verletzt raus.
> Trotzdem siegte am Ende des Fußballturniers der Männer die argentinische
> Mannschaft.
Bild: Wie gemalt: Argentinien feiert schon wieder
Argentiniens Männermannschaft hat die Copa América 2024 gewonnen. Um kurz
vor ein Uhr nachts begann das Hupkonzert in Buenos Aires. Tausende von
Hinchas mit hellblau-weißen Fahnen strömten trotz winterlicher Kälte zum
Obelisken im Zentrum der Hauptstadt, während sich Trainer und Spieler der
Albiceleste im mollig-warmen Miami erschöpft, aber glücklich in den Armen
lagen. Es war das vierte Jubelfest in Folge, nach dem Gewinn der Copa
América 2021, der Finalissima 2022 und der Weltmeisterschaft 2022.
Auch wenn es nach 90 Minuten null zu null stand, war es [1][ein packendes
Finale] mit zwei unterschiedlichen Hälften. Doch obwohl die Kolumbianer um
Spielmacher James die ersten 45 Minuten dominierten, die Argentinier nicht
ins Spiel kommen ließen und Chance um Chance kreierten, gelang ihnen kein
Tor.
Nach der Pause stellten die Argentinier ihre Spielweise um und zogen mit
weiten Lang- und Querpässen das Spiel auseinander. Die Kolumbianer rannten
jetzt meist hinterher und kamen den Rest des Spiels nicht mehr zu wirklich
gefährlichen Gelegenheiten, zumal Spielmacher James kaum noch zu sehen war
und schließlich ausgewechselt wurde. Der Schreckmoment für Argentinien kam
in der 66. Minute, als Lionel Messi sich ohne Einwirkung des Gegners den
Knöchel verdrehte und ausgewechselt werden musste. Die Bilder [2][des
weinenden Messi auf der Bank] mit seinem angeschwollenen Knöchel brannten
sich bei seinen besorgten Fans ein.
Dass es torlos in die Verlängerung ging, lag dennoch nur an der mangelnden
Chancenverwertung der Argentinier. In der Verlängerung traf dann der
eingewechselte Lautaro Martínez acht Minuten vor dem Abpfiff zum
entscheidenden und verdienten 1:0.
## 25 Minuten Pause
Kritisch bleibt anzumerken, dass [3][Sängerin Shakira] in der
25(!)-minütigen Halbzeitpause einen Auftritt im Stil des Super Bowls hatte,
der nicht überall mit Jubel bedacht wurde. Das Spiel hatte bereits mit
satten 100 Minuten Verspätung begonnen, da viele Stadionbesucher trotz
ihrer pünktlichen Ankunft vor dem Stadion nicht zu ihren Plätzen gelangen
konnten.
Vor den Eingangstoren spielten sich chaotische Szenen ab. Nach Angaben des
südamerikanischen Fußballverbands Conmebol stürmten kolumbianische Fans
ohne Eintrittskarten die Drehkreuze am Haupteingang und sorgten für
massives Gedränge, woraufhin die Tore geschlossen wurden.
Selbst wenn dies tatsächlich der Auslöser war, war das Sicherheits- und
Einlasspersonal zeitweise völlig überfordert. Um den Druck an den Eingängen
zu mildern, wurden sie zeitweise ohne Einlasskontrollen geöffnet. Videos
zeigen zahlreiche Besucher, die wegen Kreislauf- und Atemproblemen
zusammengebrochen waren und behandelt werden mussten.
Die Copa América, die als Campeonato Sudamericano de Fútbol eigentlich ein
Turnier der zehn großen südamerikanischen Länder ist, fand bereits zum
zweiten Mal in den USA statt. Während normalerweise zehn Teams plus zwei
eingeladene Nationalmannschaften drei Gruppen füllen, sind in den USA 16
Teams aus beiden Subkontinenten in vier Gruppen am Start.
Im kleinen Finale um den dritten Platz hatte Uruguay im Elfmeterschießen
gegen Kanada gewonnen. Doch was als Testvorlauf für die kommende
Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko galt, geriet beim
großen Finale zum geschilderten Chaos.
Und während [4][Größe und Ausstattung der Stadien] gelobt wurden, wurde
über die Rasenflächen kräftig geschimpft. Die waren meist kurzfristig
angelegt und die Trennlinien zwischen den verlegten Versatzstücken deutlich
zu erkennen.
15 Jul 2024
## LINKS
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[3] /Disstracks-von-Shakira-und-Miley-Cyrus/!5907695
[4] /Niederlande-vor-dem-WM-Viertelfinale/!5897032
## AUTOREN
Jürgen Vogt
## TAGS
Fußball
Südamerika
Argentinien
Lionel Messi
Kolumne Press-Schlag
Schwerpunkt Fußball-EM 2024
Schwerpunkt Fußball-EM 2024
Kolumne Stadtgespräch
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