# taz.de -- Klimafreundlich heizen: Mehr Wärme mithilfe von Geothermie | |
> Der Branchenverband Geothermie lobt den Gesetzentwurf von Robert Habeck | |
> zur Gewinnung von Erdwärme. Er fordert aber weitere Verbesserungen. | |
Bild: Ausbau der Geothermie-Anlage der Stadtwerke München im Stadtteil Riem | |
Berlin taz | Der Ausbau der [1][Erdwärme In Deutschland] soll beschleunigt | |
werden. Der Bundesverband Geothermie begrüßte am Montag einen | |
entsprechenden Vorstoß von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). | |
Habeck will die Genehmigungsverfahren für Anlagen zur Wärmegewinnung in der | |
Tiefe vereinfachen und hat dafür einen entsprechenden Gesetzesentwurf in | |
die Verbändeanhörung gegeben „Das Gesetz ist ein großer Schritt für die | |
Geothermie“, sagte [2][Gregor Dilger, Geschäftsführer des Bundesverbands | |
Geothermie, am Montag vor Journalisten]. | |
Bislang werden Erdwärme und Großwärmepumpen in Deutschland kaum genutzt. | |
Nach Angaben des Umweltbundesamts wurde 2023 weniger als 2 Prozent der | |
Wärme in Deutschland so gewonnen. Das will Habeck ändern. In Zukunft soll | |
diese Energie etwa bei der Fernwärme im großen Stil zum Einsatz kommen. | |
Geothermie ist klimaneutral und zu jeder Jahreszeit nutzbar. | |
Heute dauern Genehmigungsverfahren für große Anlagen zwischen fünf und zehn | |
Jahren. Das schreckt Investor:innen ab. Damit es schneller geht, sieht | |
Habecks Gesetzentwurf eine wichtige Änderung vor: Ähnlich wie bei der | |
Windkraft soll für den Bau von [3][Geothermieanlagen] künftig ein | |
überragendes öffentliches Interesse gelten. Damit binnen zwei bis drei | |
Jahren genehmigt werden kann, seien weitere Maßnahmen erforderlich, sagte | |
Dilger. | |
## München will aufstocken | |
Wichtig dafür ist nach Auffassung des Verbands, dass bei | |
Genehmigungsverfahren eine Behörde im gesamten Prozess federführend ist und | |
sich nicht mehr wie bisher viele Ämter nach und nach mit der Sache | |
befassen. Öffentliche Einrichtungen sollen dazu verpflichtet werden, ihre | |
Grundstücke etwa für seismische Messungen zur Verfügung zu stellen. | |
Außerdem fordert der Verband mehr bundeseinheitliche Regelungen, etwa bei | |
der Tiefbohrverordnung. | |
Ein Beispiel für den Einsatz ist München. „Bis 2040 wollen wir in München | |
Fernwärme klimaneutral erzeugen“, sagte Karin Thelen, Präsidentin des | |
Bundesverbands Geothermie und bei den Stadtwerken München tätig. „Dazu | |
brauchen wir die Geothermie.“ | |
In München sind sechs Anlagen in Betrieb, die 190 Megawatt für die | |
Wärmeversorgung erzeugen. Bis 2040 sollen zehn Anlagen hinzukommen mit 800 | |
Megawatt Leistung für die Wärmeversorgung. Sie können mitten in der Stadt | |
entstehen. Bei einem Projekt bauen die Stadtwerke in einem Schwimmbad mit | |
Außenbecken eine Anlage. Wo gebohrt wird, soll später eine Liegewiese | |
entstehen. Thelen: „Wir probieren alles, um möglichst flächenschonend | |
vorzugehen.“ | |
16 Jul 2024 | |
## LINKS | |
[1] /Waermewende-aus-der-Tiefe/!5883053 | |
[2] https://www.geothermie.de/aktuelles/nachrichten/news-anzeigen/stellungnahme… | |
[3] /Geothermie-in-Bayern/!5951062 | |
## AUTOREN | |
Anja Krüger | |
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