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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Blumenprotest für den Frieden
> In Moskau und St. Petersburg haben die Ehefrauen von Soldaten erneut
> gegen den Krieg demonstriert. Russland will die Herstellung von Drohnen
> massiv ausbauen.
Bild: 3. Januar 2024: Bewohner eines von russischen Raketen getroffenen Hauses …
## Ehefrauen von Soldaten legen Blumen nieder
Ehefrauen der für den Krieg gegen die Ukraine mobilisierten Russen haben
Medienberichten zufolge unter anderem mit Blumenniederlegungen an
Soldatenfriedhöfen gegen den weiteren Einsatz ihrer Männer protestiert.
„Unser Präsident hat das Jahr 2024 zum Jahr der Familie deklariert, doch
unsere Familien, nämlich die der Mobilisierten, zählen wahrscheinlich nicht
als Bürger Russlands“, zitierte das oppositionelle Internetportal Sota am
Samstag die Klage einer Beteiligten. Dazu veröffentlichte [1][das Medium
auf seinem Telegram-Kanal Bilder der Protestaktionen.]
Demnach legten Frauen auf dem Marsfeld in St. Petersburg rote Nelken am
Ewigen Feuer mit dem Spruchbund „Frauen für Frieden“ nieder. In Moskau sind
Angehörige vor dem Gebäude des Generalstabs zu sehen. Auf Plakaten fordern
sie die Rückholung ihrer Ehemänner von der Front. (dpa)
## Weihnachtsmessen in Belgorod fällt aus
Angesichts der fast täglichen ukrainischen Angriffe auf die russische
Grenzregion hat Russland am Samstag kurzfristig angekündigt, dass die
Mitternachtsmessen zum orthodoxen Weihnachtsfest in der Stadt Belgorod
ausfallen würden. Der Bürgermeister von Belgorod, Valentin Demidow,
erklärte in Onlinemedien, er sei mit Kirchenvertretern überein gekommen,
dass die „nächtlichen Messen in Belgorod angesichts der operativen
Situation gestrichen würden“.
In Russland wird das orthodoxe Weihnachtsfest am 7. Januar gefeiert, die
Mitternachtsmessen finden in der vorausgehenden Nacht statt.
Aus Belgorod waren in den vergangenen Tagen mehrere schwere ukrainische
Angriffe gemeldet worden. Bei dem schwersten von ihnen wurden am 30.
Dezember 25 Menschen getötet.
Die örtlichen Behörden boten in einem ungewöhnlichen Schritt am Freitag der
Bevölkerung die Evakuierung aus der Stadt an, die nahe der ukrainischen
Grenze liegt.
Zuvor hatte die Stadtverwaltung von Belgorod die Bewohner angehalten, ihre
Fenster abzukleben, um sich vor den Druckwellen bei Angriffen zu schützen.
Am Donnerstag waren Schulen in der Region nahe der Grenze zur Ukraine
angewiesen worden, ihre Winterferien wegen der Gefahr von Angriffen zu
verlängern. (afp)
## Lieferung dänischer F-16-Kampfjets verzögert sich
Die Lieferung der ersten dänischen F-16-Kampfjets an die Ukraine verzögert
sich um bis zu sechs Monate. Es werde nun erwartet, dass die sechs
Maschinen erst im zweiten Quartal in das von Russland angegriffene Land
geschickt werden können, teilte das Verteidigungsministerium in Kopenhagen
der Zeitung Berlingske mit. Die dänische Ministerpräsidentin Mette
Frederiksen hatte bei der Bekanntgabe der Pläne im Sommer die Hoffnung
geäußert, die Kampfjets könnten um den Jahreswechsel herum geliefert
werden.
Allerdings sind einige Bedingungen für den Einsatz der F-16 noch nicht
erfüllt, wie es nun vom Verteidigungsministerium hieß. Dabei gehe es etwa
um die Ausbildung der ukrainischen Piloten. Der Zeitplan hängt von Faktoren
wie dem Material und den Wetterbedingungen ab.
Derzeit werden sechs ukrainische Piloten in Dänemark ausgebildet. Experten
weisen darauf hin, dass die Pilotenausbildung nur ein Teil ist, der für
einen erfolgreichen Einsatz gelingen muss. Auch Mechaniker und anderes
Bodenpersonal müssten geschult werden. Es gehe auch um Logistikketten für
Munition und Ersatzteile sowie die physischen Bedingungen auf den
Flugplätzen.
