Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Prozess zu Brandanschlag in Saarlouis: Angeklagter aus U-Haft entla…
> Im Prozess um einen rassistischen Brandanschlag im Jahr 1991 wird der
> Haftbefehl aufgehoben. Gegen den 54-Jährigen gebe es keinen dringenden
> Tatverdacht mehr.
Bild: Verhandlungsraum im Oberlandesgericht Koblenz
KOBLENZ dpa | Im [1][zweiten Prozess] um den tödlichen Brandanschlag auf
ein Asylbewerberheim in Saarlouis vor über 32 Jahren hat das Gericht
beschlossen, dass der Angeklagte aus der Untersuchungshaft entlassen werden
muss. Vor dem Oberlandesgericht Koblenz (OLG) geht es um den [2][Vorwurf
der Beihilfe zum Mord] sowie zum versuchten Mord in 20 Fällen.
Nach den Aussagen des Hauptbelastungszeugen sehe der Staatsschutzsenat
keinen dringenden Tatverdacht mehr gegen den 54-Jährigen, erläuterte eine
Sprecherin des Oberlandesgerichts am Freitag die Entscheidung. Einen
hinreichenden Tatverdacht sehe das Gericht aber weiterhin als gegeben an.
Das Verfahren wird laut der Sprecherin regulär mit weiteren
Zeugenvernehmungen fortgeführt.
Der Zeuge hatte am Dienstag zu einem zentralen Punkt der Anklage ausgesagt.
Laut Anklage soll der 54-Jährige wenige Stunden vor dem tödlichen Feuer
angesichts damaliger rassistischer Ausschreitungen in Ostdeutschland gesagt
haben: „Hier müsste auch mal so was brennen oder passieren.“ Damit soll er,
so der Vorwurf der Bundesanwaltschaft, einen seiner Gesprächspartner –
einen mittlerweile verurteilten 52-Jährigen – beeinflusst und bestärkt
haben, den Anschlag zu begehen.
## Haupttäter im vergangenen Jahr verurteilt
Der Zeuge hatte am Dienstag gesagt, er könne sich an den Satz erinnern,
dass „etwas passieren“ müsse – an den genauen Wortlaut dagegen nicht. Au…
aus dem Protokoll einer Polizeivernehmung hatte er das Wort „brennen“ nach
eigenen Angaben sowie nach Informationen aus dem Protokoll gestrichen. Nach
der Zeugenaussage hatten die Verteidiger des Angeklagten beantragt, den
54-Jährigen aus der Untersuchungshaft zu entlassen.
Das Gericht hatte im vergangenen Jahr einen 52 Jahre alten Deutschen für
den Brandanschlag mit einem Toten unter anderem [3][wegen Mordes
verurteilt]. Das Urteil ist bislang nicht rechtskräftig. Der damals
27-jährige Asylbewerber Samuel Yeboah aus dem westafrikanischen Ghana starb
bei dem Feuer im September 1991. Zwei andere Hausbewohner sprangen aus
einem Fenster und verletzten sich. 18 weitere Bewohner konnten unverletzt
fliehen.
Der 54-Jährige bestreitet laut seiner Verteidigung den zentralen Tatvorwurf
gegen ihn. Bis zum rechtskräftigen Abschluss eines Verfahrens gilt die
Unschuldsvermutung.
8 Mar 2024
## LINKS
[1] /Brandanschlag-in-Saarlouis-1991/!5993649
[2] /Rassistischer-Brandanschlag-in-Saarlouis/!5995238
[3] /Brandanschlag-in-Saarlouis/!5965743
## TAGS
Rechtsextremismus
Saarland
Brandanschlag
Schwerpunkt Rassismus
Geflüchtete
Brandanschlag
Schwerpunkt Rechter Terror
Schwerpunkt Rechter Terror
## ARTIKEL ZUM THEMA
Brandanschlag in Saarlouis 1991: Prozess gegen „Gewaltäter“
Beim Brand der Asylunterkunft in Saarlouis starb Samuel Yeboah. Jetzt wird
dem Hauptbelastungszeugen Beihilfe zum Mord vorgeworfen.
Rassistischer Brandanschlag in Saarlouis: Angeklagt wegen Beihilfe zum Mord
1991 starb Samuel Yeboha beim Anschlag auf ein Asylbewerberheim. Nun steht
erneut ein Mann deswegen vor Gericht: Er soll das Feuer veranlasst haben.
Brandanschlag in Saarlouis: Nach 32 Jahren verurteilt
Bei einem rassistischen Brandanschlag 1991 wurde Samuel Kofi Yeboah
ermordet. Nun wurde ein früherer Neonazi-Skinhead dafür verurteilt.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.