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# taz.de -- Fluggäste ziehen vor Gericht: Viel Grund zur Klage
> Wegen ausgefallener oder verspäteter Flüge gibt es immer mehr Klagen,
> 2023 waren es über 125.000. Reisende finden Unterstützung bei Portalen.
Bild: Was tun, wenn die Flieger nicht abheben?
Berlin dpa | Fluggäste ziehen immer öfter wegen [1][verspäteter oder
ausgefallener Flüge] vor Gericht. Bundesweit gab es laut Deutschem
Richterbund (DRB) im vergangenen Jahr mehr als 125.000 Klagen von
Reisenden, die fliegen wollten und gar nicht oder später als geplant an-
oder loskamen oder sonstige Beschwerden hatten – das sind so viele wie noch
nie. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl der Fälle bundesweit rund 80
Prozent gestiegen, so die Vereinigung.
Das für [2][den Hauptstadtflughafen BER] zuständige Amtsgericht Königs
Wusterhausen etwa verzeichnete 2023 nach eigenen Angaben rund 14.000 Flug-
und Reiseklagen, doppelt so viele wie 2022. Bei dem Gericht in Brandenburg
machen die Verfahren von Passagieren des BER inzwischen 93 Prozent aller
Zivilklagen aus, wie es hieß.
Königs Wusterhausen gehört damit zu den besonders belasteten Gerichten in
Deutschland, wie eine [3][Umfrage der Deutschen Richterzeitung] bei den
Gerichten an den Standorten der 20 größten Flughäfen in Deutschland ergab.
Die Zeitung wird vom Richterbund herausgegeben. Nach dessen Angaben landet
Königs Wusterhausen auf Platz drei hinter den Amtsgerichten Köln (knapp
37.300 Verfahren) und Frankfurt am Main (gut 15.000 Fälle).
Die Kund:innen verlangen meist Entschädigungen für ausgefallene oder
verspätete Flüge. Der Verband sieht [4][Portale, mit denen Fluggäste ihre
Ansprüche schnell und einfach durchsetzen können], als einen wesentlichen
Grund für die Entwicklung bei den Gerichten.
## KI soll Gerichte unterstützen
In Königs Wusterhausen wird laut Amtsgerichtsdirektor Stephan Lehmann das
Personal verstärkt, um die Verfahren zu bewältigen. Zudem werde über den
[5][Einsatz künstlicher Intelligenz] nachgedacht. In Frankfurt wurde ein
KI-Assistenzprogramm erprobt, das in Brandenburg auf Interesse stößt. Nach
der erfolgreichen Entwicklung des Prototyps „Frauke“ in Hessen vereinbarten
die beiden Länder im vergangenen November eine Zusammenarbeit.
„Bislang ist daraus aber noch keine Standardsoftware entwickelt worden, die
im Regelbetrieb der Gerichte durch die Klageflut helfen könnte“, sagte
DRB-Bundesgeschäftsführer Sven Rebehn der Deutschen Presse-Agentur. Er
erneuerte seine Kritik an mangelnden Ausgaben für die Justiz: „Mit einem
auf 50 Millionen Euro jährlich eingedampften Minibudget der Bundesregierung
wird sich die Justiz-Digitalisierung in Deutschland allerdings nicht
spürbar beschleunigen lassen.“
5 Feb 2024
## LINKS
[1] /IT-Ausfall-bei-der-Lufthansa/!5916543
[2] /Streik-am-Flughafen/!5985948
[3] https://rsw.beck.de/driz/aktuelle-ausgabe/inhaltsverzeichnis
[4] /Archiv-Suche/!5525189&s=portale+fluggastrechte&SuchRahmen=Print/
[5] /Buendnis-fordert-KI-Regeln/!5988382
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