# taz.de -- Frauenfeindlichkeit bei Olympia: Keine Gleichberechtigung | |
> Bei Olympia in Paris häufen sich frauenfeindliche Vorfälle. Vorurteile | |
> und Misstrauen gegenüber Frauen im Sport sind noch tief verwurzelt. | |
Bild: Die ägyptische Fechterin Nada Hafez | |
Bei den Olympischen Sommerspielen reiht sich eine Irritation an die | |
nächste, was Frauenrechte angeht. Zunächst sorgte die Ankündigung für | |
Aufruhr, dass Frauen mit Hidschab von den Wettbewerben ausgeschlossen | |
werden. Diese Regelung greift in die persönliche Freiheit und religiöse | |
Überzeugung der Athletinnen ein und zwingt sie, zwischen ihrer sportlichen | |
Karriere und ihrer religiösen Identität zu wählen. | |
Auch die Skepsis [1][wegen der Teilnahme der ägyptischen Fechterin Nada | |
Hafez], die im siebten Monat schwanger ist, zeigt, wie Frauen in ihren | |
körperlichen Zuständen und Entscheidungen fremdbestimmt werden. Anstatt | |
ihre Stärke und Entschlossenheit zu würdigen, wurde ihre Teilnahme zum | |
Gegenstand öffentlicher Debatten und Kritik. Hafez verteidigte ihre | |
Teilnahme: „Es gibt viele andere internationale Sportlerinnen, die | |
schwanger so lange aktiv waren. Es gibt keine medizinischen Hindernisse, | |
sie zu stoppen“, schrieb sie. | |
Zusätzlich zeigen die Vorwürfe gegen [2][die algerische Boxerin Imane | |
Khelif], sie sei „trans“ oder ein Mann, wie tief verwurzelt Vorurteile und | |
Misstrauen gegenüber Frauen im Sport sein können. Solche Anschuldigungen | |
untergraben nicht nur die Integrität der betroffenen Sportlerinnen, sondern | |
auch das Vertrauen in einen fairen und respektvollen Umgang miteinander. | |
Die Fahne der Gleichberechtigung wird hochgehalten, und dennoch kommt es zu | |
solchen Diskriminierungen bei Olympia. | |
Hat nicht jede Frau das Recht, sich so zu kleiden, wie sie es möchte? Hat | |
sie nicht das Recht, über ihren eigenen Körper zu bestimmen? Ist sie nicht | |
fähig dazu, ihre eigenen Grenzen zu setzen und zu entscheiden, was sie für | |
sich selbst als richtig empfindet? | |
Diese aktuellen Beispiele zeigen, dass die Olympischen Spiele noch weit | |
davon entfernt sind, ein inklusives und gleichberechtigtes Umfeld für alle | |
Athletinnen zu bieten. Die Fremdbestimmung von Frauen bleibt ein | |
dringliches Problem, das angegangen werden muss, um den Geist der | |
Olympischen Spiele wirklich zu verwirklichen. | |
Rameza Monir ist 28 Jahre alt und hat Politikwissenschaften studiert. Sie | |
ist im SPD-Ortsverein der nordhessischen Stadt Fritzlar als | |
stellvertretende Vorsitzende aktiv. | |
7 Aug 2024 | |
## LINKS | |
[1] https://www.faz.net/aktuell/sport/olympia/fechten-bei-olympia-2024-nada-haf… | |
[2] /Pro-und-Contra/!6025075 | |
## AUTOREN | |
Rameza Monir | |
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