Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Gebäuderichtlinie der Europäischen Union: Kein „Heizungshammer�…
> Die Reform der EU-Gebäuderichtlinie verpflichtet Hausbesitzer auf Druck
> von Lobbyisten zunächst zu nichts. Neubauten sollen ab 2030 klimaneutral
> sein.
Bild: Keine unzumutbaren Herausforderungen für Hausbesitzer
Brüssel taz | Der europäische „Heizungshammer“ kommt doch nicht. Die EU h…
sich nach langwierigen Verhandlungen in Brüssel auf eine Reform der
Gebäuderichtlinie geeinigt, die ohne Sanierungspflicht für Hausbesitzer
auskommt. Für die Lockerung der Vorgaben hat sich ausgerechnet Deutschland
eingesetzt – zusammen mit diversen Lobbyisten.
Nach dem Streit über das deutsche [1][Gebäudeenergiegesetz] hatten die
Gegner härterer Auflagen immer wieder mit dem Finger auf Brüssel gezeigt.
Was [2][in Berlin gescheitert] war – eine kostspielige
[3][Sanierungspflicht] auch für Einfamilienhäuser – werde nun durch die
Hintertür in Brüssel eingeführt. Doch das Ergebnis sieht anders aus.
Die Einigung sieht nach Angaben des Europaparlaments vor, dass ab dem Jahr
2030 alle neuen Gebäude klimaneutral sein sollen, für Gebäude in
öffentlicher Hand gilt dies bereits ab dem Jahr 2028. Der gesamte
Gebäudebestand soll außerdem bis 2050 klimaneutral sein. Die zunächst
geplante Sanierungspflicht wurde jedoch gestrichen.
Zwar gibt die EU vor, den durchschnittlichen Energieverbrauch um mindestens
16 Prozent bis 2030 und mindestens 22 Prozent bis 2035 zu senken. Der Fokus
liegt auch wie geplant auf den bislang am schlechtesten sanierten Gebäuden.
Es gibt jedoch keine individuelle Pflicht mehr, die Umsetzung liegt bei den
Mitgliedstaaten.
## Klimaziele in Gefahr
Damit kann Deutschland seine Ziele wie geplant umsetzen, der
„Heizungshammer“ hat sich in heiße Luft aufgelöst. Die weiter gehenden
Kommissionspläne seien vor allem von der deutschen Bundesregierung
abgeschwächt worden, meldet das Handelsblatt. Es dürfe „nicht zu
unzumutbaren Herausforderungen für die Betroffenen“ kommen, forderte
Berlin.
Ende gut, alles gut? Nein, denn nun sind die Umwelt- und Klimaschützer
unzufrieden. Die Gebäuderichtlinie sei „schwer verwässert“ worden,
[4][kritisiert das Europäische Umweltbüro] (EEB). Nun seien die Klimaziele
in Gefahr. Die EU-Staaten dürften sich nicht mit den Vorgaben aus Brüssel
begnügen, sondern müssten weiter gehen.
Zufrieden zeigen sich dagegen sowohl die Grünen als auch die Bauindustrie –
eine ungewöhnliche Allianz. Die Einigung sei „unter grüner Führung“
zustande gekommen und „ein europäischer Erfolg“, sagt Michael Bloss,
klimapolitischer Sprecher der Grünen im Europaparlament. Die
„Angstkampagne“ der CDU habe nicht verfangen.
Die Industrie freut sich auf „eine große Sanierungsaufgabe, der wir uns
stellen werden“. Die Umsetzung müsse nun nicht mehr Haus für Haus, sondern
in ganzen Quartieren erfolgen, erklärte der Hauptverband der Deutschen
Bauindustrie. Die Bundesregierung solle dabei „technologieoffen“ vorgehen
und keine zu strikten Vorgaben machen.
8 Dec 2023
## LINKS
[1] /Waermewende-und-Heizungsgesetz/!5978628
[2] /Gebaeudeenergiegesetz-der-Ampelkoalition/!5935237
[3] /Neubau-Plaene-der-Ampel/!5959680
[4] https://eeb.org/negotiations-dilute-eu-building-law-member-states-now-hold-…
## AUTOREN
Eric Bonse
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Energieeffizienz
Heizung
Schwerpunkt Klimawandel
Heizung
Klimaschutzziele
## ARTIKEL ZUM THEMA
Klimaschutz-Index von Germanwatch: Kein Land tut genug für 1,5 Grad
Die Erderhitzung steigt, trotzdem ist die Klimapolitik zahlreicher Staaten
höchstens Mittelmaß. Der Germanwatch-Index gibt keinem Land die Note „gut�…
Wärmewende und Heizungsgesetz: Noch schnell eine Gasheizung
Wegen zu hoher Strompreise sind Wärmepumpen noch nicht wettbewerbsfähig.
Verbraucher*innen müssen sich auf schwankende Preise einstellen.
Klage von Umweltverbänden: Zum Klimaschutz verurteilt
Die Ampelregierung hat im Bereich Gebäude und Verkehr das Klimaschutzgesetz
nicht eingehalten, urteilt das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg.
Noch ist das Urteil nicht rechtskräftig.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.