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# taz.de -- Spitzenspiel in der Frauen-Bundesliga: Vorwurf des Bayern-Dusels
> Die Fußballerinnen von Eintracht Frankfurt sind in einem hochklassigen
> Spiel dem FC Bayern nur knapp unterlegen. Danach geht es sehr emotional
> zu.
Bild: Enges Spiel, tolle Atmosphäre: Jovana Damnjanović (l.) vom FC Bayern be…
Was der 1. FFC Frankfurt in seiner ruhmreichen, von Titeln und Trophäen
geprägten Geschichte nie geschafft hat, ist den [1][Fußballerinnen von
Eintracht Frankfurt] gelungen: in einem ausverkauften Stadion am
Brentanobad anzutreten. 5.750 Zuschauer bei bestem Frühlingswetter
verschafften dem Topspiel zwischen Eintracht Frankfurt und Bayern München
(1:2) einen würdigen Rahmen.
Nach einem hochklassigen und spannenden Spitzenspiel lobte die englische
[2][Nationalspielerin Georgia Stanway] die „brillante Atmosphäre“ und
erläuterte, wie attraktiv die Frauen-Bundesliga aus ihrer Sicht in vielen
Belangen sei. „Deshalb spiele ich gerne in Deutschland.“ Da stand die lauf-
und kampfstarke Mittelfeldspielerin längst geduscht am Hinterausgang der
Haupttribüne. Weder für eine Mixed Zone noch eine Pressekonferenz gibt es
in Frankfurt-Rödelheim einen Raum, aber ungeachtet dieses armseligen
Zustands kamen Spielerinnen und Trainer ja artig vor die Tür, um ihre
Analysen vorzutragen.
Die Bayern hatten überlegen begonnen, waren durch Klara Bühl nach toller
Vorarbeit von Pernille Harder in Führung gegangen (21.), doch dann
dominierte die Eintracht mit viel Leidenschaft, glich durch die
spielfreudige Kapitänin Laura Freigang nach dem schönsten Spielzug des
Tages aus (67.), ehe ziemlich unvermittelt Lea Schüller noch das Münchner
Siegtor köpfte (77.), was aufgrund der meisterlichen Effizienz nicht völlig
unverdient war.
Eintracht-Trainer Niko Arnautis beharrte dennoch darauf, „über 70 Minuten
die bessere Mannschaft gewesen zu sein“, pflaumte einen Reporter an, der
ihn nach seinen späten Auswechslungen befragte („Mach du den Trainerschein
und stell dich dahin!“) und empfahl den Bayern, „auf dem Rückweg an einer
Kirche zu halten und eine Kerze anzuzünden!“
## Mehr Respekt, bitte!
Da regte sich bei seinem Gegenüber Alexander Straus mehr als nur
Widerspruch: Der bayerische Mannschaftsbus werde vielleicht an einem
Schnellimbiss, aber gewiss nicht an einer Kirche halten, entgegnete der
Norweger trocken und gab dem aufgewühlten Kollegen noch folgenden Tipp: „Es
ist wichtig runterzukommen und sich zu respektieren.“ Zwar erkennt der
Bayern-Coach an, welche Entwicklungsschritte die Eintracht gemacht habe
(„Manchmal vergessen die Leute, dass es neben Bayern und Wolfsburg noch
eine dritte Mannschaft auf internationalem Niveau in Deutschland gibt“),
aber zum einen hätte sein Team schon in der Anfangsphase zwei, drei Tore
schießen können, zum anderen sei es ein Zeichen von Qualität, „wenn wir 13
Punkte weg sind.“
So groß ist nach 15 Spieltagen der Abstand zu einer [3][wieder auf die
Champions-League-Qualifikation] und Platz drei hoffenden Eintracht, die
durch den Sieg der TSG Hoffenheim (2:0) vorerst auf Rang vier abgerutscht
ist. Die Bayern hingegen haben ihre Pole Position gefestigt und den VfL
Wolfsburg gegen RB Leipzig (Montag 19.30 Uhr) unter Zugzwang gesetzt, ehe
es am 23. März in der Arena von Wolfsburg zum Gipfeltreffen zwischen den
beiden Ausnahmeteams kommt.
„Topmannschaften entscheiden Spiele für sich, wenn es darauf ankommt. Da
haben wir einfach unser Riesenmanko“, räumte die Frankfurterin Freigang
ein, die „Reife und Ruhe“ beim Gegner bewunderte. Sie werde langsam ein
bisschen müde, nach fast jeder Begegnung gegen Bayern oder Wolfsburg sich
bloß selbst auf die Schulter zu klopfen
Schade eigentlich, dass der designierte Bundestrainer Christian Wück nach
seiner am Tag zuvor vermeldeten Beförderung innerhalb des DFB nicht im
Stadion am Brentanobad vorbeigeschaut hat.
10 Mar 2024
## LINKS
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## AUTOREN
Frank Hellmann
## TAGS
Frauenfußball
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