# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Säbelrasseln an Israels Nordg… | |
> Die Hisbollah reagiert mit Drohungen auf Pläne Israels für die | |
> Libanon-Offensive. Israels Armeesprecher räumt Probleme im Kampf gegen | |
> die Hamas ein. | |
Bild: Hisbollah-Anhänger verfolgen im Libanon eine Rede des Hisbollah-Führers… | |
Israel und Hisbollah betonen Kampfbereitschaft | |
Im [1][Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon] | |
verschärfen beide Seiten ihre Drohgebärden. Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah | |
betonte am Mittwochabend die Kampfbereitschaft seiner Schiitenmiliz. „Wenn | |
sie dem Libanon einen Krieg aufzwingen, wird der Widerstand ohne Grenzen | |
zurückschlagen“, sagte er bei einer öffentlichen Ansprache. Nach der | |
Veröffentlichung mutmaßlicher Luftaufnahmen von Nordisrael durch [2][die | |
Hisbollah] spielte Israels Generalstabschef Herzi Halevi Sorgen über die | |
Kompetenzen des eigenen Militärs herunter. „Wir haben natürlich unendlich | |
viel größere Fähigkeiten, von denen der Feind meiner Meinung nach nur | |
wenige kennt“, sagte er laut Mitteilung vom Mittwochabend. Die Armee stelle | |
sich auf die Fähigkeiten der Hisbollah ein. | |
Israels Militär hatte zuvor nach eigenen Angaben „operative Pläne für eine | |
Offensive im Libanon“ genehmigt und damit Sorgen vor einer Eskalation | |
geschürt. Bei einem israelischen Angriff im Südlibanon waren am Mittwoch | |
libanesischen Angaben zufolge mindestens drei Mitglieder der Hisbollah | |
getötet worden. Israels Militär bestätigte den Angriff. Die Hisbollah | |
reklamierte wiederum einen Angriff auf israelische Soldaten in Metulla im | |
Norden Israels für sich. Das israelische Militär bestätigte, dass eine | |
Drohne aus dem Libanon in der Gegend um Metulla abgestürzt sei. Verletzte | |
gab es demnach nicht. | |
Auch Zypern erhielt eine Drohung des Hisbollah-Chefs: Nasrallah drohte | |
Zypern und warnte das EU-Land davor, Israels Armee im Kriegsfall seine | |
Flughäfen und Stützpunkte nutzen zu lassen. „Die Öffnung zyprischer | |
Flughäfen und Basen für den israelischen Feind, um den Libanon anzugreifen, | |
würde bedeuten, dass die zyprische Regierung Teil des Krieges ist“, sagte | |
er. Auf Zypern befinden sich zwei britische Militärstützpunkte, darunter | |
auch ein Luftwaffenstützpunkt. Diese liegen jedoch auf britischem | |
Hoheitsgebiet und unterliegen nicht der Kontrolle der zyprischen Regierung. | |
Zyperns Präsident Nikos Christodoulides antwortete auf Nasrallahs | |
Äußerungen, „dass die Republik Zypern in keiner Weise in diesen Krieg | |
verwickelt ist“. Zypern sei „Teil der Lösung, nicht Teil des Problems“, | |
betonte Christodoulides und wies darauf hin, dass sein Land eine „von der | |
arabischen Welt und der gesamten internationalen Gemeinschaft anerkannte“ | |
Rolle bei der Einrichtung eines Seekorridors für humanitäre | |
Hilfslieferungen nach Gaza spiele. (afp/dpa) | |
## Israels Armeesprecher: Können die Hamas nicht eliminieren | |
Israel ist nach Einschätzung von Experten noch weit von einem Sieg über die | |
Hamas entfernt. Ein Sprecher der israelischen Armee forderte in einem | |
Interview mit Nachdruck eine politische Vision für [3][die Zukunft des | |
Gazastreifens.] „Die Hamas ist eine Idee, sie ist eine Partei. Sie ist in | |
den Herzen der Menschen verwurzelt. Wer glaubt, wir könnten die Hamas | |
