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# taz.de -- Datensicherheit in der Finanzindustrie: Bafin warnt vor IT-Risiken
> Was könnte die Finanzbranche ins Wanken bringen? Die zuständige
> Aufsichtsbehörde setzt einen neuen Fokus.
Bild: Die Finanzaufsicht Bafin fordert von Deutschlands Banken mehr Vorsorge ge…
Berlin taz | Cyberangriffe und IT-Fehler werden zu einem zunehmenden Risiko
für den Finanzsektor. Das ist eines der Ergebnisse des
[1][Risiken-Jahresberichts], den die Bundesanstalt für
Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) am Dienstag vorgestellt hat.
„Hausgemachte IT-Pannen oder eine Cyberattacke können gravierende Folgen
haben, die weit über das unmittelbar betroffene Unternehmen hinausreichen“,
sagte Bafin-Chef Mark Branson.
Die Digitalisierung schaffe neue Abhängigkeiten – das gelte auch und
insbesondere für die Finanzbranche. So skizziert der Bericht, dass
zahlreiche Unternehmen der Branche ihre IT oder Teile davon an externe
Firmen auslagerten. Die Absicht ist dabei häufig, Geld zu sparen, und die
Hoffnung, sich nicht weiter um die IT kümmern zu müssen. „Aber die
zunehmende Verflechtung und vor allem Konzentrationen bei den
IT-Dienstleistern können den Finanzsektor verwundbarer machen“, heißt es in
dem Bericht.
In Deutschland seien einige wenige spezialisierte IT-Dienstleister für
einen Großteil der Kreditinstitute tätig, in der Versicherungsbranche sei
es ähnlich. „Kommt es bei einem dieser Mehrmandanten-Dienstleister zu
Störungen, bricht sofort Nervosität im System aus“, warnte Branson.
Problematisch sei dies vor allem bei Prozessen, von denen Banken und
Versicherer besonders abhängig seien – etwa die Zahlungsabwicklung.
Illustrieren lässt sich das gut mit einem Fall, der vor zweieinhalb Jahren
für zahlreiche Probleme sorgte: Ein Angriff auf einen US-IT-Dienstleister,
dessen Produkte vor allem von kleinen und mittelständischen Unternehmen
eingesetzt werden, führte dazu, dass in mehreren auch europäischen Ländern
unter anderem Zahlungsdienste ausfielen.
[2][So mussten zahlreiche Supermärkte in Schweden schließen, weil es nicht
mehr möglich war zu bezahlen], auch eine schwedische Apothekenkette war
betroffen. IT-Sicherheitsexpert:innen prognostizierten bereits damals, dass
derartige Kettenreaktionen in Zukunft häufiger auftreten werden, wenn nicht
gegengesteuert werde.
## Welle von Attacken mit Ransomware
Zuletzt war Ende vergangenen Jahres eine massive Welle von Attacken mit
[3][Ransomware] – das ist eine Form von Erpressungssoftware – bekannt
geworden. Betroffen waren damals internationale Firmen, etwa Häfen in
Australien, genauso wie Unternehmen in Deutschland. Angriffe meldeten unter
anderem die Uniklinik Frankfurt, der kommunale Dienstleister
Südwestfalen-IT und die Targobank. Längst sind nicht alle Schäden wieder
beseitigt.
Als Konsequenz aus der neuen Risikobewertung für den Finanzsektor hat die
Bafin angekündigt, unter anderem bei dem Auslagern von IT-Dienstleistungen
genauer hinzuschauen. So soll unter anderem ermittelt werden, welche
Dienstleister für welche Unternehmen tätig sind. In der Vergangenheit lag
der Fokus auf neue Auslagerungen, nun sollen auch bestehende untersucht
werden.
Zu den weiteren Risiken für die Branche zählt die Aufsichtsbehörde die
Folgen starker Zinsanstiege, Kreditausfälle bei Unternehmen sowie mögliche
Folgen einer unzureichende Geldwäsche-Prävention. Darüber hinaus
„Korrekturen“, also bestimmte Veränderungen, an den Immobilienmärkten und
den internationalen Finanzmärkten – etwa Insolvenzen, die dazu führen
könnten, dass eine deutliche Zahl von Krediten nicht bedient werden kann.
24 Jan 2024
## LINKS
[1] https://www.bafin.de/SharedDocs/Downloads/DE/RIF/Risiken_im_Fokus_2024.pdf;…
[2] /Knapp-800-Supermaerkte-in-Schweden-zu/!
[3] /Cybercrime-und-Wirtschaftsschutz/!5784542
## AUTOREN
Svenja Bergt
## TAGS
Banken
Bankenaufsicht
IT-Sicherheit
Sparkasse
Cyberkriminalität
Netzsicherheit
Cybersicherheit
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