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# taz.de -- Die Wochenvorschau für Berlin: Geballte Termine im Umland
> In Berlin kehrt sommerliche Ruhe ein, an manchen Orten ganz besonders. In
> Brandenburg gibt's derweil ein politisches Strohfeuer.
Bild: Nicht Dietmar Woidke (SPD), sondern ein gänzlich unbeteiligter Storch
Berlin taz | Zwar hat es in der Nacht zum Sonntag in und um Berlin
ausgiebig geschüttet – bis zu 40 Liter fielen rund um den Müggelsee –, ab…
im Süden der Mark tröpfelte es nur leicht. Gut für Dietmar Woidke (SPD),
den brandenburgischen Ministerpräsidenten, der am Dienstag im Rahmen seiner
diesjährigen Sommertour in die Lausitz fährt: In Ruhland wird er das
„Strohballenfest“ besuchen und acht Wochen vor der Landtagswahl Bürgernähe
zelebrieren. Wäre ja schade gewesen, er hätte sich ins nasse Stroh setzen
müssen.
Schon am Mittwoch begrüßen dann die RüdersdorferInnen ihren Landesvater,
wenn er dem dortigen „Strohballenfest“ einen Besuch abstattet. Und damit
nicht genug: Am Mittwoch steht im Kalender des Spitzenkandidaten auch noch
eine Stippvisite auf dem „Strohballenfest“ in Michendorf, am Freitag macht
er in Schwedt Station, wo ein Besuch des dortigen „Strohballenfests“ auf
dem Programm steht. Der Samstag schließlich führt Woidke ins Schlossgut
Finowfurt. In der idyllischen Schorfheide klingt eine bewegte Woche beim
örtlichen „Strohballenfest“ aus. Sage keiner, Brandenburg sei arm an
Traditionen.
Auch in der Hauptstadt kehrt spätestens nach dem Pride-Wochenende
sommerliche Ruhe ein – vor allem in der Friedrichstraße, wo die Galeries
Lafayette am Mittwoch um 19 Uhr mit einem letzten Achselzucken die Läden
runterlassen. [1][Ob der Standort bald zu völlig neuem Leben erwacht] oder
die Idee eines Einzugs der Zentral- und Landesbibliothek wie eine Blase
zerplatzt, wird sich zeigen.
Drei Tage lang gibt es in der danach gewesenen Luxusbude in Mitte
jedenfalls noch 70 Prozent auf die verbliebene Damen- und Herrenmode,
Taschen, Schuhe und Accessoires – [2][unter dem Motto „Sale la Vie“], was
man halb englisch, halb französisch aussprechen muss, um den charmanten
Fatalismus darin zu erkennen.
## An eine Revolution denken
Um im frankophonen Bereich zu bleiben: „Le Sacre du Sucre“ – was wohl so
viel heißt wie „Zucker-Weihe“ und auf Strawinskys „Sacre du printemps“
anspielen könnte – ist eine Tanzperformance, die am Freitag neben anderen
Veranstaltungen das dreitägige Festival „Bwa Kayiman“ im Haus der Kulturen
der Welt (HKW) einläutet. Es ist die zweite Ausgabe des Festivals, das der
haitianischen Revolution (1791–1804) gewidmet ist und unter der Intendanz
von Bonaventure Soh Bejeng Ndikung jährlich stattfinden soll.
„Tout moun se moun“ lautet das diesjährige Motto, das ist haitianisches
Kreol und bedeutet: „Alle Menschen sind Menschen.“ Es solle nachgedacht
werden über die „Wiedergutmachung für die Menschen in Haiti und andere
Gruppen, die repressiven und ausbeuterischen Regimen unterworfen sind“, so
das HKW. Dazu gibt es „Performances, Diskurs, Musik, Tanz, Film, Food“, der
Eintritt ist frei.
29 Jul 2024
## LINKS
[1] /Zukunft-der-Galeries-Lafayette-Berlin/!6023705
[2] https://galerieslafayette.de/soldes-sale-schlussverkauf/
## AUTOREN
Claudius Prößer
## TAGS
Dietmar Woidke
Friedrichstraße
Haus der Kulturen der Welt
Berlin
Dietmar Woidke
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