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# taz.de -- Kellerduell in der 2. Bundesliga: Not schlägt Elend
> Eintracht Braunschweig und VfL Osnabrück stehen in der Tabelle der 2.
> Bundesliga ganz unten. Am Samstag gewann Braunschweig das Duell knapp.
Bild: Ein kleiner Grund zum Feiern: Braunschweig gewinnt das Kellerduell gegen …
Braunschweig taz | Es ist ein Absturz mit Ansage: Nachdem sich
[1][Eintracht Braunschweig] im letzten Jahr noch mit Glück und zwei
hochkarätigen Last-Minute-Verpflichtungen – Immanuel Pherai, der heute beim
Hamburger SV spielt, und Filip Benkovi, der in die Türkei gewechselt ist –
gerade so über den Strich retten konnte, bescheinigten Experten dem
diesjährigen Kader schon zu Saisonbeginn maximal gehobene
Drittligatauglichkeit.
Die Abgänge wurden nicht adäquat ersetzt, viele Neuzugänge konnten bis
heute nicht ihre Tauglichkeit für [2][die zweithöchste Klasse im deutschen
Fußball nachweisen.]
Und so überrascht es nicht, dass die Braunschweiger Eintracht bis am
Samstag die rote Laterne vor sich hertrug. Der im Sommer neu verpflichtete
Trainer Jens Härtel schien die Mannschaft überhaupt nicht zu erreichen,
seine Körpersprache – hängende Schultern, Blick auf den Boden gerichtet –
übertrug sich auf die Mannschaft, deren Auftritte im Spätsommer mit
„lethargisch“ noch freundlich umschrieben sind. Sein Nachfolger, U-23
Trainer und Spielerlegende Mark Pfitzner, durfte aufgrund der fehlenden
Lizenz nur für zwei Spiele ran.
Die Hoffnung auf Besserung hielt ohnehin nur die ersten 15 Minuten im
Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf vor zwei Wochen, dann zerlegten die
Rheinländer die Blau-Gelben nach allen Regeln der Kunst. Trauriger
Höhepunkt war das Niedersachsenderby in der vergangenen Woche, bei dem den
Braunschweigern in Hannover nicht ein gefährlicher Torschuss gelang und bis
auf den kürzlich aus der Arbeitslosigkeit zurückgeholten „Eisen-Ermin“
Bičakčić kein Spieler begriffen hatte, worum es in diesem Spiel geht. Die
Folge: Im Block der Ultras wurde vor dem Spiel am Samstag gegen Osnabrück
ein Banner gezeigt: „Zerreißt euch oder verpisst euch.“
## Osnabrücks Star sitzt auf der Bank
Die Osnabrücker standen vor dem Duell nur einen Punkt besser da als die
Eintracht, sie haben allerdings andere Voraussetzungen. Als Aufsteiger sind
die Erwartungen deutlich geringer, außerdem weiß die Truppe spielerisch
durchaus zu gefallen. Es fehlt an Kaltschnäuzigkeit und Cleverness. Der
Star des Klubs sitzt auf der Bank: Tobias Schweinsteiger, Bruder von
Weltmeister Bastian, moderiert bei seiner ersten Station als Cheftrainer
die fehlenden Punkte eloquent weg und macht den Anschein, die Lage im Griff
zu haben.
Bisher bildet auch der Vorstand eine geschlossene Einheit, ganz anders als
beim Tabellennachbarn. Da wurde Sportdirektor Peter Vollmann als
Hauptverantwortlicher für den Kader am 7. November entlassen, von
Präsidentin Nicole Kumpeis ist in der Öffentlichkeit kaum etwas
wahrzunehmen. Der neue Trainer Daniel Scherning muss es also richten.
Und sein erstes Spiel war gleich das Kellerduell, das einer Achterbahnfahrt
glich. Die Eintracht wirkte giftiger als in den letzten Partien, was aber
auch daran lag, dass von Osnabrück wenig bis gar nichts kam. Sie brauchten
zwei Elfmeter, um zum zwischenzeitlichen 2:2 auszugleichen, wovon der erste
völlig unnötig von Eintracht-Keeper Ron-Thorben Hoffmann verursacht wurde.
Im allerletzten Augenblick der siebenminütigen Nachspielzeit drückte
Bičakčić den Ball zum 3:2 für Braunschweig über die Linie. Der
Videoassistent schaltete sich ein, geschlagene fünf Minuten dauerte es, bis
der Treffer gegeben und das Spiel im gleichen Moment beendet wurde. Jubel,
Erleichterung, die Mannschaft wird gefeiert.
Nun ist also Osnabrück Tabellenletzter. Aber auch in Braunschweig weiß man:
Mit acht Punkten und zehn Toren nach 13 Spielen [3][bleibt der Abgrund
gefährlich nahe.]
12 Nov 2023
## LINKS
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## AUTOREN
Marc Halupczok
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