# taz.de -- Neue Regeln fürs Mobilfunknetz: Huawei fliegt raus | |
> Wegen Sicherheitsbedenken sollen Komponenten chinesischer Hersteller in | |
> den kommenden Jahren aus den Mobilfunknetzen ausgemustert werden. | |
Bild: Huawei-Technik soll raus: Mobilfunkantennen mit 5G-Technik | |
Berlin dpa/afp/rtr | Technik aus China soll aus den deutschen | |
Mobilfunknetzen weitgehend verschwinden. Bundesinnenministerin Nancy | |
Faeser (SPD) bestätigte, dass sich Regierungsvertreter und Mobilfunkfirmen | |
in dem [1][jahrelangen Streit] um eine Ausmusterung von Komponenten der | |
chinesischen Anbieter Huawei und ZTE auf einen Kompromiss geeinigt haben. | |
Die Mobilfunkprovider stimmen dem Austausch zu, gegen den sie sich so lange | |
gewehrt haben. Gleichzeitig bekommen die Unternehmen lange Übergangsfristen | |
für den kostspieligen Umbau. | |
Faeser sagte, man habe die Risiken durch kritische Komponenten chinesischer | |
Hersteller in deutschen 5G-Mobilfunknetzen genau geprüft. „Wir haben jetzt | |
eine klare und strikte Entscheidung getroffen. Im Kernnetz dürfen die | |
kritischen Komponenten spätestens Ende 2026 nicht mehr eingesetzt werden.“ | |
Beim Kernnetz geht es um die zentralen 5G-Rechenzentren für die | |
Datenübertragung. Sie gelten als besonders wichtig, weil dort viele Daten | |
und Informationen verarbeitet werden. In den Zugangs- und Transportnetzen | |
müssen die Komponenten Faeser zufolge spätestens Ende 2029 ersetzt werden. | |
Hierunter fallen etwa Mobilfunkmasten. Die neue Regelung gelte für die | |
5G-Netze überall in Deutschland und sei nicht auf wichtige Standorte | |
beschränkt. | |
Faeser betonte, damit würden die zentralen Nervensysteme des | |
Wirtschaftsstandorts Deutschland und die Bürger:innen geschützt. „Wir | |
müssen Sicherheitsrisiken verringern und anders als in der Vergangenheit | |
einseitige Abhängigkeiten vermeiden. Wir müssen unabhängiger und | |
krisenfester werden.“ | |
Ein Sprecher von Vodafone sagte, für die Mobilfunker sei diese Vereinbarung | |
technisch herausfordernd: „Aber sie ist machbar und auch nach unserer | |
Ansicht der richtige Weg nach vorn.“ Bei Infrastrukturinvestoren sorge die | |
Vereinbarung endlich für die dringend nötige Vorhersehbarkeit. | |
Huawei und andere chinesische Firmen stehen [2][in zahlreichen westlichen | |
Staaten] unter verschärfter Beobachtung. Die Behörden befürchten wegen der | |
Nähe des Telekommunikationsausrüsters zur [3][Regierung in Peking] Spionage | |
oder eine Manipulation der Mobilfunknetze. Die Firmen haben die Vorwürfe | |
stets zurückgewiesen. | |
11 Jul 2024 | |
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