Dänemark hatte als einziges Mitglied der sogenannten F-16-Koalition aus
Ländern, die der Ukraine die Jets versprochen hatten, ein Datum für die
Übergabe genannt. Insgesamt hatte Regierungschefin Frederiksen 19 Maschinen
angekündigt. Die Niederlande wollen 18 Jets liefern, haben aber bisher
keinen Zeitplan genannt. Auch aus Belgien und Norwegen gibt es Zusagen,
aber noch keine Angaben zu Mengen. Die internationale Koalition setze sich
weiterhin dafür ein, dass in der Ukraine die notwendige Logistik und
Infrastruktur aufgebaut wird, betonte das dänische
Verteidigungsministerium. (dpa)
## Jet-Abschuss schwächt Angriffpotenzial Russlands
Die Ukraine hat nach Einschätzung Großbritanniens mit dem Abschuss von drei
russischen Jets das Angriffspotenzial Russlands in der Südukraine
geschwächt. Das habe sich vor allem bei russischen Angriffen auf eine
ukrainische Stellung am ansonsten von Moskau kontrollierten Südostufer des
Flusses Dnipro im Gebiet Cherson ausgewirkt, teilte das britische
Verteidigungsministerium am Samstag unter Berufung auf
Geheimdiensterkenntnisse mit.
Die Briten halten es für realistisch, dass die fehlende Luftunterstützung
zum Scheitern einer Offensive der 18. Armee gegen den sogenannten
Brückenkopf beigetragen haben könnte. In den vergangenen Tagen habe
Russland seine taktischen Luftangriffe um die Stellung wieder verstärkt,
allerdings in geringerem Maße als vor den drei Abschüssen am 22. Dezember.
(dpa)
## Vier ukrainische Raketen über der Krim abgeschossen
Russland hat nach eigenen Angaben vier ukrainische Raketen über der von
Moskau annektierten Krim-Halbinsel abgeschossen. Die Luftabwehr habe die
Geschosse in der Nacht auf Samstag „abgefangen und zerstört“ erklärte das
russische Verteidigungsministerium. Kyjiw gab an, den Militärflugplatz Saki
im Westen der Krim getroffen zu haben. „Flugfeld Saki! Alle Ziele wurden
getroffen!“, erklärte Luftwaffenkommandeur Mykola Oleschtschuk in den
Onlinediensten.
Bereits am Freitag hatte Russland vermeldet, einen ukrainischen
Drohnenangriff auf die Krim abgewehrt und 36 Drohnen abgeschossen zu haben.
Die von Russland 2014 annektierte Halbinsel ist für die russische Armee
militärisch und logistisch von zentraler Bedeutung. Sie wird regelmäßig von
der Ukraine mit Raketen oder Drohnen angegriffen. (afp)
## Ukraine: sieben abgewehrte Angriffe auf die Siedlung Synkiwka
US-Militärexperten warnen vor einer möglichen neuen Offensive Russlands im
Nordosten der Ukraine. „Russische Kräfte könnten in den kommenden Wochen
ihre Anstrengungen verstärken, Kupjansk im Gebiet Charkow zu erobern“,
schreiben die Analysten des US-Instituts für Kriegsstudien in ihrem Bericht
von Freitagabend (Ortszeit). Die dort stationierten Einheiten sind ihrer
Ansicht nach weniger abgenutzt als die andernorts angreifenden russischen
Truppen.
Der ukrainische Generalstab meldete am Samstagmorgen in seinem täglichen
Lagebericht sieben abgewehrte Angriffe auf die Siedlung Synkiwka unweit von
Kupjansk. Kupjansk gilt als strategisch wichtiger Eisenbahnknoten. Die
Stadt wird vom Fluss Oskil in zwei Hälften geteilt. Die Ukrainer halten bei
Kupjansk nur noch einen begrenzten Landstreifen östlich des Oskil. Nachdem
das ukrainische Militär bei seiner Gegenoffensive im Herbst 2022 an dieser
Stelle noch teilweise bis in das benachbarte Gebiet Luhansk vordringen
konnte, ist es inzwischen wieder in der Defensive.
