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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: US-Verteidigungsminister in K…
> Die Ukraine hat am Wochenende Drohnenangriffe aus Russland abgewehrt. Am
> Montag kommt unangekündigter Besuch vom US-Verteidigungsministerium.
Bild: Begrüßung von US-Verteidigungsminister Austin in der Ukraine im Novembe…
## Berichte von Gefechten an der Front
Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben an der etwa 1.000 Kilometer
[1][langen Front im Osten und Süden erneut] Dutzende russischer Angriffe
abgewehrt. Der Lagebericht des Generalstabs in Kyjiw von Montagmorgen
verzeichnete für Sonntag 46 russische Sturmangriffe. Sie seien alle
zurückgeschlagen worden, hieß es. Schwerpunkte seien die Städte Marjinka
(16 russische Angriffe) und Awdijiwka (12 Angriffe) nahe der russisch
kontrollierten Donbass-Hauptstadt Donezk gewesen.
Diese Militärangaben sind nicht sofort unabhängig überprüfbar. Allerdings
lassen die genannten Zahlen der Einzelgefechte jeweils auf die Intensität
der Kämpfe schließen. Internationale Beobachter wie das Institut für
Kriegssstudien in den USA (ISW) bestätigten die heftigen Kämpfe um
Awdijiwka. Russische Truppen versuchen seit Wochen, die ukrainischen
Verteidiger in der Stadt einzukesseln. Derzeit mache das nasse Herbstwetter
beiden Seiten das Kämpfen schwer, hieß es aus dem britischen
Verteidigungsministerium.
[2][Nach zwei Nächten mit schweren russischen Luftangriffen] war es den
ukrainischen Angaben zufolge in der Nacht auf Montag ruhig. Die Ukraine
wehrt seit fast 21 Monaten eine großangelegte russische Invasion ab. (dpa)
## US-Verteidigungsminister Austin besucht Kyjiw
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin ist zu einem unangekündigten Besuch
in der ukrainischen Hauptstadt Kyjiw eingetroffen. Geplant seien Gespräche
mit der ukrainischen Führung, schrieb Austin am Montag im sozialen Netzwerk
X (früher Twitter). Er bringe eine wichtige Botschaft: „Die USA werden der
Ukraine weiter beistehen in ihrem Kampf für Freiheit von der russischen
Aggression, sowohl jetzt wie in Zukunft.“
Schon am Vortag hatte Austin nach Pentagon-Angaben mit dem ukrainischen
Verteidigungsminister Rustem Umjerow telefoniert. Sie bereiteten die
kommenden Beratungen der Länder vor, die die Ukraine militärisch
unterstützen. Das sogenannte Ramstein-Format tagt am kommenden Mittwoch,
22. November, als Video-Konferenz. Mit Austin kam der Oberbefehlshaber der
US-Truppen in Europa, General Christopher Cavoli, nach Kyjiw, wie
Botschafterin Bridget Brink mitteilte.
[3][Kein anderes Land hat der Ukraine] mit so großen Waffenlieferungen
geholfen wie die USA. Allerdings ist die Fortsetzung der Hilfen im
US-Kongress umstritten; die Regierung von Präsident Joe Biden muss um die
Freigabe der Mittel kämpfen. (dpa)
## Ukrainisches Militär hält Positionen auf linkem Dnipro-Ufer
[4][Das ukrainische Militär] setzt sich eigenen Angaben zufolge in der
umkämpften Region Cherson südöstlich des Flusses Dnipro fest. „Die
Verteidigungskräfte halten weiterhin Stellungen am linken Ufer des Dnipro
in der Region Cherson“, teilte der Generalstab am Sonntagabend auf Facebook
mit. Zuvor hatte die Sprecherin der Kommandostelle Süd, Natalja Humenjuk,
gesagt, die ukrainischen Armee habe die Russen am bis vor kurzem noch
vollständig besetzten linken Ufer nun schon drei bis acht Kilometer vom
Fluss weggedrängt. Auch internationale Beobachter hatten zuletzt von
Vorstößen der Ukrainer in dem Gebiet berichtet.
