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# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg+++: USA senden Schiff nach Gaza
> Der von den USA angekündigte Bau eines Piers für Hilfslieferungen an der
> Küste Gazas beginnt. Derweil wirft Israel der Hamas „Blockade“ des
> Geisel-Deals vor.
Bild: Womit Gaza geholfen werden soll: humanitäre Güter im Hafen auf Zypern
## Pier-Bau-Pläne der USA in Gaza schreiten voran
Die USA haben das erste Schiff mit Ausrüstung für den Bau des geplanten
Piers an der Küste des Gazastreifens entsandt. Nach Angaben des US-Militärs
hat das Logistik-Schiff General Frank S. Besson den US-Stützpunkt
Langley-Eustis in Virginia weniger als 36 Stunden nach der Ankündigung von
US-Präsident Joe Biden in Richtung Gaza verlassen.
Biden hatte angekündigt, eine provisorische Anlegestelle für Schiffe mit
Hilfslieferungen für die notleidende Bevölkerung des Gazastreifens zu
bauen. Es gibt dort bisher keine Häfen, die man für Hilfslieferungen auf
dem Seeweg nutzen könnte. Laut Angaben der USA sollen israelische Beamte
die Ladung von Hilfsschiffen bereits in Zypern kontrollieren. Damit seien
weitere Durchsuchungen im Gazastreifen hinfällig. (rtr)
## Biden: Kriegsführung in Gaza „schadet“ Israel
US-Präsident Joe Biden sieht nach eigenen Angaben mehr Schaden als Nutzen
für Israel in der Kriegsführung des israelischen Regierungschefs Benjamin
Netanjahu. In einem Interview mit dem US-Sender MSNBC am Samstag sagte
Biden, dass Netanjahu mit seinem Vorgehen Israel „mehr schadet als hilft“.
Der israelische Ministerpräsident habe [1][„ein Recht, Israel zu
verteidigen], ein Recht, die Hamas weiterzuverfolgen“, sagte Biden. Er
müsse aber „den unschuldigen Menschen, die als Folge der ergriffenen
Maßnahmen ums Leben kommen, mehr Aufmerksamkeit schenken“.
Zu einem möglichen israelischen Militäreinsatz in der Stadt Rafah im Süden
des Gazastreifens, in die etwa 1,5 Millionen Menschen geflüchtet sind,
äußerte sich Biden nicht eindeutig. „Es ist eine rote Linie“, sagte der
81-Jährige und fügte sofort hinzu, er werde Israel niemals im Stich lassen.
Die Verteidigung Israels bleibe sehr wichtig.
Es gebe keine rote Linie, bei der er die Waffenlieferungen vollständig
einstellen wolle, sodass die Israelis nicht das Raketenabwehrsystem Iron
Dome zum Schutz hätten, sagte Biden weiter. Er fuhr jedoch fort: „Es gibt
rote Linien“, es dürfe nicht noch weitere 30.000 tote Palästinenser geben.
(afp)
## Habeck appelliert an Israels Regierung, Vorgehen zu ändern
Vizekanzler Robert Habeck appelliert an die israelische Regierung, ihr
Vorgehen in Gaza zu ändern. „Was dort passiert, ist schlimm für die
Zivilbevölkerung“, sagte Habeck in einem Interview von Welt TV bei seinem
Besuch in den USA. Der Minister äußerte demnach Verständnis für die
Position Israels, dass man nach der Zerstörung von 80 Prozent der
Hamas-Strukturen jetzt nicht haltmachen könne, doch „man muss es anders
machen und mit mehr Schutz für die Zivilbevölkerung.“ (rtr)
## Israel wirft Hamas „Blockadehaltung“ vor
Israel hat der radikalislamischen Hamas eine [2][Blockadehaltung] in den
Verhandlungen über ein Abkommen zur Freilassung israelischer Geiseln
vorgeworfen. Israel stehe weiterhin im Kontakt zu den Vermittlern, um „die
Differenzen zu verringern und eine Einigung zu erreichen“, doch die Hamas
sei daran offenbar nicht interessiert, teilte das Büro des israelischen
Regierungschefs Benjamin Netanjahu am Samstag mit.
Nach Angaben der israelischen Regierung hatten sich am Freitag die Chefs
des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad und des
US-Auslandsgeheimdienstes CIA getroffen, um die Verhandlungen über ein
Abkommen zur Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der Hamas
voranzutreiben.
