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# taz.de -- Plan für höhere Mindestbandbreite: Schnelleres Internet für alle
> Der Digitalausschuss des Bundestags will den Weg frei machen für höhere
> Mindeststandards. Doch nicht alle sind damit zufrieden.
Bild: Es gibt ein Recht auf schnelles Internet, aber das klappt nicht für alle
Berlin taz | Die Versorgung mit schnellem [1][Internet] soll sich
verbessern, dafür sollen die geltenden Mindeststandards erhöht werden. Ein
entsprechender Beschluss des Digitalausschusses des Bundestags wurde für
Mittwoch nach Redaktionsschluss erwartet. Im nächsten Schritt muss die
Bundesnetzagentur die entsprechende Verordnung anpassen und vom
Digitalausschuss und Bundesrat absegnen lassen, was noch dieses Jahr
passieren soll.
Das Recht auf [2][schnelles Internet] sieht aktuell vor, dass Haushalte mit
mindestens 10 Megabit pro Sekunde im Download und 1,7 Megabit pro Sekunde
im Upload versorgt werden. Die Latenz, also die Reaktionszeit, die etwa für
Onlinespiele, aber auch Videokonferenzen wichtig ist, darf maximal 150
Millisekunden betragen.
Doch in der Praxis ist selbst das nicht einfach durchzusetzen. Wer einen
Internetanschluss hat, der die Mindeststandards nicht erfüllt, [3][muss
erst ein aufwendiges Messverfahren durchführen], um die zu geringe Leistung
belegen. Ist das geschafft oder gibt es gar keine Versorgung, startet ein
Verfahren, bei dem zunächst die Behörde und dann ein Netzanbieter tätig
werden müssen – und das sich locker ein Jahr hinziehen kann.
Dazu kommt: „Es ist auch lebensfern, dass die Mindestbandbreite bisher nur
draußen an der Hauswand vorhanden sein muss und nicht in den Innenräumen,
wo das Internet genutzt wird“, kritisiert Ramona Pop, Vorständin des
Verbraucherzentrale Bundesverbands.
Besonders das Gefälle zwischen Stadt und ländlichem Raum ist groß. Denn in
Ballungsräumen lohnt es sich für die Netzanbieter eher, Kabel zu verlegen
oder Mobilfunkmasten aufzustellen – durch die höhere Zahl potenzieller
Kund:innen rentiert sich die Investition schneller. Auf dem Land muss in
der Regel ein Fördertopf angezapft werden, was das Verfahren in die Länge
zieht.
Nun ist geplant, dass die Standards für die Mindestversorgung steigen: beim
Download von 10 auf 15 Megabit pro Sekunde und beim Upload von 1,7 auf 5
Megabit, die Vorgaben für die Latenz bleiben. Aktuell liegen laut
Bundesnetzagentur 1,8 Millionen Adressen unter der Mindestversorgung.
Werden die Werte entsprechend erhöht, werde diese Zahl auf 2,2 Millionen
steigen.
„Eine Erhöhung der Mindestbandbreite ist längst überfällig“, sagt
Verbraucherschützerin Pop. Sie kritisiert, dass es trotz der Verbesserungen
weitere Probleme gebe: So dauere der Prüfprozess zu lange,
Verbraucher:innen müssten, wenn sie berechtigte Ansprüche haben,
einfacher und schneller zu ihrem Recht kommen.
3 Jul 2024
## LINKS
[1] /Internetzugang/!t5023418
[2] /Mehr-Rechte-fuer-Verbraucherinnen/!5815416
[3] https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Vportal/TK/InternetTelefon/Versorgung/s…
## AUTOREN
Svenja Bergt
## TAGS
Digitalisierung
Verbraucherschutz
Internet
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