Cherson in der Südukraine war kurz nach dem russischen Einmarsch am 24.
Februar 2022 größtenteils besetzt worden. Im November vergangenen Jahres
dann gelang es der ukrainischen Armee, die auf der rechten Flussseite
gelegenen Teile des Gebiets zu befreien – darunter auch die gleichnamige
Gebietshauptstadt Cherson. Die Orte auf der linken Flussseite aber hielten
die Russen weiterhin besetzt. (dpa)
## Leiterin von medizinischer Abteilung der Armee entlassen
Rund 21 Monate nach dem russischen Einmarsch hat der ukrainische Präsident
Wolodimir Selenski in seiner Armee die bisherige Leiterin der medizinischen
Abteilung entlassen. Die Position von Generalmajorin Tetjana
Ostaschtschenko werde künftig Anatolij Kasmirtschuk übernehmen, sagte
Selenski in seiner abendlichen Videoansprache am Sonntag. Kasmirtschuk
leitete bislang das nationale Militärkrankenhaus in Kyjiw. „Es bedarf eines
fundamental neuen Levels von medizinischer Unterstützung für unser
Militär“, fügte der Staatschef hinzu. Genauer erläuterte er die
Entscheidung zunächst nicht.
Ostaschtschenko war im Jahr 2021 – also noch vor Kriegsbeginn – zur
Befehlshaberin des Kommandos Medizinische Kräfte der ukrainischen Armee
ernannt worden. Sie war die erste Frau in dieser Position. Zuletzt aber
häuften sich offenbar Beschwerden von Militärärzten und Sanitätern an ihrer
Arbeit. Vor rund einer Woche dann berichtete das Internetportal Ukrajinska
Prawda, Verteidigungsminister Rustem Umjerow erwäge, die Entlassung der
Generalmajorin zu beantragen. (dpa)
## Ukraine wehrt Drohnenangriffe ab
Die ukrainische Flugabwehr hat nach eigenen Angaben erneut den Großteil
russischer Drohnenangriffe in verschiedenen Teilen des Landes abgewehrt. In
der Nacht zum Sonntag seien 15 von insgesamt 20 Kamikaze-Drohnen vom
iranischen Typ Shahed-136/131 vernichtet worden, teilten die
Luftstreitkräfte mit. Ziel war demnach einmal mehr auch die Hauptstadt
Kyjiw und deren Umgebung. Im Kyjiwer Gebiet sei ein Infrastruktur-Objekt
beschädigt worden, teilten die Behörden dort mit. Es gebe aber keine Opfer
oder Verletzte, hieß es.
„Die zweite Nacht hintereinander haben die russischen Terroristen unser
Gebiet mit Drohnen angegriffen. Der Luftalarm dauerte beinahe fünf Stunden
lang“, teilte der Chef der Militärverwaltung des Gebiets, Ruslan
Krawtschenko, in seinem Kanal bei der Plattform Telegram mit. Demnach
musste an dem beschädigten Objekt, zu dem keine Details genannt wurden, ein
Brand gelöscht werden. Bereits in der Nacht zum Samstag hatte Russland das
Gebiet und andere Teile der Ukraine mit Drohnen beschossen, 29 von 38 waren
laut Flugabwehr vernichtet worden. (dpa)
## Selenski dankt Deutschland und will Flugabwehr stärken
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat eine Stärkung insbesondere
der eigenen Flugabwehr angekündigt. Schritte zur Sicherung des Landes
würden in den nächsten Wochen folgen, sagte Selenski am Samstag in seiner
täglichen Videobotschaft. Dabei dankte er auch Deutschland für die Zusage
von weiteren Militärhilfen an die Ukraine.
