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# taz.de -- Belastung deutscher Fußballerinnen: Hoher Preis für Sichtbarkeit
> Vor der DFB-Pokalrunde und der Auslosung der EM-Qualifikation wissen die
> DFB-Frauen bereits: die Sommerpause fällt dürftig aus.
Bild: Anstrengendes Programm: Alexandra Popp muss im Sommer viele Spiele bestre…
Frankfurt gegen Duisburg hieß im deutschen Frauenfußball mal ein Duell, in
dem sich die Besten begegneten. Damals war noch vom 1. FFC Frankfurt und
dem FCR Duisburg die Rede. Wenn jetzt Eintracht Frankfurt und der MSV
Duisburg im Viertelfinale des Pokals (Dienstag 18.30 Uhr)
aufeinandertreffen, sind die beiden reinen Frauenvereine längst Geschichte.
Die neuen Trägerklubs finden sich in unterschiedlichen Positionen: Während
der MSV um den Klassenerhalt bangt, verfolgt die Eintracht ambitionierte
Ziele. Frankfurts Trainer Niko Arnautis spricht davon, dass der „Traum aufs
Finale“ weiterlebt.
Der Bundesliga-Dritte ist klarer Favorit wie der Meister FC Bayern bei
Carl-Zeiss Jena und der Titelverteidiger VfL Wolfsburg bei der TSG
Hoffenheim. Das Viertelfinale komplettiert das West-Duell Bayer Leverkusen
[1][gegen SGS Essen,] wobei der Werksklub seine Spielerinnen mit dem Umzug
an die Heimstätte des Männerteams anspornt. Der Bezahlsender Sky bietet
eine Live-Konferenz der zeitgleichen Begegnungen.
Gut möglich, dass im Halbfinale die namhaften Lizenzvereine unter sich
sind. Deren Strahlkraft spielt nach wie vor die Schlüsselrolle, die
Aufmerksamkeit zu vergrößern. Der 1. FC Köln setzt nach dem Internationalen
Frauentag am Freitag ein Zeichen, in dem das Bundesligaspiel gegen Werder
Bremen (Sonntag 14 Uhr) im großen Stadion steigt. Vor einem Jahr erzielte
man hier mit 38.365 Fans eine neue Bestmarke. [2][Die Highlightspiele]
haben mitgeholfen, die Basis auch für den Alltag zu verbreitern.
Bei knapp 2.700 Besuchern liegt der Liga-Schnitt – immerhin fast dreimal so
viel wie vor der EM 2022. Im Vorjahr vermeldete der DFB zudem erstmals ein
ausverkauftes Haus für das seit 2010 in Köln ausgetragene Pokalfinale. Dass
die Nationalspielerinnen ungeachtet des desaströsen WM-Auftritts immense
Beliebtheit besitzen, hat die Quote von 5,59 Millionen TV-Zuschauern beim
Entscheidungsspiel um die Olympia-Qualifikation gegen die Niederlande
gezeigt. Die nächsten Höhepunkte kündigen sich schon an: Am Dienstag (13
Uhr) lost die Uefa die EM-Qualifikation aus.
## Mehr Spannung und Vermarktung
Die oft wenig aussagekräftigen Qualifikationsspiele werden nun durch ein
Ligen-System ersetzt. Als Grundlage dient die neue Nations League:
Deutschland ist zwar als Teilnehmer am Final Four wie Spanien, Frankreich
und Niederlande im ersten Topf gesetzt, kann aber in der A-Liga trotzdem
eine Gruppe mit Vizeweltmeister England, dem WM-Dritten Schweden und Irland
erwischen. Österreich, Island und Tschechien wären eine leichtere mögliche
Variante.
Die Gruppensieger und -zweiten sind direkt bei der EM-Endrunde 2025 in der
Schweiz dabei, die restlichen Plätze werden über zwei Playoff-Runden im
Herbst vergeben. Uefa-Direktorin Nadine Keßler verspricht sich vom neuen
Modus mehr Spannung und bessere Vermarktungsmöglichkeiten, wobei die
Sponsoring- und Medienrechte noch bei den Nationalverbänden geblieben sind.
Für einige dreht die frühere Weltfußballerin dennoch das Rad ein bisschen
zu schnell.
Dass die drei Doppelspieltage der EM-Qualifikation bis zum Sommer
durchgezogen werden, ist für Nationalteams, die wie die DFB-Frauen das
Paris-Ticket gelöst haben, grenzwertig. Denn auf das letzte
EM-Qualifikationsspiel am 16. Juli folgt direkt das olympische
Fußballturnier (26. Juli bis 11. August). Erneut [3][haben Popp und Co.]
keine richtige Sommerpause. Im Ringen um mehr Sichtbarkeit für den
Frauenfußball werden solche Nachteile in Kauf genommen.
4 Mar 2024
## LINKS
[1] /Ueberlebenskampf-der-Frauenfussballklubs/!5915719
[2] /Zuschauerrekord-in-der-Frauen-Bundesliga/!5966487
[3] /Deutsches-Team-bei-der-WM-2023/!5947650
## AUTOREN
Frank Hellmann
## TAGS
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
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