[2][Auch die Raketen- und Artillerieangriffe auf das Gebiet Charkiw] und
die Millionenstadt selbst haben zuletzt deutlich zugenommen. Nach einem
Raketeneinschlag in Kupjansk sei in der Nacht eine 61-jährige Frau aus den
Trümmern gerettet und ins Krankenhaus gebracht worden, teilte der
Militärgouverneur der Region, Oleh Synjehubow, am Samstag auf seinem
Telegramkanal mit.
Die britische Tageszeitung The Telegraph hatte vor wenigen Tagen die
steigende Zahl der Luftangriffe auf das Gebiet Charkiw mit einer
bevorstehenden Offensive verbunden. Bereits am Wochenende könnte die Zahl
der Raketen- und Artillerieschläge eskalieren, ab dem 15. Januar dann eine
Bodenoffensive der Russen auf das Gebiet Charkiw beginnen, prognostizierte
das Blatt. Das weckte Spekulationen, dass Kremlchef Wladimir Putin vor der
anstehenden Präsidentenwahl in Russland im März versuchen könnte, die
Millionenstadt Charkiw zu erobern. Die Stadt liegt nur etwa 40 Kilometer
von der russischen Grenze entfernt.
Nach Angaben ukrainischer Militärs ist allerdings bislang keine russische
Truppenkonzentration in der Region auszumachen. (dpa)
## Moskau will dreimal soviel Drohnen bauen lassen wie bisher
Russland will bis 2030 mehr als 32.000 Drohnen pro Jahr produzieren. Das
sei fast das Dreifache der aktuellen Produktionsmenge, sagt der Erste
Vize-Ministerpräsident Andrej Beloussow der staatlichen Nachrichtenagentur
Tass zufolge. Das russische Militär setzt in seinem Krieg gegen die Ukraine
in großem Umfang Drohnen ein. Häufig werden dabei iranische Schahed-Drohnen
verwendet, die vergleichsweise billig hergestellt werden. Für die
ukrainische Flugabwehr waren diese Drohnen anfangs schwer zu entdecken, ein
Abschuss mit teuren Luftverteidigungsraketen war nicht die kostengünstigste
Strategie. Inzwischen setzt die Ukraine kleine Drohnen zur Abwehr ein.
(rtr)
## Grüne und FDP fordern Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern
Grüne und FDP erhöhen in der Debatte um [3][Waffenlieferungen an die
Ukraine] weiter den Druck auf den Koalitionspartner SPD.
FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann forderte
eindringlich die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern. Sara Nanni,
verteidigungspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, sprach sich
explizit dafür aus, der Ukraine zu ermöglichen, Ziele in Russland
anzugreifen, und kritisierte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).
Neben mehr Munition und Ersatzteilen für den Leopard-2-Panzer brauche die
Ukraine vor allem den Marschflugkörper Taurus, sagte Strack-Zimmermann der
Rheinischen Post. „Deutschland muss ihn endlich liefern, um die russischen
Nachschublinien zu unterbrechen.“
Die Taurus-Marschflugkörper haben eine Reichweite von mehr als 500
Kilometern. Die Ukraine fordert sie schon lange, die Bundesregierung
weigert sich jedoch bislang, sie zu liefern – unter anderem, weil sie Kyjiw
Angriffe auf Waffendepots und Versorgungslinien auf russischem Staatsgebiet
erleichtern würden.
Nach den jüngsten massiven Luftangriffen Russlands auf die Ukraine mehren
sich jedoch die Rufe nach der Bereitstellung des Waffensystems. Die Grünen
befürworten in diesem Zusammenhang auch Angriffe auf russischem Gebiet.
„Der effektivste Schutz gegen die russischen Luftangriffe ist der Beschuss
von Zielen auf russischem Territorium und in den besetzten ostukrainischen
Gebieten“, sagte Nanni der Rheinischen Post.
Dies diene dem Schutz der ukrainischen Zivilbevölkerung und sei vom
Völkerrecht gedeckt. Dass Deutschland sich weigere, „halte ich für einen
großen Fehler“, betonte die Grünen-Politikerin. „Die Zurückhaltung geht …
allem vom Bundeskanzler aus und ist keine allgemeine Haltung der
Bundesregierung.“ (afp)
## Ukraine: Russischer Kommandopunkt auf Krim zerstört
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht einen
russischen Kommandopunkt am Flughafen Saky auf der von Moskau annektierten
Halbinsel Krim zerstört. „Aerodrom Saky: Alle Ziele sind abgeschossen“,
sagte Luftwaffenchef Mykola Oleschtschuk am Samstag ukrainischen
Medienberichten zufolge. Unabhängig lassen sich die Informationen nicht
prüfen.
