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# taz.de -- Besetzung in Grünheide: Anti-Tesla-Baumhäuser bleiben
> Der Protest gegen den E-Autobauer Tesla in Brandenburg geht in die
> Verlängerung. Die Aktivisten kündigen an, „längerfristig“ bleiben zu
> wollen.
Bild: Bleiben länger: die Anti-Tesla-Aktivisten im brandenburgischen Grünheide
Grünheide dpa | Das [1][Protestcamp gegen die Fabrik von
US-Elektroautobauer Tesla] in Grünheide kann länger bleiben. „Wir bleiben�…
sagte eine Sprecherin des Bündnisses Tesla stoppen. „Wir stellen uns darauf
ein, längerfristig hier zu sein.“ Die Versammlung sei über den Montag
hinaus verlängert, sagte auch ein Polizeisprecher der Deutschen
Presse-Agentur.
Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Berlin-Brandenburg hatte am Donnerstag
eine [2][Beschwerde der Brandenburger Polizei zurückgewiesen]. Dabei geht
es um die Auflagen für das Protestcamp, die unter anderem den Abbau der
Baumhäuser vorsahen.
Zuvor hatte das Verwaltungsgericht Potsdam zugunsten des Protestcamps
entschieden und die Auflagen auf Eis gelegt. Dagegen legte die Polizei
Beschwerde ein. Die Aktivisten sehen mit der Autofabrik Umweltrisiken, die
Tesla zurückweist. Sie wenden sich auch gegen eine Erweiterung des
Fabrikgeländes.
Die Gegner der Erweiterung loten juristische Mittel gegen den Bebauungsplan
aus. „Ein Rechtsanwalt ist beauftragt“, sagte der Landesvorsitzende Björn
Ellner am Montag. „Wir werden erstmal prüfen, was wir für Angriffspunkte
haben.“ Offen ist, ob sich Verbände oder Initiativen der Klage anschließen.
Das einzige europäische Werk von Firmenchef Elon Musk sorgt seit dem Bau
für scharfe Kritik von Umweltschützern und Anwohnern. Tesla weist die
Bedenken zurück.
## Bürger lehnen Tesla-Pläne mehrheitlich ab
Die Gemeindevertreter von Grünheide [3][hatten am Donnerstag mehrheitlich
den umstrittenen Bebauungsplan für eine Erweiterung des Fabrikgeländes zum
Bau eines Güterbahnhofs und von Logistikflächen beschlossen]. Dafür soll
Wald gerodet werden – allerdings weniger als früher geplant.
Fast zwei Drittel der Bürger von Grünheide hatten die ursprünglichen
Erweiterungspläne des Autoherstellers bei einer Befragung im Februar
abgelehnt. Ein Kompromiss sah daraufhin vor, statt mehr als 100 Hektar nur
knapp 50 Hektar Wald zu roden. Der Autobauer Tesla verweist darauf, dass
nun mehr als 70 Hektar Wald erhalten bleiben und die Region mit dem
Güterbahnhof von Lastwagenverkehr entlastet wird.
Der Umweltverband Grüne Liga befürchtet negative Folgen für die Umwelt.
„Der Wald, der nicht gerodet werden soll, ist Teil des Bebauungsplans“,
sagte der Landesgeschäftsführer der Grünen Liga Brandenburg, Michael
Ganschow. „Eine Waldumwandlung wäre jederzeit möglich und könnte nicht
verhindert werden.“
Er wirft den Gemeindevertretern vor, die Entscheidung der Bürger in der
Befragung ignoriert zu haben. „Für die Demokratie ist das ein Bärendienst,
dafür tragen sie die alleinige Verantwortung.“ Ganschow verwies auch
darauf, dass der Güterbahnhof, der den Lkw-Verkehr entlasten soll, bereits
im Bebauungsplan 13 für das bestehende Fabrikgelände geplant war.
Im Tesla-Werk in Grünheide bei Berlin, das vor mehr als zwei Jahren
öffnete, arbeiten rund 12.000 Beschäftigte. Ein Teil des Geländes liegt im
Wasserschutzgebiet. Seit Ende Februar protestieren Umweltaktivistinnen und
Umweltaktivisten gegen Tesla nahe dem Werk in Grünheide. Kanzler Olaf
Scholz (SPD) und die Brandenburger Landesregierung sehen die Ansiedlung als
Gewinn für das Land.
Bisher unbekannte Täter hatten am 5. März Feuer an einem Strommast gelegt,
der Teil der Stromversorgung des Tesla-Werks ist. Das führte zu
Stromausfall, die Autoproduktion lag mehrere Tage auf Eis. Vor mehr als
einer Woche versuchten Aktivisten, das Tesla-Gelände zu stürmen. Die
Polizei konnte dies verhindern.
Tesla hat noch mehr vor: Das Unternehmen will die Fabrik auf dem
bestehenden Gelände nach früheren Plänen ausbauen und die Produktion auf
das Ziel von angepeilten 500.000 Autos im Jahr auf eine Million verdoppeln.
21 May 2024
## LINKS
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[2] /Tesla-Protestcamp-in-Gruenheide/!6011044
[3] /Gemeinderat-fuer-Fabrikerweiterung/!6011138
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Protestcamp
Tesla
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Direkte Demokratie
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Verkehrswende
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