# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Israel skizziert weiteres Vorg… | |
> Verteidigungsminister Joaw Gallant: Im Süden Geiselbefreiung und Kampf | |
> gegen Hamas-Führung. Einsatz „so lange wie notwendig“. | |
Bild: Opfer israelischer Luftangriffe im Abu Yousef Al Najjar Krankenhaus in Ra… | |
## Israel will operative Handlungsfreiheit behalten | |
Israel hat seine Pläne für die nächste Phase des Krieges gegen die Hamas | |
skizziert. Im Norden des Gazastreifens werde nun gezielter vorgegangen, | |
erklärte Verteidigungsminister Joaw Gallant am Donnerstag. Im Süden werde | |
dagegen weiter die Führung der Hamas verfolgt und die Befreiung der Geiseln | |
angestrebt. Der Einsatz dort werde „so lange weitergehen, wie es für | |
notwendig erachtet wird“, hieß es in einer Erklärung. Israel werde sich | |
[1][nach dem Krieg im Gazastreifen] eine operative Handlungsfreiheit | |
vorbehalten. Die palästinensischen Behörden würden dagegen die Verwaltung | |
übernehmen, solange keine Bedrohung für Israel bestehe. | |
„Im Norden des Gazastreifens werden wir im Einklang mit den militärischen | |
Erfolgen vor Ort zu einem neuen Kampfansatz übergehen“, hieß es in der | |
Erklärung. Darin wurden Razzien, die Sprengung von Tunneln, Luft- und | |
Bodenangriffe sowie Einsätze von Spezialkräften als weitere Maßnahmen | |
aufgezählt. Israel hatte zuletzt die Rückkehr einiger Reservisten nach | |
Hause angekündigt. Dies soll fast drei Monate nach Kriegsbeginn auch die | |
Wirtschaft entlasten. (rtr) | |
## Borrell reist in den Libanon | |
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell reist vom 5. bis 7. Januar zu | |
Gesprächen in den Libanon. Er werde über die Lage an der Grenze zwischen | |
dem Libanon und Israel beraten, erklärt die EU in Brüssel. Borrell werde | |
unterstreichen, dass eine Eskalation der Lage vermieden werden müsse. Er | |
werde auch darauf dringen, die diplomatischen Bemühungen in der Region | |
voranzutreiben. Auch US-Außenminister Antony Blinken ist inzwischen zu | |
einer Nahostreise abgeflogen. Er will in der Region darüber beraten, wie | |
eine Ausweitung des Konflikts zwischen Israel und der Hamas verhindert | |
werden kann. (rtr) | |
## US-Marine: Drohnenboot der Huthi explodiert | |
01.50 Uhr – Ein mit Sprengstoff beladenes Drohnenboot der Huthi-Rebellen | |
ist nach Angaben der US-Marine in einer wichtigen Schifffahrtsstraße im | |
Roten Meer detoniert, ohne jedoch Schaden anzurichten. Der Chef der | |
US-Marinetruppen im Nahen Osten, Vizeadmiral Brad Cooper, sagte gegenüber | |
Reportern, das Boot der Huthis sei etwa 80 Kilometer auf das Rote Meer | |
hinausgefahren, bevor es detonierte. Es sei bis auf wenige Meilen an | |
Handelsschiffe und Schiffe der US-Marine herangekommen. Es sei unklar, was | |
das Ziel des Angriffs gewesen sei. (rtr) | |
## Frachter mit indischer Besatzug vor Somalia gekapert | |
Vor der Küste Somalias ist ein Frachter mit indischer Besatzung gekapert | |
worden. Die indische Marine teilte am Freitag mit, sie habe die Verfolgung | |
aufgenommen und beobachte die Lage genau. An Bord der unter liberianischer | |
Flagge fahrenden „MV Lila Norfolk“ befanden sich Meldungen der indischen | |
Nachrichtenagentur ANI zufolge 15 indische Besatzungsmitglieder. Das Schiff | |
sei im Arabischen Meer entführt worden, wovon die Marine am Donnerstagabend | |
Kenntnis erhalten habe, meldete ANI unter Berufung auf das Militär. Die | |
Marine habe Kontakt zur Schiffsbesatzung aufgenommen. | |
Das Schiff habe das britische Amt für Seeschifffahrt UKMTO darüber | |
informiert, dass am Abend des 4. Januar fünf bis sechs unbekannte | |
bewaffnete Personen an Bord gegangen seien, erklärte Indiens Marine. | |
Somalia grenzt im Norden an den Golf von Aden und weiter im Osten an das | |
Arabische Meer. Der Golf von Aden verbindet das Rote Meer, wo es derzeit | |
Angriffe von Huthi-Rebellen auf Frachter gibt, und das Arabische Meer, ein | |
