# taz.de -- Neue Entwicklung in Berlins City West: Senat halbiert Hochhauspläne | |
> Wegen der Signa-Insolvenz macht nun ein neuer Rahmenplan grobe Vorgaben | |
> für das Karstadt-Areal am Kurfürstendamm. | |
Bild: Bausenator Christian Gaebler (SPD) stellte am Dienstag nach der Senatssit… | |
Berlin taz | Beim Karstadt-Areal am Ku’damm soll es auch ohne den | |
pleitegegangenen bisherigen Investor Signa eine Weiterentwicklung geben. | |
Bausenator Christian Gaebler (SPD) stellte dazu am Dienstag nach der | |
Senatssitzung für das Gebiet in der City West den Rahmenplan | |
„Kurfürstendamm/Rankestraße“ vor. Der soll „der Startschuss dafür sein, | |
über das Thema weiter zu diskutieren“. Zentrale Veränderung gegenüber | |
früheren Planungen: Der Senat will dort nur noch ein Hochhaus – Signa hatte | |
zwei zugestanden bekommen. „Wir haben damit ein bisschen Abschied genommen | |
von dem, was mit Signa vereinbart war“, sagte Gaebler. | |
Nachdem das österreichische Immobilien- und Handelsunternehmen Ende 2023 in | |
die Insolvenz schlitterte, standen Planer und Politiker wie Gaebler | |
grundsätzlich vor der Frage: Wie weiter mit den teils stark umstrittenen | |
Projekten des Konzerns an prestigeträchtigen Orten der Stadt? Das Areal in | |
der City West stand zwar nicht derart [1][in der Kritik wie die Signa-Pläne | |
für einen Karstadt-Neubau in historischem Design am Hermannplatz.] Aber | |
auch, dass zwischen Ku’damm, Augsburger Straße und Rankestraße zwei | |
Hochhäuser entstehen sollten, gefiel nicht jedem. | |
Noch 2018 hatte das Baukollegium, einflussreiches Beratungsgremium der | |
Senatsbaudirektorin, Hochhauspläne für diesen Standort abgelehnt. Signa | |
wollte sogar drei Türme, setzte dann in einer Verabredung mit dem damals | |
rot-rot-grünen Senat zwei durch, die 134 und 79 Meter hoch werden sollten. | |
Das nun im Rahmenplan verbleibende soll sich in der Höhe an den zwei | |
Hochhäusern auf der gegenüberliegenden Ku’damm-Seite orientieren, dem | |
„Zoo-Fenster“ und dem „Upper West“. Beide sind 118 Meter hoch. | |
Signa hatte als Kaufhauseigner im August 2020 mit dem Senat eine | |
Vereinbarung abschließen können. „Berlin hat sich in einem ‚Letter of | |
Intent‘ mit Signa auf ein Gesamtpaket zur gemeinsamen Zukunft verständigt | |
und gute Lösungen für Berlin erreicht“, [2][formulierte es die damalige | |
Wirtschaftssenatorin Ramona Pop] von den Grünen. Anders ausgedrückt: Für | |
die Zusage, vier von sechs Standorten von Galeria Karstadt Kaufhof in | |
Berlin zu erhalten, [3][bekam Signa grünes Licht für einen großen Teil | |
seiner Bauprojekte]. Vor knapp drei Monaten war Gaebler von dieser | |
Vereinbarung abgerückt: Die sei „überholt, weil der Vertragspartner nicht | |
mehr handlungsfähig ist“, sagte der Senator [4][im Februar im Bauausschuss | |
des Abgeordnetenhauses]. | |
## Keine Aussage zu künftigem Investor | |
Der nun vorliegende Rahmenplan sieht eine „lebendige Erdgeschosszone“ und | |
eine Mischnutzung aus Arbeiten, Wohnen, Handel, Kultur und Freizeit und | |
sozialen Einrichtungen vor. Gaebler sprach am Dienstag von rund 30.000 | |
Quadratmetern für Wohnungsbau, knapp ein Drittel davon gemäß den Vorgaben | |
des Landes im als bezahlbar geltenden Bereich. Auch eine Kita mit 100 | |
Plätzen ist vorgesehen. | |
Prognosen, wer diese Pläne irgendwann verwirklicht, mochte der Bausenator | |
allerdings nicht abgeben, „Zu Investoren kann ich nichts sagen“, erklärte | |
Gaebler und verwies auf ein noch laufendes Insolvenzverfahren. | |
14 May 2024 | |
## LINKS | |
[1] /Berliner-Senat-einigt-sich-mit-Karstadt/!5700215 | |
[2] https://twitter.com/RamonaPop/status/1290227740004687874 | |
[3] /Senat-macht-Zugestaendnisse-an-Konzern/!5701663 | |
[4] https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2024/02/berlin-senat-kooperation-si… | |
## AUTOREN | |
Stefan Alberti | |
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