ausschalten, irrt sich“, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Mittwochabend | |
dem israelischen Sender Channel 13. Es müsse eine Alternative für die Hamas | |
auf politischer Ebene gefunden werden, um sie im Gazastreifen zu ersetzen, | |
forderte Hagari weiter. Ansonsten werde die islamistische | |
Terrororganisation weiterbestehen, mahnte er. Über die Zerstörung der Hamas | |
zu reden, führe die Öffentlichkeit in die Irre. | |
Mit den Aussagen weckte er Zweifel am erklärten Kriegsziel der Regierung | |
von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu: Die Herrschaft der Hamas im | |
Gazastreifen zu beenden sowie ihre militärischen Fähigkeiten zu zerstören. | |
Die Armee sei „dem natürlich verpflichtet“, hieß in einer Mitteilung des | |
Büros des Ministerpräsidenten nach Hagaris Äußerungen. Netanjahu hatte | |
wiederholt vom „totalen Sieg“ über die Hamas gesprochen. Die Worte des | |
Armeesprechers spiegelten die wachsende Frustration der Militärführung über | |
das Versagen der Regierung Netanjahu wider, eine Nachkriegsalternative zur | |
Hamas-Herrschaft im Gazastreifen zu entwickeln, schrieb die New York Times. | |
(dpa) | |
## Gaza: Provisorische Pier soll wieder einsetzbar sein | |
Über die provisorische Anlegestelle der US-Streitkräfte im Gazastreifen | |
sollen Insidern zufolge am Donnerstag wieder Hilfsgüter entladen werden | |
können. Der Pier sei am Mittwoch wieder an der Küste befestigt worden, | |
nachdem er am vergangenen Freitag wegen schlechter Seebedingungen | |
vorübergehend entfernt worden war, sagen zwei mit der Angelegenheit | |
vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. | |
Ein Sprecher der US-Luftwaffe, Generalmajor Patrick Ryder, lehnte es am | |
Dienstag in einer Rede im Pentagon ab, einen Zeitpunkt zu nennen, zu dem | |
der Betrieb des Piers vollständig eingestellt werden könnte. Es habe sich | |
von Anfang an um eine provisorische Anlegestelle gehandelt. Der Pier habe | |
bislang die Anlieferung von mehr als 3500 Tonnen Hilfsgütern ermöglicht. | |
„Und noch einmal, um einen Schritt zurückzutreten und das große Ganze zu | |
betrachten: Ob zu Lande, zu Wasser oder in der Luft, die Vereinigten | |
Staaten nutzen alle Möglichkeiten, um Hilfe nach Gaza zu bringen.“ (rtr) | |
USA melden „Zerstörung“ zweier Huthi-Stellungen im Jemen | |
Nach den jüngsten Angriffen der Huthi-Miliz auf Boote im Roten Meer und dem | |
Golf von Aden hat die US-Armee eigenen Angaben zufolge zwei | |
Huthi-Stellungen im Jemen angegriffen. Neben einer Kommandozentrale habe | |
das US-Militär eine Kontrollstation in von den Huthis kontrollierten | |
Gebieten im Jemen „zerstört“, erklärte das für den Nahen Osten zuständi… | |
US-Zentralkommando (Centcom) am Mittwoch im Onlinedienst X. Zudem seien | |
zwei Drohnenschiffe der Huthi-Rebellen im Roten Meer versenkt worden. Am | |
Vortag hatte Centcom gemeldet, US-Streitkräfte hätten acht Drohnen der | |
Huthis zerstört. | |
Ebenfalls am Dienstag hatte die britische Seefahrtbehörde UKMTO mitgeteilt, | |
dass ein durch einem Angriff der Huthi stark beschädigter Frachter | |
„vermutlich gesunken“ sei. Demnach berichteten „Militärbehörden, dass an | |
der zuletzt gemeldeten Stelle Trümmer und Öl gesichtet wurden“. Bei dem | |
Angriff auf die „MV Tutor“ in der vergangenen Woche war ein philippinischer | |
