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# taz.de -- Auflösung von Netanjahus Kriegskabinett: Nicht kriegsentscheidend
> Israels Premier Netanjahu lässt nach dem Rückzug von Benny Gantz immerhin
> auch die beiden rechtsextremen Minister außen vor.
Bild: Premierminister Benjamin Netanjahu
Auf den ersten Blick mögen sie wie größere Nachrichten wirken. Tatsächlich
aber werden weder [1][die tägliche Feuerpause] entlang der Route für die
Hilfslieferungen noch [2][die Auflösung des Kriegskabinetts] auf den
weiteren Verlauf des Krieges Auswirkungen haben. Mit der Auflösung des
Kriegskabinetts hat Israels Premierminister Benjamin Netanjahu kurz gesagt
wohl einfach wieder alle Macht auf sich konzentriert. Denn nachdem sich
Oppositionsführer [3][Benny Gantz] zusammen mit dem Ex-General Gadi
Eisenkot [4][aus der Notstandsregierung zurückgezogen hatte] – weil
Netanjahu Israel von einem „wahren Sieg“ abhalte –, war das Gebilde ohneh…
recht hinfällig.
Netanjahu mag sich mit dem Schritt ein bisschen Luft verschafft haben. Denn
von rechts drängten nach Gantz’ und Eisenkots Rückzug die beiden extremen
Minister Ben Gvir und Bezalel Smotrich darauf, in das Gremium einzuziehen.
Das hat Netanjahu nun verhindert – und befindet sich jetzt in der
komfortablen Position, weniger innere Spannungen ausbalancieren zu müssen.
Nach der Auflösung des Kriegskabinetts soll nun das Sicherheitskabinett
öfter tagen, das auch schon vor dessen Auflösung alle Entscheidungen des
Kriegskabinetts hatte bestätigen müssen.
Von außen wird der Druck bleiben: Die Amerikaner setzen alles daran, einen
Deal zwischen der islamofaschistischen Hamas und Israel hinzubekommen. Und
nach der komplexen Befreiung von vier der insgesamt noch etwa 130
israelischen Geiseln aus den Händen der Hamas ist vielen Israelis klar,
dass weitere solcher Operationen eher unwahrscheinlich sind.
Kommen die verbliebenen Geiseln aber nicht bald nach Hause, wird der Ruf
nach Neuwahlen wohl zunehmen. Insofern ist es gut, dass sich Netanjahu mit
der Auflösung des Kriegskabinetts dem Einfluss seiner extremistischen
Koalitionspartner entzogen hat. Für sie haben die Geiseln keinerlei
Priorität. Solange die Hamas aber jeden Deal ablehnt, bleibt das Kriegsziel
wohl ohnehin unverändert: die Zerschlagung der militärischen Struktur der
Hamas.
17 Jun 2024
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## AUTOREN
Ariane Lemme
## TAGS
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Gaza-Krieg
Benjamin Netanjahu
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