Anfang der Woche hatte die Bundesregierung angekündigt, die Militärhilfe
für die Ukraine im kommenden Jahr von vier auf acht Milliarden Euro
aufstocken zu wollen. Neben Deutschland bedankte sich Selenski auch bei
Finnland und Litauen für neue Rüstungspakete. (dpa)
## Zwei Tote bei russischen Angriffen
Bei russischen Angriffen auf die Region Saporischschja im Südosten der
Ukraine sind nach Behördenangaben zwei Sanitäter getötet worden. Bei einem
Raketeneinschlag in dem Dorf Komyschuwacha nahe der Front seien zunächst
vier Einwohner verletzt worden, erklärte die ukrainische Polizei am
Samstag. Nach dem Eintreffen von Rettungskräften vor Ort habe es einen
weiteren Angriff gegeben, bei dem zwei Sanitäter getötet und drei weitere
verletzt wurden.
Wie ukrainische Rettungsdienste mitteilten, wurde in der südlichen Region
Odessa eine Energieanlage getroffen. Ein dadurch verursachtes Feuer konnte
demnach rasch gelöscht werden.
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hatte am Donnerstag gewarnt,
dass Russland derzeit die Zahl seiner Raketen erhöhe, um im Winter erneut
wichtige Infrastruktur in der Ukraine anzugreifen. Bereits im vergangenen
Winter hatte Moskau gezielt für die Energie- und Wärmeversorgung wichtige
Einrichtungen ins Visier genommen. (afp)
## Stromausfall in Hunderten ukrainischer Orte
Nach einer russischen Angriffswelle auf die Ukraine ist laut dem
Energieministerium in mehr als 400 Orten des Landes der Strom ausgefallen.
Vor allem im Süden um die Hafenstadt Odessa und im Südosten im Gebiet
Saporischschja seien Stromnetze beschädigt worden, teilte das Ministerium
am Samstag mit.
Der Luftwaffe zufolge dauerten die Angriffe von Freitagabend bis Samstag in
die frühen Morgenstunden. Russland habe 38 Schahed-Drohnen aus iranischer
Fertigung auf die Ukraine abgefeuert. Davon habe die ukrainische
Luftverteidigung 29 abschießen können. Auch Drohnen mit Ziel Kyjiw seien
abgeschossen worden. Es handelte sich um den zweiten Angriff auf die
Hauptstadt in diesem Monat.
In 416 Siedlungen im Süden und Südosten der Ukraine fiel der Strom aus, wie
das Energieministerium mitteilte. Dasselbe sei in der nördlichen Region
Tschernihiw in sechs Orten passiert. Im vergangenen Winter hatte Russland
mit Hunderten Raketen und Drohnen die Infrastruktur ins Visier genommen.
Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer mussten daraufhin in der Kälte ohne
Strom, Heizung und Wasser auskommen. (rtr)
## Unicef: Dramatische Lage der Kinder in der Ukraine
Das UN-Kinderhilfswerk Unicef warnt davor, die dramatische Lage von Kindern
und Jugendlichen in der Ukraine aus dem Blick zu verlieren. „Es gibt in der
ganzen Ukraine inzwischen kein Kind mehr, das von diesem Krieg verschont
geblieben ist“, sagte der Geschäftsführer von Unicef Deutschland, Christian
Schneider, dem Kölner Stadt-Anzeiger (Samstag) nach der Rückkehr von einer
Informationsreise in die Region. Es sei entscheidend, „die Not leidende
Bevölkerung in der Ukraine gerade jetzt nicht zu vergessen, da sich alle
Blicke auf die Krisenregion in Nahost richten“.
Notwendig sei unter anderem eine psychologische Betreuung von Kindern und
Jugendlichen, die von den seelischen Belastungen des Kriegs schwer
betroffen seien. „Mit aller Vorsicht schätzen wir die Zahl
behandlungsbedürftiger Minderjähriger auf 1,5 Millionen.“
Auch die Schäden an der Bildungsinfrastruktur seien enorm, erklärte
Schneider. So seien in Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine, mehr
als ein Drittel aller Schulen ganz oder teilweise zerstört. Aus Angst vor
russischen Luftangriffen gebe es in der ganzen Stadt keine einzige Schule
mit Präsenzunterricht mehr. (epd)
20 Nov 2023
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