Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Triathleten bei Olympia im Wasser: Rauschendes Regenfest
> Die Triathleten werden in die Seine gelassen. Bei den Frauen macht der
> Regen den Wettbewerb zum ungewollten Spektakel. Eine Französin freut das.
Bild: Sturzorgie: Hier hat es die Kolumbianerin Maria Carolina Velasquez Soto e…
Sie müssen ganz schön gefeiert haben droben auf dem Olymp. Das Gelage mit
dem blauen Bacchus, den viele [1][bei der Eröffnungsfeier] für den
Protagonisten eines von Wokistan organisierten Hochamts der Gotteslästerung
gehalten haben, hat Wogen geschlagen. Dabei wollte das alte Feierbiest mit
dem großen Durst nach Wein doch nur gebührend feiern, dass seine Tochter
Sequana zur zentralen Figur der Olympischen Sommerspiele gemacht worden
war. Sequana, die Göttin des Flusses Seine.
Es muss ein rauschendes Fest bei den Göttern gewesen sein zu Beginn der
Spiele. Wo nur das ganze Wasser herkommt, fragte man sich. So manch Becher
muss bei der Party übergelaufen und als Regen niedergegangen sein. Was die
da oben nur für eine Plörre trinken, wunderte man sich, als die
Spielemacher in Paris versichert haben, es sei einzig der Regen schuld
daran, dass die Wasserqualität im Fluss der Sequana nicht gut genug sei, um
ein paar Triathleten darin schwimmen zu lassen.
Der ist in einer Menge niedergegangen, der die Kanalisation zum Überlaufen
brachte und auch die neu errichteten Überlaufbecken überfordert hat.
Niemand jedenfalls könnte widersprechen, wenn jemand sagen würde, dass das
Wasser echt scheiße war.
Die Götter schienen ein Einsehen zu haben und legten ihre Becher zur Seite.
Es wurde trocken und heiß in der Stadt. Mitten in der Nacht, um drei Uhr
morgens vor dem Triathlon, wurde noch einmal gemessen, ob der größte Dreck
abgeflossen ist. Und siehe da! [2][Die Seine wurde für sauber erklärt.]
Die Sportlerinnen und Sportler konnten zu Wasser gelassen werden. Oben im
Olymp hat man die Becher darob vollgegossen und angestoßen, dass es nur so
gespritzt haben muss. Drunten in Paris begann es jedenfalls wieder zu
regnen. Das war jetzt egal, das Wasser war ja schon für gut genug erklärt
worden.
## Deutsche Laura Lindemann stürzt
Pünktlich um acht Uhr zum Start des Frauentriathlons blitzte dann die
Sonne durch die Wolken, der Regen hörte auf und die Spiele waren wieder
bereit, großartige Bilder zu liefern. Zack, da lag die erste Sportlerin auf
dem Boden der Radstrecke, dann noch eine, noch mehr und wieder eine. Für
die deutsche Triathletin Laura Lindemann, die Achte wurde, war das sehr
bedauerlich, verlor sie durch ihren Sturz („Ich weiß auch nicht genau, wie
das passiert ist“) doch den Anschluss an die Spitzengruppe.
Der Regen wieder! Das Wasser war noch nicht trocken auf den Pariser
„Scheißstraßen“, wie [3][Remco Evenepoel,] der belgische Sieger im
Einzelzeitfahren, die Buckelpiste mit Kopfsteinpflaster und glitschigen
Markierungen nannte. Das historische Paris ist aber auch für Stürze eine
schöne Kulisse. Und die Sportler? Die seien nur „Marionetten“ in diesem
Spektakel, wie der belgische Triathlet Marten Van Riel vor dem Rennen der
Männer sagte, das vom Dienstag auf den Mittwoch verschoben wurde.
Dann hatten die Götter die Idee, eine Französin zur
Triathlonolympiasiegerin zu machen. Ganz Paris redete nur noch über den
Triumph von Cassandre Beaugrand. „Es ist magisch. Das war die beste
Strecke, die wir seit Langem hatten, und ich weiß, dass alle anderen
Athleten dasselbe denken“, sagte sie doch allen Ernstes. Möge der Jubel der
Götter über diesen Satz nicht allzu rauschend ausfallen! Nicht, dass es
wieder regnet in Paris! Am kommenden Montag bei der Mixedstaffel müssen die
Triathleten wieder in die Seine.
31 Jul 2024
## LINKS
[1] /Olympia-Eroeffnungsfeier-in-Paris/!6026221
[2] /Dreckiger-Pariser-Stadtfluss/!6024054
[3] /Spitzenfahrer-bei-der-Spanienrundfahrt/!5955066
## AUTOREN
Andreas Rüttenauer
## TAGS
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
Triathlon
Wasser
Seine
Kolumne Fernsicht
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
## ARTIKEL ZUM THEMA
Indiens Auftritt bei Olympia: Modisch kaum ein blasser Abdruck
Die Trikots der indischen Teams sind eine Blamage – und eine Missachtung
von Indiens reicher und vielfältiger Textilkunst.
Olympiatriathlon in schmutziger Seine: Eine Stadt als Fototapete
Die Posse um die zu schmutzige Seine zeigt: Paris wird für schöne
Olympia-Bilder nur benutzt. Die Stadt rächt sich auf ihre Weise.
Dreckiger Pariser Stadtfluss: Seine oder nicht Seine
Die Wasserqualität in der Seine bereitet den Triathleten weiterhin
Probleme. Flussschwimmer Mao Zedong hätte die Wettbewerbe schon längst
freigegeben.
Olympia-Eröffnungsfeier in Paris: Regen und Tränen
Unter hohen Sicherheitsvorkehrungen fand am Freitag die Eröffnung der
Pariser Sommerspiele statt. Sie stellte sich als sehr feuchte Angelegenheit
heraus.
Olympische Spiele in Paris 2024: Baden dank Olympia
Paris bereitet sich auf die Olympischen Spiele 2024 vor. Es wird gebaut,
geplant, gebangt. Vor allem die Seine muss sauber werden.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.