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# taz.de -- Neuer SNP-Parteichef John Swinney: Schottland unter alt-neuer Führ…
> John Swinney wird SNP-Chef und neuer Regierungschef in Schottland. Er
> führte die Partei schon einmal von 2000 bis 2004.
Bild: Swinney wurde ohne Gegenkandidatur zum neuen Parteichef der SNP gekrönt
London taz | „Stark, Gewissheit schaffend, erfahren, sachkundig“ – mit
diesen Qualitäten beschrieb sich John Swinney selber, als er vergangene
Woche seine Kandidatur um die Nachfolge Humza Yousafs als Chef der Scottish
National Party (SNP) und Ministerpräsident Schottlands ankündigte.
[1][Yousaf hatte seinen Rücktritt angekündigt], nachdem sein Bruch der
Koalition mit den Grünen die schottische SNP-Minderheitsregierung zu
stürzen drohte.
Am Montagmittag wurde Swinney ohne Gegenkandidatur zum neuen Parteichef der
SNP gekrönt. Obwohl er einst Teil der stark progressiven und auf
Unabhängigkeit bedachten Regierung Nicola Sturgeons war, die Yousaf gegen
die Wand gefahren hat, kündigte Swinney bei seiner Kandidatur Distanz dazu
an. Er strebe einen moderaten links-zentrischen Kurs an, der
wirtschaftliches Wachstum mit sozialer Gerechtigkeit verbinde, sagte er.
Der 60-jährige Swinney trat der SNP im Alter von 15 Jahren bei, wurde mit
22 Generalsekretär, im Alter von 33 Jahren 1997 Unterhausabgeordneter im
britischen Parlament sowie 1999 Abgeordneter des schottischen Parlaments
für den Wahlkreis North Tayside, später umbenannt in Perthshire North. 2000
wurde er erstmals zum SNP-Parteichef gekrönt, damals also Oppositionsführer
im schottischen Parlament. Schwere Wahlniederlagen beendeten seine
Parteiführung vier Jahre später.
Sein Nachfolger Alex Salmond, der 2007 schottischer Ministerpräsident
wurde, ernannte ihn zum Finanzminister, Nicola Sturgeon nach ihrer
Übernahme zu ihrem Stellvertreter. Als Erziehungsminister und später als
Regierungsverantwortlicher zur Untersuchung der Anklagen gegen Alex Salmond
überlebte Swinney zwei Misstrauensanträge. Kurz bevor Nicola Sturgeon im
März 2023 zurücktrat, kündigte Swinney seinen Rückzug aus der Politik an.
Parlament muss noch zustimmen
Nun kommt er wieder. Nach Yousafs Rücktritt richteten sich alle Augen auf
ihn als einen der erfahrensten noch übrigen SNP-Politiker. Seinen ersten
Test scheint er bereits bestanden zu haben: Rivalin Kate Forbes, die den
konservativ-nationalistischen Flügel der Partei vertritt, sah nach
Zusicherungen Swinneys von einer eigenen Kandidatur ab, ebenso ein weiterer
potenzieller Gegenkandidat.
Um „First Minister“ zu werden, benötigt Swinney nun die Zustimmung des
schottischen Parlaments. Das gilt als Formsache. Auch die schottischen
Grünen dürften an Swinneys Beförderung Interesse haben.
6 May 2024
## LINKS
[1] /Regierungskrise-in-Schottland/!6005066
## AUTOREN
Daniel Zylbersztajn-Lewandowski
## TAGS
Schottland
SNP
Großbritannien
GNS
Alex Salmond
Wahlen in Großbritannien
Schottland
Nicola Sturgeon
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