# taz.de -- Zweistaatenlösung in Nahost: Potenzial in Richtung Frieden | |
> Netanjahu lehnt die Zweistaatenlösung ab. Für Regierungschefs des Westens | |
> bleibt sie die einzige Perspektive. Sie sollten den Druck erhöhen. | |
Bild: Für die Zweistaatenlösung: Antony Blinken aus den USA zu Besuch beim pa… | |
Am Sonntagabend [1][hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu] erneut seine | |
Ablehnung der Zweistaatenlösung deutlich gemacht: Es werde mit ihm keinen | |
Kompromiss geben bezüglich „Israels Sicherheitskontrolle über das gesamte | |
Gebiet westlich des Jordans“. | |
Dass Israel großen Wert auf Sicherheit legt, ist verständlich, nicht nur | |
nach dem 7. Oktober, sondern auch nach all den kleinen Terroranschlägen, | |
die das Land seit ewig erschüttern. Doch der israelische Regierungschef | |
ignoriert, dass Gewalt ein Kreislauf ist und dass blinde Härte nicht | |
unbedingt zum Ergebnis führt. Wer nichts zu verlieren hat – und das trifft | |
ob der trostlosen politischen Lage, der umfassenden Perspektivlosigkeit und | |
der bröckelnden Wirtschaft auf immer mehr Palästinenserinnen und | |
Palästinenser zu –, ist anfälliger für radikales Gedankengut, für das Tö… | |
anderer Menschen und das Opfern des eigenen Lebens. | |
Dass der Konflikt im Nahen Osten seit Jahren nur noch verwaltet wird – mit | |
wenig Bereitschaft zur Lösungsfindung auf beiden Seiten –, zeigt sich auch | |
in Zahlen: Die palästinensische Autonomiebehörde, trotz gewaltvoller | |
Vergangenheit im Vergleich zur Hamas moderat und in Teilen ein | |
Kooperationspartner Israels, genießt im Westjordanland kaum noch | |
Zustimmung. Gäbe es Wahlen, würde die Hamas sie wohl haushoch gewinnen. | |
Am Ende sind es dennoch recht wenige Menschen, die bereit sind, ihr ganzes | |
Leben einer radikalen Ideologie zu schenken. Die Mehrheit möchte arbeiten, | |
eine Wohnung kaufen, heiraten, Kinder und Enkelkinder bekommen – eine | |
Perspektive haben. Für die meisten Palästinenserinnen und Palästinenser | |
gehört dazu auch ein eigener Staat. | |
Dieses Potenzial [2][für einen Weg in Richtung Frieden] darf nicht | |
ignoriert werden. Die Verbündeten Israels – vor allem Deutschland und die | |
USA – müssen Netanjahu mithilfe der Diplomatie Grenzen aufzeigen. Die | |
Zweistaatenlösung gilt ihnen noch immer [3][als unveränderliches Prinzip] | |
im Nahen Osten. Der anhaltenden Abwendung ihres Verbündeten von diesem | |
Prinzip müssen sie gegensteuern. | |
22 Jan 2024 | |
## LINKS | |
[1] /Proteste-in-Israel/!5984271 | |
[2] /-Nachrichten-im-Nahostkrieg-/!5986759 | |
[3] /-Nachrichten-im-Nahostkrieg-/!5986649 | |
## AUTOREN | |
Lisa Schneider | |
## TAGS | |
Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
Gaza-Krieg | |
Benjamin Netanjahu | |
Zweistaatenlösung | |
GNS | |
Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Protest in Israel: Ausgebremste Hilfen | |
Angehörige von Hamas-Geiseln blockieren die Straße zum Grenzübergang Kerem | |
Schalom. Nicht nur dieser Protest setzt Israels Regierung zu. | |
+++ Nachrichten im Nahostkrieg +++: Hamas verteidigt Massaker | |
In einer Stellungnahme nennen Islamisten den Terror-Angriff auf Israel am | |
7. Oktober einen „notwendigen Schritt“. Sie räumen mögliche „Fehler“ … | |
Geisel im Gazastreifen: Herz in Geiselhaft | |
Der Soldat Tamir Nimrodi wurde am 7. Oktober 2023 von der Hamas in den | |
Gazastreifen verschleppt. Sein Vater versucht seither alles, um ihn zu | |
befreien. | |
Proteste in Israel: Netanjahu bleibt stur | |
Israels Premier weist eine Zweistaatenlösung erneut von sich. Derweil | |
nehmen Proteste gegen diese Haltung auch im Inland immer mehr zu. | |
+++ Nachrichten im Nahostkrieg +++: Kritik an Netanjahus Kurs | |
In Tel Aviv demonstrieren tausende Menschen für die Freilassung der Geiseln | |
und fordern Neuwahlen. Der internationale Druck für eine Zweistaatenlösung | |
steigt. |