| # taz.de -- Haushaltsdebatte im US-Kongress: Deutlich höhere Militärausgaben | |
| > Die Spitzen von Republikanern und Demokraten sind sich über einen | |
| > Haushaltsdeckel einig. Aber bei einer Fraktion ist unklar, ob sie | |
| > dahintersteht. | |
| Bild: „Der beste Haushaltsentwurf, den Republikaner im vergangenen Jahrzehnt … | |
| Berlin taz | Nicht einmal zwei Wochen vor einer drohenden neuen | |
| Haushaltssperre haben sich die Führungsspitzen des US-Kongresses auf | |
| Eckdaten zu den Ausgaben 2024 geeinigt. Nach wochenlangen Verhandlungen | |
| verkündeten am Sonntagabend der demokratische Führer im Senat, Chuck | |
| Schumer, und der republikanische Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike | |
| Johnson, ihr Ergebnis. | |
| Die Einigung sieht eine Ausgabenobergrenze von rund 1,6 Billionen US-Dollar | |
| (1,45 Billionen Euro) vor. Das entspricht ziemlich genau den Ausgaben im | |
| vergangenen Jahr. Allerdings soll der Etat für Militärausgaben noch einmal | |
| erhöht werden, von 858 Milliarden Dollar 2023 auf 886,3 Milliarden. | |
| In diesem Paket nicht enthalten sind die von US-Präsident Joe Biden | |
| beantragten 106 Milliarden Dollar Sonderausgaben, darunter rund 61,4 | |
| Milliarden Dollar Militärhilfe für die Ukraine, 14,3 Milliarden Dollar für | |
| Israel und 13,6 Milliarden für den US-Grenzschutz. Diese Mittel, bereits im | |
| Oktober beantragt, wurden von republikanischer Seite stets mit der | |
| Forderung abgelehnt, zunächst müsse die Regierung bedeutsame Schritte zur | |
| Sicherung der [1][US-Südgrenze zu Mexiko] unternehmen, bevor diese Mittel | |
| bewilligt werden könnten. | |
| Mit der Grundsatzeinigung auf die Obergrenze ist allerdings die Gefahr | |
| einer teilweisen Haushaltssperre ab dem 19. Januar noch nicht gebannt, wenn | |
| die im vergangenen [2][November vereinbarte Zwischenfinanzierung ausläuft.] | |
| Denn einerseits ist unklar, ob die von Sprecher Johnson ausgehandelte | |
| Einigung auch in seiner republikanischen Fraktion auf ausreichend | |
| Zustimmung trifft. | |
| ## Rechte Republikaner kritisieren schon | |
| Es sei „der beste Haushaltsentwurf, den Republikaner im vergangenen | |
| Jahrzehnt ausgehandelt haben“, sagte Johnson – aber schon jetzt gab es | |
| erste Kritik aus Kreisen des im [3][„Freedom Caucus]“ organisierten rechten | |
| Flügels, der Entwurf beinhalte zu wenige Einsparungen und | |
| Ausgabenkürzungen. | |
| Und andererseits muss all das noch in Gesetzesform gegossen und in beiden | |
| Kammern des Kongresses auch tatsächlich verabschiedet werden – | |
| normalerweise ein Prozess, der deutlich mehr Zeit in Anspruch nimmt als die | |
| verbleibenden nicht einmal zwei Wochen. Präsident Joe Biden jedenfalls | |
| lobte den Entwurf, der immerhin „keine extremistischen Vorschläge“ enthalte | |
| – und würde ihn wohl sofort unterschreiben. | |
| 8 Jan 2024 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Riesige-Karawane-durch-Mexiko/!5970694 | |
| [2] /Haushaltsstreit-in-den-USA/!5973151 | |
| [3] /US-Kongress-ohne-Speaker/!5962134 | |
| ## AUTOREN | |
| Bernd Pickert | |
| ## TAGS | |
| US-Demokraten | |
| US-Haushaltsstreit | |
| USA | |
| Republikaner | |
| US-Präsidentschaftswahl 2024 | |
| Harvard | |
| USA | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Die USA im Wahlkampfmodus: Das Jahr der harten Proben | |
| Die Kandidatenkür der Republikaner verspricht wenig Spannung – wären da | |
| nicht die vielen Gerichtstermine von Trump. | |
| Rechte Kampagne in den USA: Ein Kampf der Narrative | |
| Claudine Gay, die erste Schwarze Präsidentin Harvards, ist zurückgetreten. | |
| Sie hatte sich unklar zu antisemitischen Äußerungen positioniert. | |
| US-Präsidentschaftsvorwahlen in Colorado: Gericht schließt Trump von Wahl aus | |
| Die Kapitol-Erstürmung habe Donald Trump für das Präsidentenamt | |
| disqualifiziert, urteilt ein Gericht in Colorado. Der will sich damit nicht | |
| abfinden. |