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# taz.de -- Englands Niederlage im Finale: Wer scheitert als Nächstes?
> Mit guten Spielern haben die Three Lions das Finale verloren. Nun wird
> über die Zukunft von Trainer Gareth Southgate diskutiert.
Bild: Englands Nationaltrainer Gareth Southgate verabschiedet sich – erst mal…
Schon wieder nichts! Man blickte im Berliner Olympiastadion auf der Seite,
wo die Engländer nach dem Abpfiff standen, in leere Gesichter und leere
Hände. Kein Siegershirt, kein Pokal, nichts. So vergrub Torhüter Jordan
Pickford sein Gesicht in seine Hände. Der Geschichte des englischen
Scheiterns wurde ein weiteres Kapitel angefügt. Dass das Team in den
letzten Jahren dem Titeltraum vermehrt so nahe wie nie zuvor kam, macht das
Ganze nur noch schlimmer. Der 30-jährige Stürmerstar [1][Harry Kane], der
weiter titellos bleibt in seiner Karriere, verkörpert die englische
Trostlosigkeit in höchster Vollendung.
Während des Turniers hatte [2][Trainer Gareth Southgate] versucht, das
Narrativ zu stärken, jede Erfahrung des Scheiterns bringe einen weiter und
irgendwann ans Ziel. Und jede Schwierigkeit, die es bei dieser EM in
Überzahl gab, kräftige die eigene Widerstandsfähigkeit.
Nun am Sonntag musste er sich ein wenig revidieren. Diese Verlängerungen
gegen die Slowakei und die Schweiz hatten doch Kräfte gekostet, wie er
einräumte. Obwohl England den Vorteil des leichteren Turnierbaums hatte,
hangelte man sich mit Mühe und häufig in letzter Sekunde weiter nach oben.
Die zähen Spielverläufe wurden durch die Risikoscheu Southgates begünstigt.
Und mit der Mär von der Widerständigkeit hat man sich auf englischer Seite
viel Sand in die Augen gestreut. Dass im [3][Viertelfinale] der Schweizer
Xherdan Shaqiri einen Eckball drei Minuten vor Ende der Verlängerung an die
Latte setzte, das kann sich das englische Team genauso wenig auf seine
Fahnen schreiben wie die erfolgreiche Verteidigungsschlacht in den letzten
Minuten der Verlängerung gegen die Slowakei.
## Trainerproblem in England
England hat tolle Spieler, wie Southgate mit Blick auf die Zukunft noch
einmal zu Recht feststellte. Umso nachdenklicher stimmte es aber gerade die
heimische Presse, wie häufig das Team auf den Faktor Glück angewiesen war.
Mit dem englischen Ergebnis könnte man trotz der großen Geschichte des
Scheiterns zufrieden sein, mit der Entwicklung aber nicht.
So kam natürlich nach dem verlorenen Finale die Frage nach der Zukunft von
Gareth Southgate auf. Wird er bei der [4][WM 2026] wieder auf der
englischen Bank sitzen? Der 53-Jährige sagte: „Es ist schwer, nach einer
solchen Niederlage darüber nachzudenken.“ Er machte es dann aber doch und
wägte die Pro- und Contra-Argumente ab.
England zwei Mal hintereinander ins EM-Finale zu bringen, das sei vor ihm
noch niemandem gelungen, führte er einerseits ins Feld. Man sei aber nach
Deutschland gekommen, um das Turnier zu gewinnen. Das habe man nicht
geschafft. Er wolle sich nicht öffentlich erklären, bevor er nicht mit den
Verantwortlichen des Verbands gesprochen habe.
Gerade angesichts der deutlichen Unterlegenheit gegenüber den Spaniern
spricht einiges für einen Neuanfang. Es ist gut möglich, dass der Verband
wieder wie einst mit dem Italiener [5][Fabio Capello] auf eine ausländische
Lösung setzt. England hat ein Trainerproblem. Die besten sechs Teams der
Premier League in der vergangenen Saison wurden alle von ausländischen
Fachkräften betreut.
15 Jul 2024
## LINKS
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[5] /Die-Mentalitaet-des-Siegers/!1156277/
## AUTOREN
Johannes Kopp
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England
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