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# taz.de -- Terroranschlag in Russland: Putin gibt Islamisten Schuld
> Der russische Präsident nennt radikale Islamisten als Täter. Das Narrativ
> von einer ukrainischen Spur gibt Putin aber weiterhin nicht auf.
Bild: Trauer an der Moskauer Konzerthalle: Wladimir Putin
Moskau rtr/taz | Drei Tage nach dem Anschlag auf ein Konzert nahe Moskau
hat Russlands Präsident Wladimir Putin [1][radikale Islamisten als Täter
genannt]. Der Angriff passe in eine Serie ukrainischer
Einschüchterungsversuche, sagte Putin am Montagabend allerdings weiter.
„Diese Gräueltat ist möglicherweise nur ein Glied in einer ganzen Reihe von
Versuchen derjenigen, die sich seit 2014 durch die Handlungen des
neonazistischen Kiewer Regimes im Krieg mit unserem Land befinden.“
Die Planer des Angriffs hätten gehofft, Panik und Zwietracht in der
russischen Gesellschaft zu säen. „Aber sie trafen auf Einigkeit und
Entschlossenheit, diesem Übel zu widerstehen.“ Russland hatte 2014 die Krim
annektiert und Februar 2022 eine größere Invasion folgen lassen. Am Freitag
hatten [2][vier bewaffnete Männer eine Stadthalle während eines
Rockkonzerts gestürmt] und das Feuer auf die Besucher eröffnet.
Anschließend brach ein Feuer aus. Mindestens 137 Menschen wurden getötet
und über 180 verletzt.
Zu der Tat bekannte sich die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS). Diese
veröffentlichte auch Videomaterial, das bei dem Angriff entstanden sein
soll. Die USA bezeichneten das Bekenntnis als glaubwürdig. Auch
[3][Frankreichs Präsident Emmanuel Macron] sagte am Montag, die verfügbaren
Geheimdienstinformationen deuteten auf einen Anschlag des IS hin. „Die
Gruppe hat auch versucht, mehrere Angriffe auf unserem Territorium
auszuführen“, sagte er in Französisch-Guayana.
## USA weisen Verbindungen zur Ukraine zurück
Putin hatte dagegen am Wochenende eine Verbindung zur Ukraine gezogen. Auf
den IS ging er nicht ein. Nach Angaben der russischen Behörden versuchten
die Täter, sich in die Ukraine abzusetzen, wo sie über Kontakte verfügt
haben sollen. Nach der US-Erklärung zum IS schrieb die Sprecherin des
russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, in der Zeitung Komsomolskaja
Prawda, die USA verbreiteten das Schreckgespenst des IS, um von ihren
„Mündeln“ in Kiew abzulenken.
Der Sprecher des US-Präsidialamts, John Kirby, wies am Montag die von
Russland vorgetragene Möglichkeit von Verbindungen zur Ukraine zurück. „Das
ist nur weitere Propaganda des Kreml“, sagte er. Die Regierung in Kyjiw hat
jede Verwicklung zurückgewiesen.
Russischen Angaben zufolge wurden die vier mutmaßlichen Täter festgenommen.
Sie sollen tadschikischer Abstammung sein. Ein Gericht in Moskau ordnete
Untersuchungshaft an. Bei ihrem Erscheinen vor Gericht hatte einer der
mutmaßlichen Täter einen Verband über einem Ohr und ein weiterer
Gesichtsverletzungen. Der russische Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow
antwortete nicht auf die Frage eines Journalisten, ob die Männer gefoltert
worden seien.
26 Mar 2024
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