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# taz.de -- Max Eberl beim FC Bayern: Neuer Baustellenchef
> Max Eberl stellt sich beim FC Bayern München als Sportvorstand vor. Seine
> Aufgabe ist kompliziert, ein großer Umbruch steht an.
Bild: Max Eberl will die Spieler des FC Bayern auf Herz und Nieren prüfen
Zumindest optisch hat Max Eberl bei seinem ersten Auftritt für ein
Kontrastprogramm gesorgt. Er kam in karierter Chinohose und schwarzer
Blousonjacke zur Vorstellung als neuer Sportvorstand des FC Bayern in die
Münchner Arena. Neben den eher konservativ in gedecktem Anzug und hellem
Hemd gekleideten künftigen Kollegen, [1][Klubchef Jan-Christian Dreesen]
und Präsident Herbert Hainer, wirkte der Neue fast wie ein Störenfried, nur
rein modisch natürlich.
Ein Aufbruch in eine neue Ära des Rekordmeisters soll die Berufung Eberls
sein, doch dieser stellte klar, „ein Heilsbringer“ sei er keiner, vielmehr
„ein Typ, der anpacken möchte. Ich bin jemand, der gut in einem Team
arbeiten kann und möchte.“
Offiziell wurde Eberl am Dienstag vom Aufsichtsrat des FC Bayern berufen,
aber gefühlt ist er schon seit fast einem halben Jahr da. Denn nachdem er
[2][Ende September bei RB Leipzig] freigestellt worden war, war er sofort
in München. Nicht wahrhaftig, aber sein Name geisterte schnell in den
Gängen der Vereinszentrale und damit auch in der Münchner Öffentlichkeit,
in den Medien herum. Im November gab es dann laut Eberl den ersten Kontakt.
Es ist ja eine fast logische Verbindung, denn Eberl und der deutsche
Rekordmeister haben eine gemeinsame Vergangenheit. Er wurde ausgebildet im
Nachwuchs des FC Bayern, durchlief alle Juniorenteams und weiß, wie der
Verein tickt. Wenngleich der mittlerweile sicher ein bisschen anders tickt
als noch vor 30, 35 Jahren. Er habe den Klub groß werden sehen, sagte
Eberl. Nun verspüre er „große Freude“ zurück zu sein – und lernen zu d…
„von den Protagonisten, die hier seit Jahrzehnten einen fantastischen Job
machen“.
## Einige Notizen im Block
Gemeint waren damit nicht Dreesen und Hainer, sondern die grauen Eminenzen,
Eberls Vor-vor-vor-Vorgänger als Manager Uli Hoeneß und der frühere
Klubchef Karl-Heinz Rummenigge. „Es ist ein großes Erbe, das ich antrete“,
weiß er – und kann damit leben, dass die beiden noch immer mitmischen. „Ich
wäre ja dumm, wenn ich nicht deren Expertise einbeziehen würde.“
In den nächsten Tagen bezieht Eberl ein Büro in der Säbener Straße.
Offiziell startet er am Freitag, am gleichen Abend spielt die Mannschaft
beim SC Freiburg. Aber er kommt nicht unvorbereitet beim FC Bayern an.
Zuletzt saß Eberl Ende Januar beim Bundesligaspiel der Münchner in Augsburg
auf der Tribüne, und damals war schon klar, dass es viel zu tun gibt für
den künftigen Sportvorstand. Nun, drei Niederlagen und eine angekündigte
Trennung vom Trainer später, gibt es noch mehr zu tun. Ja, sagt er, er habe
sich ein paar Notizen in den vergangenen Tagen gemacht. Diesen „kleinen
Block“ gelte es jetzt abzuarbeiten.
Die Bayern brauchen nach dem angekündigten [3][Abschied von Thomas Tuchel]
im Sommer nicht nur einen neuen Trainer, sondern auch neue Spieler. Und
gern hätten sie wieder die alte Identität, die den Bayern jede Menge Titel
beschert hat, aber irgendwie verloren gegangen zu sein scheint. Eberl
spricht von „einer großen Herausforderung“, möglichst schnell einen
passenden Trainer und die passenden Spieler zu finden. „Das ist nicht ganz
einfach.“
In den verbleibenden drei Monaten der Saison werde man sehen, sagte Eberl,
„wer Bayern dieses Herz und diese Seele gibt. Auch in der Jägerrolle zeigen
sich Charakter und Mentalität.“ Er weiß, was es bedeutet, für den FC Bayern
zu stehen, auch wenn er es nur auf einen 45-minütigen Einsatz bei den
Profis gebracht hatte. Aus ihm wurde zwar noch ein solider
Bundesligaspieler, aber eben ein noch viel besserer Manager bei Borussia
Mönchengladbach. Dass die Anforderungen nun bei den Bayern höher sind, ist
ihm bewusst. Aber am Ende, sagt Eberl, sei es nicht anders wie in Gladbach
oder Leipzig. „Es geht auch hier um Fußball.“
27 Feb 2024
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## AUTOREN
Elisabeth Schlammerl
## TAGS
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