Die [3][Hamas] verlangt einen dauerhaften Waffenstillstand, einen
vollständigen Abzug der israelischen Streitkräfte aus dem Gazastreifen, die
Rückkehr der Binnenvertriebenen in ihre Häuser und den Beginn des
Wiederaufbaus in dem Palästinensergebiet. Israel lehnt dies ab und
kritisiert zudem die bislang nicht erfolgte Übergabe einer Liste noch
lebender Geiseln durch die Hamas.
Die seit Wochen andauernden Gespräche unter Vermittlung der USA, Ägyptens
und Katars waren am Donnerstag von der Hamas mit der Begründung abgebrochen
worden, die bisherigen Antworten der israelischen Regierung erfüllten
„nicht die Mindestanforderungen“. (afp)
## Erdogan: Türkei stehe hinter Hamas
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die Unterstützung seines
Landes für die islamistische Palästinenserorganisation Hamas bekräftigt.
„Niemand kann uns dazu bringen, die Hamas als Terrororganisation
einzustufen“, sagte er am Samstag in Istanbul. Die Türkei sei ein Land,
„das offen mit Hamas-Anführern über alles spricht und das fest hinter ihnen
steht“.
Erdogan hat Israel in der Vergangenheit als „Terrorstaat“ bezeichnet und
dem Land vorgeworfen, im Gazastreifen einen „Völkermord“ zu begehen. Er
sagte zudem, „keinen Unterschied“ zwischen dem israelischen Regierungschef
Benjamin Netanjahu und Adolf Hitler zu sehen. Die den Gazastreifen
kontrollierende Hamas bezeichnete Erdogan hingegen als eine
palästinensische „Befreiungsgruppe“.
Dennoch sind die Wirtschaftsbeziehungen der Türkei und Israel weiterhin
gut: Das Handelsvolumen zwischen Israel und der Türkei betrug 2022 beinahe
9 Milliarden US-Dollar, Israel ist einer der wichtigsten Exportpartner der
Türkei. Auch der Turk-„Bruderstaat“ Aserbaidschan unterhält äußerst gute
Wirtschaftsbeziehungen zu Israel. Für das kaukasische Land ist Israel der
drittwichtigste Exportpartner. (afp, taz)
## 🐾 Gegen die Blockade von Hilfen: Die andere Stimme Israels
Wegen mangelnder Hilfslieferungen droht in Gaza eine Hungersnot. Die
jüdisch-palästinensische Gruppe Standing Together will das nicht hinnehmen,
[4][schreibt taz-Korrespondent Felix Wellisch] aus dem Grenzgebiet zu Gaza.
## Huthi-Rebellen greifen erneut Schiffe im Roten Meer an
Die Huthi-Rebellen im Jemen haben erneut Handels- und Kriegsschiffe im
Roten Meer und im angrenzenden Golf von Aden angegriffen. 37 Drohnen seien
auf „eine ganze Reihe“ von [5][Zerstörern der US-Marine] abgefeuert worden,
teilte Jahja Sarea, der Militärsprecher der Rebellen, am Samstag im
Fernsehen mit. Auch das US-Handelsschiff „Propel Fortune“ sei beschossen
worden.
Das US-Militär sprach von einem großangelegten Angriff der Rebellen, auf
den reagiert worden sei. Am frühen Samstagmorgen seien im Gebiet des Roten
Meeres 15 Drohnen der Huthi-Rebellen abgefangen und zerstört worden, teilte
das für die Region zuständige US-Zentralkommando, Centcom, auf der
Plattform X mit. Durch das Rote Meer führen einige der weltweit wichtigsten
Schifffahrtswege.
Seit November werden immer wieder Schiffe von den Huthi-Rebellen
attackiert. Nach ihrer Darstellung handelt es sich um Schiffe, die in
Verbindung mit Israel stehen. Das ist bewiesenermaßen falsch. Die
Huthi-Rebellen kontrollieren Teile des Jemens und seiner Küste, und gehören
der vom Iran geführten sogenannten Achse des Widerstandes an.
10 Mar 2024
## LINKS
[1] /Judith-Butler-und-die-Hamas/!5996786
[2] /Angekuendigter-Angriff-an-Ramadan/!5990425
[3] /Sexualisierte-Gewalt-der-Hamas/!5994549
[4] /Humanitaere-Lage-im-Gazastreifen/!5994413
[5] /EU-startet-neuen-Marineeinsatz/!5990412
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