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# taz.de -- Trouble beim FC Bayern München: Der richtende Patron
> Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß fügt dem Verein mit seiner Hetze gegen
> Noch-Trainer Thomas Tuchel erheblichen Schaden zu.
Bild: Folgenreiches Reinreden: Uli Hoeneß, Bayern-Aufsichtsrat und Ehrenpräsi…
Logisch, man hätte Uli Hoeneß nur fragen müssen, dann wäre nicht nur die
AfD nicht existent, auch der Hunger auf der Welt hätte sich verzipft, und
der Ukrainekrieg wäre schon längst befriedet.
Der Patriarch vom Tegernsee hat sich wieder einmal geäußert, diesmal in
einem [1][Talk mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung], und das
Bemerkenswerte ist nicht etwa der im Duktus der Unfehlbarkeit vorgetragene
Schmontzes, sondern dass dieser Schmontzes nicht Schmontzes ist, sondern
gewichtiges Wort.
Das liegt vielleicht daran, dass Uli Hoeneß als Ehrenpräsident des FC
Bayern München geführt wird und offenbar noch immer eine Handbewegung des
72-Jährigen ausreicht, um über Wohl und Wehe eines Trainers zu entscheiden.
Das sagt mehr über den FC Bayern aus als seine üppige Titelsammlung.
Der Klub befindet sich in Geiselhaft des Alten, und wenn er nun über Coach
Thomas Tuchel in der Öffentlichkeit herzieht und dessen angebliche
Unfähigkeit rügt, Talente zu entwickeln, dann offenbart er nicht nur seinen
niederen Charakter, sondern beschädigt auch seinen Verein.
## Intrigantenstadl an der Säbener Straße
Nicht nur Tuchel bekommt sein Fett weg. Auch der mögliche neue Trainer,
Ralf Rangnick, ist bereits jetzt lädiert, weil Hoeneß ihn nur als dritte
Option vorstellte – hinter Xabi Alonso und Julian Nagelsmann. Alonso,
plauderte Hoeneß auf der FAZ-Bühne, wäre eigentlich charakterlos gewesen,
wenn er das Projekt Bayer für die Bayern aufgegeben hätte.
Gleiches gilt nun für Rangnick: Wenn er einen Rest Würde besitzt, und davon
ist auszugehen, dann lässt er sich nicht auf diesen Intrigantenstadl in
München ein, sondern bleibt Chef des österreichischen Nationalteams.
Der FC Bayern hat es geschafft, dass sich Großtrainer zwar noch geehrt
fühlen, vom deutschen Rekordmeister gefragt zu werden, jene es sich aber
dreimal überlegen, ob sie in die Schlangengrube an der Säbener Straße
steigen. Die Beispiele, [2][wo Ehemaligen übel nachgeredet wird] und
aktuellen Funktionträgern dicke Steine in den Weg gerollt werden, häufen
sich.
München ist kein Sehnsuchtsort mehr, er entwickelt einen negativen
Magnetismus. Er stößt ab, nicht nur Fans und Fußballfreunde, sondern auch
die Gilde der ausgemachten Experten und Übungsleiter. Gewiss, es wird sich
jemand finden, dessen Eitelkeit größer ist als der Verstand, außerdem wird
in München gutes Geld bezahlt.
Aber jeder Neuankömmling weiß vor Dienstantritt, dass er nur Spielball der
Launen und populistischen Ansichten des Chefs ist. Er steht im Schatten des
Schwadroneurs Uli Hoeneß.
28 Apr 2024
## LINKS
[1] https://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/bundesliga/uli-hoeness-wenn-auf-…
[2] https://www.spox.com/de/sport/fussball/championsleague/2008/Artikel/psg-jua…
## AUTOREN
Markus Völker
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