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# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Tunnelflutung in Gaza bestäti…
> Seit knapp vier Monaten tobt der Krieg in Gaza, die Zerstörung ist enorm.
> Israels Armee geht nun auch mit der Flutung von Tunneln gegen die Hamas
> vor.
Bild: Das israelische Militär an der Grenze zwischen Gaza und Israel
## Hälfte aller Gebäude in Gaza zerstört
Fast vier Monate nach Beginn des Krieges im Gazastreifen ist einem
Medienbericht zufolge mindestens die Hälfte aller Gebäude in dem
Küstenstreifen am Mittelmeer beschädigt oder zerstört. Wie der Sender BBC
nach Auswertung von Satellitendaten berichtete, seien zwischen 144.000 und
175.000 Gebäude beschädigt oder zerstört. Das seien etwa 50 bis 61 Prozent
aller Gebäude. (dpa)
## Israel nennt Tunnelflutung technischen Durchbruch
Israels Armee bestätigte am Dienstagabend erstmals, Tunnel der
islamistischen Hamas in dem abgeriegelten Küstengebiet geflutet zu haben.
Ziel sei es, „die unterirdische Terrorinfrastruktur im Gazastreifen zu
neutralisieren“, teilte das israelische Militär mit. Man habe große
Wassermengen in solche Tunnel eingeleitet, das Militär sprach von einem
„bedeutenden technischen und technologischen Durchbruch“ im
[1][Anti-Terror-Kampf].
Israel vermutet in Tunneln unterhalb von Chan Junis die Führung der Hamas
sowie auch israelische Geiseln. Das gesamte Tunnelnetzwerk der Hamas im
Gazastreifen ist US-Medien zufolge zwischen 480 und 720 Kilometern lang.
Nach Informationen der US-Zeitung Wall Street Journal sind noch 60 bis 80
Prozent der unterirdischen Routen intakt. (dpa)
## Israels Außenminister: Zweistaatenlösung „absurd“
Der israelische Außenminister Israel Katz hat internationale Forderungen
nach einer [2][Zweistaatenlösung] im Konflikt zwischen Israelis und
Palästinensern als „absolut absurd“ zurückgewiesen. „Es ist absolut abs…
dass man, nach alldem, was passiert ist, heute Israel vorschreibt, dass
eine Zweistaatenlösung das Richtige ist“, sagte Katz in einem Interview mit
den Springer-Medien Bild-Zeitung, Welt TV und Politico.
Angesichts der Tatsache, dass Palästinenser Juden getötet hätten, könne man
nicht Palästinensern die Aufgabe übertragen, künftig für die Sicherheit von
Juden zuständig zu sein, sagte Katz. In Israel hätten selbst diejenigen,
die vor dem brutalen Hamas-Angriff auf Israel vom 7. Oktober die Idee einer
Zweistaatenlösung befürwortet hätten, ihre Meinung inzwischen geändert.
Katz erteilt aber auch Forderungen aus seiner eigenen rechtsreligiösen
Regierung nach einer israelischen [3][Wiederbesiedlung des Gazastreifens]
eine klare Absage. „Das wird nicht passieren“, sagte Katz. Die Politik der
israelischen Regierung sei diesbezüglich „klar, auch wenn einzelne Minister
etwas anderes sagen“.
Israel werde den Gazastreifen weder regieren noch über ihn entscheiden.
Israel werde allerdings für einige Jahre für die Sicherheit in dem
Küstengebiet verantwortlich sein, „bis wir sicher sind, dass wir nicht mehr
von den Einwohnern von Gaza getötet werden“. (afp)
## UN-Watch spricht vor US-Kongress über UNRWA-Terror
Hillel Neuer, Direktor der Nichtregierungsorganisation UN-Watch, hat vor
dem US-Kongress über die Beteiligung von Mitarbeitern des Hilfswerks für
Palästina-Geflüchtete der Vereinten Nationen (UNRWA) an der Terrorattacke
vom 7. Oktober ausgesagt. Mindestens 13 Mitarbeiter sollen direkt beteiligt
gewesen sein. [4][Hunderte sollen außerdem in einer Telegram-Gruppe] und
auf Facebook die Taten der Hamas bejubelt haben.
Mehrere Staaten – darunter auch Deutschland – haben wegen der
Anschuldigungen ihre Zahlungen an die UNRWA vorübergehend eingestellt. Die
UN-Organisation hat sich mittlerweile von den betroffenen Mitarbeitern
getrennt und will den Vorwürfen nachgehen.
UN-Wacht veröffentlicht schon seit Jahren immer wieder Berichte über
extremistische Tendenzen unter den Mitarbeitern der UNRWA. Dazu zählen etwa
antisemitische Inhalte in den von der UNRWA betriebenen Schulen. (taz)
## UN-Koordinatorin: Derzeit kein Ersatz für die UNRWA
Die neue UN-Koordinatorin für humanitäre Hilfe für Notleidende im
Gazastreifen, Sigrid Kaag, sieht derzeit [5][„keinen Ersatz“ für die
UNRWA]. Unter anderem angesichts der jahrzehntelang aufgebauten Kapazitäten
und Struktur des Hilfswerks gebe es derzeit keine Möglichkeit, dass
irgendeine andere Organisation das Hilfswerk auf die Schnelle ersetzen
könne, sagte Kaag am Dienstag in New York.
FDP-Fraktionsvize Michael Link sprach sich für eine grundlegende
Neuaufstellung der UN-Strukturen im Nahen Osten aus. „Die UNRWA droht ein
schwarzes Loch zu werden. Ihre Struktur ist fehleranfällig und überholt“,
sagte Link der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Die UNRWA-Aufgaben
sollten auf das UN-Entwicklungsprogramm, das Welternährungsprogramm und das
UN-Flüchtlingshilfswerk aufgeteilt werden. Die Vereinten Nationen fürchten,
dass die derzeitige Finanzierung der UNRWA nicht ausreiche, um die mehr als
zwei Millionen Zivilisten in Gaza im Februar unterstützen zu können. (dpa)
## US-Militär zerstört erneut Huthi-Rakete
Das US-Militär hat unterdessen nach eigenen Angaben erneut eine
Schiffsabwehrrakete der Huthi zerstört. Das Geschoss sei am späten
Dienstagabend (Ortszeit) aus dem von der Miliz kontrollierten Gebiet im
Jemen in Richtung des Roten Meeres abgefeuert worden, teilte das
Zentralkommando der Vereinigten Staaten auf dem Onlineportal X (früher
Twitter) mit.
Den Angaben zufolge gab es keine Verletzten oder Sachschäden. Die Huthi
nehmen seit Beginn des Gaza-Krieges immer wieder Handelsschiffe ins Visier.
Die Miliz agiert aus Solidarität mit der Hamas in Gaza und richtet ihre
Attacken vor der jemenitischen Küste auf Frachter mit angeblicher
israelischer Verbindung. (dpa)
31 Jan 2024
## LINKS
[1] /Experte-zum-Gazakrieg/!5982104
[2] /Zweistaatenloesung-in-Nahost/!5984335
[3] /Gaza-Konferenz-ultrarechter-Israelis/!5985610
[4] https://unwatch.org/unrwa-terrorgram/
[5] /Palaestinenserhilfswerk-und-7-Oktober/!5985561
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