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# taz.de -- DFB-Geschäftsführer über Frauenfußball: „Ausgliederung kein A…
> DFB-Geschäftsführer Holger Blask über den Reformbedarf der
> Frauenfußball-Bundesliga. Hilft etwa ein angestrebtes Grundgehalt von
> 2.920 Euro weiter?
Bild: „Umsetzung ist drängend“: DFB-Geschäftsführer Blast und Marketingm…
taz: Herr Blask, sind die Frauenfußballerinnen in einer eigenen
Gesellschaft außerhalb des DFB besser aufgehoben?
Holger Blask: Die Frauen-Bundesliga hat in den letzten zwei Jahren in
Sachen medialer Sichtbarkeit und Erlöse, basierend auf den nationalen und
internationalen Medienverträgen sowie den Partnerschaften mit dem
Namenssponsor Google, EA, Adidas und weiteren, einen enormen Schritt
gemacht. Gemessen am Zentralvermarktungserlös liegt sie aktuell vor
Spanien, Frankreich und nur knapp hinter der englischen Women’s Super
League.
In den USA verfügt die National Women’s Super League durch einen neuen
TV-Vertrag die nächsten vier Jahre über 240 Millionen US-Dollar. In England
könnte es von den bisher knapp 12 Millionen Euro jährlich durch die
Ausgliederung auch noch einen sprunghaften Anstieg geben.
Insbesondere der Medienrechteabschluss in den USA und die
Investitionsbestrebungen in England bringen weitere Dynamik. Die
Zielstellung muss sein, den Frauenfußball hierzulande noch stärker in der
Gesellschaft zu verankern. Eine Ausgliederung aber ist per se kein
Allheilmittel.
Axel Hellmann als Vorstandssprecher von Eintracht Frankfurt sagte, dass
international der Anschluss verloren geht.
Ich teile absolut die Ansicht, dass wir die Liga progressiv und zügig zu
einem wirtschaftlich sich selbst tragenden System weiterentwickeln müssen,
um den Anschluss nicht zu verlieren.
Formuliert ist der Anspruch, die beste Liga der Welt sein zu wollen. Allein
mit der geforderten Stadioninfrastruktur – Fassungsvermögen für 5.000
Zuschauer, mit VIP-Plätzen, Rasenheizung, Flutlicht mit 1.200 Lux und
TV-Compound – wird ein hoher Investitions- und Finanzierungsbedarf
skizziert.
Die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen, die nicht nur
infrastrukturelle Aspekte umfassen, ist drängend.
Die Vereine sollen zudem verpflichtet werden, neben einem Cheftrainer auch
einen Assistenz- und Torwarttrainer, Physiotherapeut, Athletiktrainer oder
Videoanalyst in Vollzeit einzustellen. Darüber hinaus ist ein
Mindestgrundgehalt von 2.920 Euro für 22 Kaderspielerinnen vorgesehen.
Bisher verdienen aber 62 Prozent der Spielerinnen weniger. Sind solche
Gehälter umsetzbar?
Unser Wachstumskonzept beinhaltet eine große Zahl an Einzelmaßnahmen. Im
Dialog mit den Klubs wird gegebenenfalls an der ein oder anderen Stelle
modifiziert werden. Ein Mindestgrundgehalt zur Förderung der
Professionalisierung ist Bestandteil der Überlegungen. Die adäquate Höhe
und Mechanik ist jedoch Gegenstand unserer aktuellen Diskussionen mit den
Klubs und keineswegs schon festgelegt.
Der von Ihnen ausverhandelte Fernsehvertrag bringt 5,17 Millionen Euro
jährlich.
Wenn man nationale und internationale Medienerlöse inklusive der
Einnahmen für die Produktion des TV-Signals und des internationalen
Medienproduktes zusammenrechnet, erhalten wir aktuell rund 9 Millionen Euro
pro Jahr. Wir können mit sechs Medienpartnern (DAZN, Magenta, ARD, ZDF,
Sport1 und Sky) in Deutschland zudem eine breitflächige Verbreitung
garantieren, welche im aktuellen Entwicklungsstadium elementar ist.
Was sagen Sie zur Kritik, dass ökonomisch mehr rauszuholen wäre?
Wir werden das Produkt weiter verbessern und die Reichweite steigern.
Es ist bereits für 2024 ein Supercup, [1][aber erst für 2027 eine
Erweiterung] auf 14 Klubs und dann für 2031 eine Aufstockung auf 16 Vereine
vorgesehen. Sollte es nicht schneller gehen.
Um die Kriterien zu erfüllen, muss die Qualität der Extra-Spiele
mitwachsen. Sonst führt die Aufstockung zu einer weiter
auseinanderdriftenden Mehrklassengesellschaft.
Also behutsam vergrößern?
Eine Vergrößerung ad hoc würde dazu führen, dass die
Zentralvermarktungserlöse durch mehr Klubs geteilt werden. Der geeignetste
Zeitpunkt für eine Aufstockung ist 2027/28.
Mit der [2][Olympia-Qualifikation wird am Freitag] beim Länderspiel gegen
Frankreich wieder ein Millionenpublikum einschalten. Ist der Frauenfußball
für den DFB ein Zuschussgeschäft oder verdient der Verband damit Geld?
Es ist für den DFB wie auch für die meisten Klubs eine Investition.
20 Feb 2024
## LINKS
[1] https://www.dfb.de/frauen-im-fussball/strategie-2027/
[2] https://www.fifa.com/fifaplus/de/tournaments/olympicgames/paris2024/article…
## AUTOREN
Frank Hellmann
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