Matrose ums Leben gekommen. (afp) | |
Kanada stuft Irans Revolutionsgarden als Terror-Gruppe ein | |
Kanada stuft die iranischen Revolutionsgarden als Terrororganisation ein. | |
Man werde alle zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um terroristische | |
Aktivitäten der Revolutionsgarden zu bekämpfen, sagte am Mittwoch der | |
Minister für öffentliche Sicherheit, Dominic LeBlanc, vor Journalisten. | |
Grundlage der Ankündigung seien „sehr starke und überzeugende Beweise“. | |
Kanada führt bereits die Unterorganisation Kuds-Brigaden der | |
Revolutionsgarden als Terrorgruppe. Die Regierung in Ottawa brach 2012 die | |
diplomatischen Beziehungen zu Teheran ab. Eine iranische Stellungnahme lag | |
zunächst nicht vor. | |
Damit schließt sich Kanada den USA an, die im April 2019 unter Präsident | |
Donald Trump einen ähnlichen Schritt vollzogen hatten. Auch in anderen | |
Ländern wird darüber seit Jahren diskutiert. Medienberichten vom April und | |
Mai 2024 zufolge könnte die Organisation auf die EU-Terrorliste gesetzt | |
werden. Nach einem iranischen Luftangriff auf Israel in dem Monat hatte die | |
Regierung in Jerusalem nach eigenen Angaben Dutzende Länder erneut zu dem | |
Schritt aufgefordert. | |
Westliche Regierungen machen die Garden für eine Reihe von Terroranschlägen | |
und -Plänen verantwortlich. Die Elite-Truppe wurde nach der Islamischen | |
Revolution 1979 gegründet und kontrolliert weite Teile der Streitkräfte | |
sowie das Raketenprogramm und hat darüber hinaus großen Einfluss auf | |
Politik und Wirtschaft. US-Geheimdienste gehen von einer Stärke von 190.000 | |
Mann aus, etwas größer als die Zahl der Soldaten in Uniform bei der | |
Bundeswehr. (rtr) | |
20 Jun 2024 | |
## LINKS | |
[1] /Eskalation-zwischen-Israel-und-Hisbollah/!6017426 | |
[2] /Hisbollah-Angriffe-auf-Israel/!6015442 | |
[3] /Nachkriegsszenarien-fuer-den-Gazastreifen/!6012931 | |
## TAGS | |
Israel | |
Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
Libanon | |
Hisbollah | |
Hamas | |
Israelische Armee | |
Gaza | |
Huthi-Rebellen | |
USA | |
Kanada | |
Iranische Revolutionsgarden | |
Schwerpunkt Iran | |
GNS | |
Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Nahost-Konflikt im südlichen Libanon: Es ist nicht ihr Kampf | |
Die Angriffe Israels und der libanesischen Hisbollah werden heftiger. | |
Dennoch harren die Menschen in der Grenzregion im Libanon aus. | |
Miliz im Libanon: Hisbollah droht Zypern | |
Die Hisbollah hat damit gedroht, im Falle eines offenen Kriegs „ohne | |
Regeln“ gegen Israel zu kämpfen. Erstmals erwähnte sie auch das EU-Land | |
Zypern. | |
+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Sorge vor neuem Krieg im Libanon | |
Israel warnt vor einer Eskalation des Konflikts mit der Hisbollah-Miliz. | |
Derweil sorgt Regierungschef Netanjahu beim US-Verbündeten für Verärgerung. | |
+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: USA genehmigen Waffendeal | |
Tausende Israelis gehen gegen die Netanjahu-Regierung auf die Straße. Die | |
Palästinensische Autonomiebehörde sieht wegen fehlender Gelder ihre | |
Existenz gefährdet. | |
+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Netanjahu löst Kriegskabinett auf | |
Israels Ministerpräsident Netanjahu will in kleinerer Runde über den Krieg | |
beraten. Spannungen zwischen Israel und dem Libanon drohen zu eskalieren. |