Randmeer des Indischen Ozeans. Dort verlaufen wichtige Schifffahrtsstraßen. | |
Die Huthi-Milizen im Jemen haben sich solidarisch mit der Hamas im | |
Gazastreifen erklärt und nach eigenen Angaben wiederholt Schiffe | |
angegriffen, die angeblich Verbindung zu Israel haben. (rtr) | |
## USA töten Kommandeur pro-iranischer Miliz im Irak | |
Die USA haben nach eigenen Angaben bei einem Luftangriff im Irak einen | |
pro-iranischen Kommandeur getötet. Das Führungsmitglied der Miliz Harakat | |
al-Nudschaba sei an Angriffen auf US-Truppen beteiligt gewesen, teilte am | |
Donnerstag ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums mit. Neben ihm | |
sei noch ein weiteres Mitglied derselben Miliz getötet worden. | |
Bei dem US-Luftangriff habe es sich um „Selbstverteidigung“ gehandelt, | |
erklärte der Pentagon-Vertreter. „Es sind keine Zivilisten verletzt | |
worden“, betonte er. Auch habe es keine Schäden an Infrastruktur gegeben. | |
Harakat al-Nudschaba hatte bereits zuvor am Donnerstag erklärt, dass ihr | |
Vize-Befehlshaber der Operationen für Bagdad, Muschtak Talib al-Saidi, „bei | |
einem amerikanischen Schlag als Märtyrer gefallen“ sei. Ein irakischer | |
Sicherheitsvertreter sagte, bei dem Drohnenangriff seien zwei Menschen | |
getötet und sieben weitere verletzt worden. | |
Die Miliz Harakat al-Nudschaba gehört zum pro-iranischen | |
Hasched-al-Schaabi-Netzwerk, aus ehemaligen Paramilitärs, die in Iraks | |
reguläre Armee eingegliedert wurden. Seit Beginn des Krieges zwischen | |
Israel und der Hamas am 7. Oktober haben die Spannungen auch in anderen | |
Teilen des Nahen Ostens zugenommen. So stieg die Zahl der Angriffe auf von | |
der US-Armee genutzte Stützpunkte im Irak und in Syrien deutlich. Das | |
US-Militär registrierte seit Mitte Oktober mehr als 100 solcher Angriffe. | |
Im Irak sind rund 2500 US-Soldaten stationiert, im Nachbarland Syrien 900. | |
(afp) | |
IS bekennt sich zu Anschlag im Iran | |
Nach dem [2][Doppel-Anschlag mit mindestens 80 Toten und mehr als 280 | |
Verletzten] im südiranischen Kerman hat sich die Dschihadistenmiliz | |
Islamischer Staat (IS) zu der Tat bekannt. Zwei ihrer Mitglieder hätten | |
sich inmitten von „Abtrünnigen“ in die Luft gesprengt, erklärte die | |
sunnitische Terrormiliz am Donnerstag. Zuvor hatte die Führung in Teheran | |
Israel und die USA für den schwersten Anschlag im Iran seit 45 Jahren | |
verantwortlich gemacht. | |
In der Erklärung des IS im Onlinedienst Telegram hieß es mit Blick auf den | |
mehrheitlich schiitischen Iran, zwei IS-Mitglieder hätten bei einer „großen | |
Versammlung von Abtrünnigen“ ihre Sprengstoffgürtel „aktiviert“. Der Ir… | |
gedachte der vielen Opfer am Donnerstag mit einem landesweiten Trauertag. | |
Zwischenzeitlich war in iranischen Staatsmedien von mehr als hundert Toten | |
die Rede gewesen. Zudem wurden nach Angaben der Rettungsdienste 284 | |
Menschen verletzt. Wahidi kündigte laut iranischer Nachrichtenagentur Isna | |
als Konsequenz aus dem Anschlag verstärkte Sicherheitsvorkehrungen an den | |
Landesgrenzen zu Afghanistan und Pakistan an. | |
Die beiden Sprengsätze waren gezündet worden, als in Kerman zahlreiche | |
Menschen an den vor vier Jahren vom US-Militär getöteten General Kassem | |
Soleimani erinnerten. Soleimani hatte die Al-Kuds-Brigaden befehligt, die | |
für Auslandseinsätze zuständige Abteilung der iranischen Revolutionsgarden, | |
und war an der Bekämpfung des IS im Irak beteiligt. | |
Der UN-Sicherheitsrat verurteilte den „feigen Terrorakt in der Stadt Kerman | |
am Donnerstag auf das Schärfste“. Terrorismus sei „in all seinen Formen | |
eine der größten Bedrohungen für internationalen Frieden und Sicherheit“. | |
In der gemeinsamen Erklärung wurden alle Staaten aufgerufen, bei der | |
Verfolgung der für den Doppel-Anschlag Verantwortlichen „aktiv“ mit dem | |
Iran zusammenzuarbeiten. (afp) | |
5 Jan 2024 | |
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