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# taz.de -- VfL Osnabrück wieder glücklos: Rückschlag an der Bremer Brücke
> Fußball-Drittligist VfL Osnabrück kassiert die zweite Heimniederlage in
> Folge: Gegen Arminia Bielefeld verlieren die Niedersachsen 0:1.
Bild: Seltener Anblick: Osnabrücks Robert Tesche (M.) setzt sich gegen den Bie…
Osnabrück taz | Dem [1][VfL Osnabrück] ist etwas gelungen, was ihm lange
nicht gelungen ist: Seit dem Amtsantritt von Trainer Marco Antwerpen hat
der Fußball-Drittligist mehrere Spiele hintereinander gewonnen. Spät im
alten Jahr, am 12. Dezember, wurde Marco Antwerpen Trainer in Osnabrück.
Seitdem hat der VfL nur ein Spiel verloren – bis zum vorvergangenen
Samstag, bis zur 0:1-Heimniederlage gegen SV Wehen Wiesbaden. Und am
vergangenen Samstag nun erlebten die Lila-Weißen ein Déjà-vu – und
kassierten [2][gegen Bielefeld] bereits die zweite Heimniederlage
hintereinander.
„Zu Beginn haben wir eine Kaderanalyse vorgenommen und beschlossen, die
Mannschaft in einem 3-5-2 System spielen zu lassen und für diese taktische
Änderung den Kader weiter zu verstärken“, beantwortet der 53-Jährige die
Frage, wie er die Mannschaft in die Spur gebracht hat. Zuvor hatte der VfL
im 4-3-3-System agiert. Im Trainerteam sei zudem entschieden worden, so
Antwerpen weiter, die Intensität im Training zu erhöhen und besonders die
Abläufe in der Spieleröffnung und das Umschalten in beide Spielrichtungen
zu verbessern.
Seine Erfolge erreichte der VfL nicht mit den Stammspielern aus der
Vorsaison, als er noch in der 2. Fußball-Bundesliga antrat: Torjäger Erik
Engelhardt ging nach Cottbus, Timo Beermann und Maxwell Gymafi saßen die
meisten Spiele auf der Bank, und Ba-Muaka Simakala, mit sieben Toren
interner Torschützenkönig, wurde auch am vergangenen Samstag gegen
Bielefeld aus dem Kader verbannt.
Dafür stellte Antwerpen den erst 19-jährigen Ismail Badjie als
Mittelstürmer auf. „Der Kader für den Spieltag“, sagt Antwerpen nüchtern,
„setzt sich aus den analysierten Trainingsleistungen und Trainingsdaten
zusammen.“ Genauso habe man im Team beschlossen, welche Spieler für den VfL
Osnabrück die notwendige Resilienz und Bereitschaft mitbringen, sagt er
weiter. „Danach stand der Kader für die Rückrunde.“
Resilienz wussten die Osnabrücker nach der unglücklichen 0:1-Niederlage
gegen Wehen Wiesbaden dann am darauf folgenden Mittwoch in Stuttgart zu
demonstrieren: Da gewannen sie mit 2:1.
## Zahlreiche Chancen für Gegner aus Bielefeld
Genau diese Resilienz hat den Südwestniedersachsen nun gefehlt gegen
Arminia Bielefeld: Die Gäste aus Ostwestfalen – Antwerpen zufolge
„selbsternannt eine der besten Mannschaft im Ballbesitz in Deutschland“ –
traten [3][mit dem Rückenwind und Selbstbewusstsein ihrer jüngsten
Pokalerfolge] auf. Die Arminia gab in dem Derby von Beginn an die
Marschrichtung vor und ging folgerichtig nach nur 14 Minuten bereits in
Führung. Erzielt wurde das Tor von Stefano Russo: Die Gäste hatten die
Unordnung in der VfL-Abwehr nach einer Ecke ausgenutzt.
Danach ließen die Bielefelder sich von der hitzigen Derby-Atmosphäre [4][im
ausverkauften Stadion an der Bremer Brücke] nicht anstecken, sondern
spielten souverän weiter. Passenderweise schwenkte vermutlich ein
Bielefelder Ultra ein Banner mit dem Konterfei des Drogenbosses Hector
Salamanca: In der TV-Serie „Breaking Bad“ lenkt der die Geschicke seiner
Dynastie aus dem Hintergrund.
Mit einem weiteren Tor hätten die Bielefelder den Sack früh zu machen
können. Sie hatten dazu auch zahlreiche Chancen, waren den Osnabrückern
überhaupt in vielen Belangen überlegen. Zu wünschen übrig ließ indes die
Konsequenz der Arminia: Statt nun einen komfortablen Vorsprung
herauszuschießen, vergab sie – teils kläglich – so manche hochkarätige
Chance. Bezeichnend: Auf der Gegenseite schwenkte in der Kurve der
VfL-Ultras ein Fan die weiße Fahne – ohne Ergänzung in Lila.
Erst in der Mitte der zweiten Hälfte entdeckten die Osnabrücker ihren
Kampfgeist und es wurde ein packendes Derby, bei dem das Pendel auf die
Seite des VfL schwenkte. Doch auch die vielen Fouls schüchterten die
Bielefelder nicht ein. Die (allzu) spät entdeckte Leidenschaft, dazu
technische Unzulänglichkeiten reichten in der Summe nicht für Osnabrück, um
die Bielefelder zu besiegen.
So verharrt der VfL im unteren Tabellendrittel, Arminia Bielefeld hingegen
hat den [5][Anschluss an die Aufstiegsplätze] geschafft. Die Saison
2024/2025 dauert noch bis zum 17. Mai. Manche Fans des VfL sehnen wohl
schon die Zukunft herbei und hoffen auf bessere Zeiten. Doch auch hier
bleibt Trainer Marco Antwerpen nüchtern: „Die nächste Saison ist aktuell
kein Thema.“
16 Mar 2025
## LINKS
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[3] /Pokalschreck-Bielefeld-schlaegt-Bremen/!6068673
[4] /NS-Zwangsarbeit-auf-Sportanlagen/!6048520
[5] /2-Bundesliga/!t5008890
## AUTOREN
Thomas Wübker
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