In der Vergangenheit ist es der Ukraine allerdings bereits mehrfach – trotz
teilweise zunächst anderslautender Meldungen aus Moskau – gelungen,
russische Militärobjekte anzugreifen und zu beschädigen oder sogar zu
zerstören. So hat die Ukraine zum Beispiel die auf der Krim liegende Basis
der russischen Schwarzmeerflotte mit Raketen getroffen. Auch wurden das
Flaggschiff der Schwarzmeerflotte, der Raketenkreuzer „Moskwa“, und zuletzt
das große Landungsschiff „Nowotscherkassk“ versenkt. (dpa)
## Fotos sollen abgeschossene Kinschal-Rakete zeigen
Die Ukraine hat Aufnahmen veröffentlicht, die eine mithilfe des
Patriot-Abwehrsystems abgeschossene russische Hyperschallrakete vom Typ
Kinschal zeigen sollen. Der staatliche Notfalldienst teilte am Freitag auf
seinem Kanal im Onlinedienst Telegram Fotos, die einen Kran dabei zeigen,
wie er Überreste einer Rakete aus dem Boden holt. „In Kyjiw haben
Ingenieure den Gefechtskopf einer feindlichen
Kinschal-Lufthyperschallrakete neutralisiert“, erklärte die Behörde. Die
Angaben konnten zunächst nicht unabhängig verifiziert werden.
Die Ukraine hatte am Dienstag erklärt, zehn Kinschal-Raketen abgeschossen
zu haben, die Russland bei massiven Angriffen mit insgesamt sechs Toten auf
die Ukraine abgefeuert habe. Die Hyperschallrakete vom Typ Kinschal ist
Teil eines Waffenarsenals, von dem der ukrainische Präsident Wladimir Putin
erklärt hat, dass sie wegen ihrer Geschwindigkeit unzerstörbar seien. Nach
Angaben des britischen Verteidigungsministerium setzt Moskau sie nur für
Ziele ein, die es als „hochrangig und gut verteidigt“ ansieht.
Kyjiw hat wiederholt erklärt, dass das US-Abwehrsystem vom Typ Patriot für
die Verteidigung des Landes vor Russland entscheidend sei. Die ukrainische
Regierung hat die westlichen Länder zu vermehrter militärischer
Unterstützung aufgerufen; sie befürchtet, dass sich angesichts des fast
zwei Jahre anhaltenden Konflikts Kriegsmüdigkeit bei einigen Staaten
einstellt. (afp)
## Selenskyj dankt ukrainischen Soldaten
Wenige Wochen vor Beginn des dritten Kriegsjahres hat der ukrainische
Präsident Wolodymyr Selenskyj seinen Soldaten gedankt und ihnen gute
Ausrüstung zugesagt. „Die oberste Priorität unseres Staates ist es, immer
alles bereitzustellen, was für die Verteidigung der Ukraine und unsere
aktiven Operationen notwendig ist“, sagte er in Kyjiw. Er nannte Munition,
Drohnen, Ausrüstung und genug Personal.
„Dieses Jahr zu überleben bedeutet, den gesamten Krieg zu überleben“, sag…
er in seiner abendlichen Videoansprache am Freitag. Die Ukraine verteidigt
sich seit Februar 2022 gegen eine groß angelegte russische Invasion. Am
Samstag ist der 682. Tag des Krieges. (dpa)
## Pro-Ukraine-Demo in Köln
Mit einer 100 Meter langen ukrainischen Fahne wollen Teilnehmer einer
Demonstration am Samstag in Köln gegen den russischen Angriffskrieg
protestieren. Der Aufzug mit anschließender Kundgebung steht unter dem
Motto „Schützt Menschenleben – Solidarisiert Euch mit der Ukraine“. Der
Verein Blau-Gelbes Kreuz als Veranstalter erwartet mehr als 1000
Teilnehmer, darunter auch die stellvertretende nordrhein-westfälische
Ministerpräsidentin Mona Neubaur (Grüne).
