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# taz.de -- Adventskalender (10): Sonntags im Museum
> Rot-Rot-Grün hat es eingeführt, CDU und SPD setzen es fort: Am ersten
> Sonntag im Monat gibt es Museum für umsonst.
Bild: Wurde dieses Jahr vierzig: Das Technikmuseum in Kreuzberg
Es gibt sie noch, die nicht ganz so schlechten Dinge – auch wenn sie
derzeit rar gesät sind. In diesem Advent zaubern wir jeden Tag etwas
Meckerfreies aus unserem Kalender. Sei's kulinarisch oder klimatisch, mobil
oder musikalisch. Oder, wie heute, mal museal.
Es waren Familien mit vielen Kindern, die am Sonntag in das
[1][Technikmuseum in Kreuzberg] strömten. Kein Wunder, denn es war der
Erste im Monat. Und da haben die meisten Berliner Museen seit Mitte 2021
eintrittsfrei geöffnet.
[2][Das Angebot ist begehrt]. Zwischen 60.000 und 66.000 BesucherInnen
kamen laut Senatskulturverwaltung in diesem Jahr an jedem eintrittsfreien
Sonntag in die insgesamt 75 beteiligten Museen. Im August waren es sogar
78.000 – ein neuer Höchstwert. Darüber hinaus gibt es durchschnittlich 135
Veranstaltungen pro Monat wie Mitmachangebote für Kinder oder kostenlose
Führungen durch die Häuser.
Das Technikmuseum gehört neben dem [3][Museum für Naturkunde] und der
[4][Neuen Nationalgalerie] zu den an diesen Sonntagen am meisten besuchten
Häusern. Auch im Naturkundemuseum tummeln sich viele Kinder, bewundern die
Dinosaurier und den Sternenhimmel, während die Neue Nationalgalerie
hauptsächlich von älteren Menschen besucht wird.
Aber auch kleinere Museen freuen sich über große BesucherInnenzahlen. Nach
Angaben der Senatsverwaltung waren das in diesem Jahr vor allem das Centrum
Judaicum – Neue Synagoge Berlin, das Bröhan-Museum, die
Friedrichswerdersche Kirche und das Brücke-Museum.
Ghidey (15) aus Äthiopien ist mit seinen Eltern und zwei Geschwistern ins
Technikmuseum gekommen. Im Lokschuppen bestaunt er die historischen
Eisenbahnen. Vor dem Zug, der Juden in die Vernichtungslager brachte,
bleibt er betroffen stehen und übersetzt die Erklärungstafeln für seine
Eltern.
## Selfie mit Flugzeug
Der Flüchtlingsjunge lebt erst seit gut einem Jahr in Berlin und besucht
erst zum zweiten Mal in seinem Leben ein Museum. Seit er in der Schule von
dem eintrittsfreien Angebot gehört hat, will er mit seiner Familie
regelmäßig das Angebot nutzen. Im obersten Stockwerk schießt er ein Selfie
von sich vor den Flugzeugen. Die Fotos will Ghidey am Montag in der Schule
zeigen.
In den meisten Häusern ist es nötig, vorab ein kostenloses Onlineticket zu
buchen. Das wurde in der Coronazeit wegen der Hygieneregeln eingeführt, da
der Museumssonntag so begehrt ist, halten die VeranstalterInnen an den
vorab zu buchenden Onlinetickets fest, um eine Überfüllung zu vermeiden.
Ins Technikmuseum kommt man wegen des riesigen Besucherandrangs ohne
Onlineticket nicht hinein, andere Häuser haben noch Reserven.
Die Buchung der Onlinetickets ist eine Woche vor dem Museumssonntag
möglich. Für besonders begehrte Häuser empfiehlt es sich, bereits einige
Minuten nach Mitternacht zu buchen, um nicht leer auszugehen.
Der von Rot-Rot-Grün eingeführte kostenlose Museumssonntag wird auch 2024
von Schwarz-Rot weitergeführt. Einige Einrichtungen sind in diesem Jahr
hinzugekommen, wie beispielsweise das Museum Karlshorst, das
AlliiertenMuseum und das Kurt-Mühlenhaupt-Museum.
10 Dec 2023
## LINKS
[1] https://technikmuseum.berlin/
[2] https://www.berlin.de/museum/eintritt-frei/museumssonntag/
[3] https://www.museumfuernaturkunde.berlin/de
[4] https://www.smb.museum/museen-einrichtungen/neue-nationalgalerie/home/
## AUTOREN
Marina Mai
## TAGS
taz-Adventskalender
Naturkundemuseum
Kreuzberg
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