# taz.de -- Sudan-Verhandlungen in Genf: Gespräche als einzige Chance | |
> Die Konfliktparteien nehmen zwar nicht direkt an dem Treffen in Genf | |
> teil. Doch die Lage im Sudan ist so verzweifelt, dass jeder Kontakt | |
> weiterhilft. | |
Bild: Arbeiter versuchen in einer zerstörten Wohngegend von Omdurman einen Str… | |
Die Lage der Menschen in Sudan ist dermaßen fürchterlich, dass keine | |
Anstrengung unversucht bleiben darf, um daran etwas zu ändern. Angesichts | |
von befürchteten [1][2,5 Millionen Hungertoten innerhalb der nächsten sechs | |
Wochen] ist die Verhandlungsrunde in Genf, zu der die USA geladen haben, | |
alternativlos. | |
Das gilt, obwohl Sudans Regierung die Gespräche boykottiert, weil sie erst | |
den Krieg gewinnen will; und auch, obwohl die Teilnahme der [2][RSF-Miliz | |
an den Gesprächen angesichts ihrer Verbrechen zynisch wirkt]. | |
Die beiden Kriegsparteien erkennen sich derzeit nicht einmal gegenseitig | |
als legitime Gesprächspartner an. Selbst wenn sie jetzt beide am Tisch | |
säßen, würde das daran nichts ändern. | |
Wichtiger ist zu diesem Zeitpunkt, dass die beiden wichtigsten | |
militärischen Schutzmächte der Kriegsparteien den Weg nach Genf | |
eingeschlagen haben: Ägypten als Schutzmacht der Regierung, die Arabischen | |
Emirate als Verbündeter der RSF. | |
## Die Schutzmächte der Konfliktparteien treffen sich | |
Mit den USA und Saudi-Arabien als Verhandlungsführer und der Arabischen | |
Liga und der Afrikanischen Union als Beobachter sind somit die wichtigsten | |
internationalen Player mit Einfluss an einem Ort versammelt. Das ist die | |
Grundvoraussetzung dafür, Maßnahmen zur Konfliktlösung zu entwickeln. | |
Denn um Frieden in Sudan möglich erscheinen zu lassen, müssten die | |
auswärtigen [3][Waffenlieferanten] aller Seiten die sudanesischen | |
Kriegsparteien konsequent fallen lassen und isolieren. Das geht nur in | |
einer konzertierten Aktion, und daher ist die Schaffung von Vertrauen | |
zwischen den internationalen Partnern momentan der wichtigste Schritt auf | |
der Suche nach einem Weg zu einem Kriegsende in Sudan. Ägypten und die | |
Emirate müssen von Garanten des Krieges zu Garanten des Friedens werden. | |
Dass Gespräche stattfinden, bedeutet natürlich nicht, dass dabei etwas | |
herauskommt – davon zeugen die unzähligen vorherigen Versuche zur | |
Konfliktlösung für Sudan. Aber ohne Gespräche kommt erst recht nichts | |
heraus. Das Schicksal von Millionen Menschen hängt davon ab. | |
14 Aug 2024 | |
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## AUTOREN | |
Dominic Johnson | |
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