„Gemeinsam werden wir ein starkes Zeichen setzen, dass Köln und ganz NRW
fest an der Seite der Ukraine stehen“, teilte das Blau-Gelbe Kreuz mit.
Angesichts der jüngsten russischen Luftangriffe auf das Land sei es
wichtiger denn je, uneingeschränkte Solidarität mit den Menschen dort zu
zeigen. (dpa)
## Kadyrow schlägt dubiosen Tauschhandel vor
Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow hat einen dubiosen
Tauschhandel vorgeschlagen: Gegen die Freilassung von 20 [4][ukrainischen
Kriegsgefangenen] fordert er die Aufhebung der westlichen Sanktionen gegen
seine Familie. Wenig später stellte er seinen Vorschlag am Freitag aber als
provokanten Scherz dar.
Tschetschenische Soldaten hätten die Ukrainer bei Kämpfen in den Gebieten
Donezk und Luhansk gefangen genommen, sagte Kadyrow russischen
Medienberichten zufolge. Er führte in Grosny ein Video vor, in dem diese
Ukrainer angeblich ebenfalls für einen Austausch unter den von ihm
genannten Bedingungen plädierten.
Der Tschetschenenführer sprach davon, dass die Strafmaßnahmen gegen seine
Mutter, seine Töchter wie auch gegen seine Pferde aufgehoben werden
sollten. „Selbst wenn es noch etwas mehr Sanktionen gegen mich gibt, aber
diese Leute werden wir freilassen“, sagte er. Noch am gleichen Tag nahm
Kadyrow den Vorschlag aber zurück, wie die Agentur Tass meldete. Er habe
sich vor allem über die USA lustig machen und deren Ausflüchte hören
wollen. „Natürlich werden die Vereinigten Staaten nicht darauf
eingehen“,sagte er.
Kadyrow ist einer der engsten Gefolgsleute des russischen Präsidenten
Wladimir Putin, der seit fast zwei Jahren einen Angriffskrieg gegen die
Ukraine führt. Deshalb lässt Moskau ihm die Gewaltherrschaft in seiner
Heimat und sein selbstherrliches Gebaren durchgehen. Laut Genfer Konvention
dürfte Kadyrow die ukrainischen Kriegsgefangenen nicht als seine privaten
Gefangenen behandeln und sie auch nicht im Video zur Schau stellen. Auch zu
Verhandlungen ist er nicht befugt.
Die EU und die USA haben Kadyrow und dessen Familie mit Einreisesperren
belegt und mögliches Vermögen auf ihrem Gebiet gesperrt. In Tschechien
wurde ein wertvolles Pferd beschlagnahmt, das ihm gehören soll und 2023
unter rätselhaften Umständen verschwand. (dpa)
## Selenskyj betont Partnerschaft mit der Türkei
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat im Gespräch mit dem
türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan die Rolle der Türkei als Partner
in der Schwarzmeerregion betont. „Wir haben gemeinsame Projekte, die
bereits erfolgreich waren; und in diesem Jahr müssen wir noch mehr tun, um
unsere Staaten und unsere Völker zu stärken“, sagte Selenskyj am Freitag
nach einem Telefonat. Die Sicherheit im Schwarzen Meer wie auch die
Versorgung der Welt mit Lebensmitteln hingen von der ukrainisch-türkischen
Zusammenarbeit ab.
Erdogan hält trotz des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine engen
Kontakt nach Moskau. Die Türkei hat sich westlichen Sanktionen nicht
angeschlossen. Sie ist aber zugleich ein wichtiger Ansprechpartner für die
Ukraine. Selenskyj dankte Erdogan für die Unterstützung bei der Ausfuhr von
ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer. Er erwähnte auch die Rolle
der Türkei als Vermittler. „Die Vermittlung der Türkei ist sehr wichtig,
damit die Krimtataren und alle anderen, Erwachsene und Kinder, Soldaten und
Zivilisten, die sich in russischer Gefangenschaft befinden, freigelassen
werden können“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.
Ankara setzt sich für die turksprachigen Krimtataren ein, die auf der von
Russland annektierten Halbinsel unter Repressionen leiden.
In der Ansprache dankte der ukrainische Präsident allen Soldaten, die das
angegriffene Land seit fast zwei Jahren verteidigen. „Dieses Jahr zu
überleben, bedeutet, den ganzen Krieg zu überleben“, sagte er. (dpa)
6 Jan 2024
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