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# taz.de -- Proteste bei Sicherheitstagung: Gegen das militaristische Getröte
> Bei der BSC-Konferenz in Lichtenberg spielt die Bundeswehr auf.
> Antimilitaristische Gruppen demonstrieren derweil gegen Rüstung und
> Kriegsgewinnler.
Bild: Tönendes Blech, tötender Stahl – Musik und Waffen gehen beim Militär…
Berlin taz | In den kommenden beiden Tagen wird das Hotel „Vienna House
Andel's Berlin“ in Lichtenberg zur gut bewachten Sicherheitszone. Am
Mittwoch und Donnerstag tagt dort die Berlin Security Conference (BSC), die
vom Chefredakteur des Behörden Spiegels, Uwe Proll, seit 2001 organisiert
wird.
[1][Auf der Homepage wird unbescheiden festgestellt], dass sich der
Kongress in den letzten 22 Jahren „zu einer der bedeutendsten und größten
Veranstaltungen der Europäischen Sicherheit- und Verteidigungspolitik“
entwickelt habe. Eröffnet wird der BSC am Mittwochmorgen durch das
Stabsmusikkorps der Bundeswehr, das die Nationalhymen aller Nato-Staaten
intoniert.
Nach dieser musikalischen Einstimmung konferieren Politiker*innen und
Militärs mit Vertreter*innen verschiedener Firmen aus dem
Rüstungssektor. Am Mittwochabend sollen am „High-Level“-Militärforum sechs
Generäle aus verschiedenen Natostaaten über Fragen der Abschreckung und
Verteidigung beraten.
Andere Panels widmen sich der Integration neuer Waffensysteme in die
Nato-Luftstreitkräfte. Auch die Kriegsführung zu See, Land und im Weltraum
soll ausgiebig erörtert werden. Zu den 61 Partnern der Konferenz zählt das
Who-is-Who der internationalen Rüstungsindustrie, darunter Siemens, Diehl,
Thyssen-Krupp, Lufthansa, Heckler & Koch, Airbus, Rheinmetall und Boeing.
Seit mehreren Jahren wird die Konferenz von Protesten Berliner
Antimilitarist*innen begleitet. In diesem Jahr ruft ein Bündnis
unter dem Motto „Keine Kriegskonferenz in unserer Stadt – Abrüsten statt
Sozialabbau“ zu einer Demonstration auf. Sie soll am Mittwoch um 18 Uhr am
Frankfurter Tor beginnen und in die Nähe des Tagungshotels an der
Landsberger Allee ziehen.
## Soziales statt Rüstung
Auf Deutsch, Spanisch, Englisch und Französisch wird zu den Protesten
aufgerufen. Auch [2][das antimilitaristische Bündnis „Rheinmetall
Entwaffnen“] mobilisiert zu der Demonstration und fordert, Gelder statt aus
der Rüstung in soziale Belange umzulenken. Es ist gleichzeitig eine Kritik
an der Politik der Bundesregierung, die betont, dass auch nach der jüngsten
Haushaltssperre an Rüstung nicht gespart werden soll.
Eine Aktivistin von „Rheinmetall Entwaffnen“ erinnert an die massiven
Gewinne von Rüstungskonzernen seit Beginn des Krieges in der Ukraine. So
sei der Wert der Rheinmetall-Aktie in dieser Zeit um 254 Prozent gestiegen.
Auf der Demonstration soll es auch einen „Block der Kriegsversehrten,
Zerschossenen und anderen Zombies“ geben. Zu dieser antimilitaristischen
Performance ruft der „Provisorische Antikriegsrat“ auf. Er wurde in Berlin
nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine von Anarchist*innen
gegründet, die sich weigern, für die eine oder die andere Seite im
Schützengraben zu stehen.
„In Zeiten, in denen der Bellizismus auch innerhalb der Linken und sogar
unter einigen vermeintlichen Anarchist*innen wilde Blüten treibt, in
denen sich die Logik des Krieges soweit in die Herzen und Köpfe der
Menschen gefressen hat, rufen wir dazu auf, das Spiel nicht mitzuspielen“,
sagt eine Aktivistin.
28 Nov 2023
## LINKS
[1] https://www.euro-defence.eu/
[2] /Rheinmetall-entwaffnen-ueber-Abruestung/!5878538
## AUTOREN
Peter Nowak
## TAGS
Berlin-Lichtenberg
Rüstungsindustrie
Antimilitarismus
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
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