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# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Italien schickt Krankenhaussch…
> Italien schickt ein Marineschiff mit Krankenhaus vor die Küste Gazas.
> Laut UN sind derzeit 300.000 Kinder in Gaza ohne Schulunterricht.
Bild: Menschen warten auf Essen in Rafah im Süden von Gaza
## Auf dem Marineschiff „Vulcano“ sollen Verletzte aus dem abgeriegelten
Küstenstreifen behandelt werden
Italien schickt ein Schiff mit integriertem Krankenhaus und eigenen
Operationssälen vor die Küste des Gazastreifens. „Wir sind die ersten, die
eine solche humanitäre Operation in diesem Gebiet durchführen, und wir
hoffen, dass auch andere Länder uns folgen werden“, sagte Italiens
Verteidigungsminister Guido Crosetto am Mittwoch in Rom. Auf dem
Marineschiff „Vulcano“ sollen Verletzte aus dem abgeriegelten
Küstenstreifen behandelt werden.
Zur Besatzung gehören nach Angaben von Crosetto 30 speziell für
medizinische Notfälle ausgebildete Mitarbeiter der Marine. Es sollte noch
am Mittwoch von der Hafenstadt Civitavecchia bei Rom ablegen.
Zuvor wird es Zypern erreichen, um von dort aus in das Gebiet, das dem
Gazastreifen am nächsten liegt, zu fahren. Verletzte sollen dann für die
Behandlung an Bord geholt und danach zurück an Land gebracht werden.
Geplant sei zudem, ein Feldlazarett nach Gaza zu schicken, so Crosetto.
(dpa)
## UN: 300.000 Kinder können wegen Gaza-Krieg nicht mehr zur Schule
Wegen des Kriegs im Gazastreifen können dort etwa 300.000 Kinder nicht mehr
zum Schulunterricht gehen. Das sagte Philippe Lazzarini, Generalkommissar
des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, der Deutschen Presse-Agentur am
Mittwoch. Der Unterricht leide auch, weil viele der 89 bisher getöteten
UN-Mitarbeiter Lehrer gewesen seien. Hunderttausenden Kindern sei „vom
einen Tag auf den anderen das Recht auf Bildung und auf ihre Kindheit“
genommen worden.
Je länger die Kinder nicht zur Schule gingen, desto länger bräuchten sie
später, zum Nachholen, sagte Lazzarini. „Unsere Schulen sind jetzt
Notunterkünfte, und Schüler bitten um einen Schluck Wasser und eine Scheibe
Brot.“ (dpa)
## Israels Armee: 130 Tunnelschächte der Hamas in Gaza zerstört
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben seit Beginn des Gaza-Krieges
vor rund einem Monat insgesamt 130 Tunnelschächte der islamistischen Hamas
im Gazastreifen zerstört. Das Militär veröffentlichte am Mittwoch Videos,
die zeigten, wie schweres Gerät Tunneleingänge im sandigen Boden aufgrub
und eine Betonplatte hochhob. In einem Videoclip war ein Tunnel zu sehen,
der mit Betonplatten ausgekleidet war.
Wasser- und Sauerstoffvorräte in den Tunneln zeugten von geplanten längeren
Aufenthalten, hieß es in der Mitteilung. Die Armee habe auch unter einem
Trainingslager der Hamas im nördlichen Gazastreifen Tunnelschächte
entdeckt, die zerstört worden seien.
Im sandigen Boden des rund 45 Kilometer langen und etwa sechs bis 14
Kilometer breiten Gazastreifens mit seinen mehr als zwei Millionen
Einwohnern gibt es nach israelischen Angaben ein Netz an unterirdischen
Tunneln. Der Militärexperte Harel Chorev von der Universität Tel Aviv sagte
dem US-Sender CNN: „Wir reden hier von Dutzenden von Kilometern unter der
Erde mit Kommando-, Kontroll- und Kommunikationsräumen, Vorratskammern und
Abschussrampen für die Raketen.“
Teils sind die Tunnel betoniert oder mit Strom versorgt. Im Schnitt sind
sie zwei Meter hoch und einen Meter breit, einige sind aber auch groß genug
für Fahrzeuge. Um israelischen Bomben aus der Luft widerstehen zu können,
reichen manche Dutzende Meter unter die Erde. Ihre Zugänge sollen etwa in
Wohnhäusern oder Moscheen liegen. Nach Erkenntnissen israelischer
Geheimdienste betreibt die Hamas zum Beispiel unter dem Schifa-Krankenhaus,
der größten Klinik im Gazastreifen, ihr Kommando- und Kontrollzentrum. Die
Hamas bestreitet das. (dpa)
## Belgien fordert Sanktionen gegen Israel und Untersuchungen der
Militärstrategie
Belgiens Vize-Ministerpräsidentin Petra De Sutter fordert die belgische
Regierung auf, Sanktionen gegen Israel zu verhängen und die Bombardierung
von Krankenhäusern und Flüchtlingslagern in Gaza zu untersuchen. „Es ist
Zeit für Sanktionen gegen Israel. Der Bombenregen ist unmenschlich“, sagte
sie der Zeitung Nieuwsblad. Es sei klar, dass Israel internationale
Forderungen nach einem Waffenstillstand nicht kümmerten. Die Europäische
Union müsse das auf eine bessere wirtschaftliche und politische
Zusammenarbeit abzielende Assoziationsabkommen mit Israel sofort aussetzen.
Gewalttätigen Siedlern, Politikern und Soldaten, die für Kriegsverbrechen
verantwortlich seien, solle die Einreise in die EU verboten werden. De
Sutter plädiert außerdem für ein Importverbot auf Produkte aus den
besetzten Palästinenser-Gebieten. Ferner sollte Belgien die Mittel für den
Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag erhöhen, um die
Bombardierungen zu untersuchen, während gleichzeitig die Geldflüsse an die
Hamas gekappt werden. „Das ist eine Terrororganisation. Terror kostet Geld,
und es müssen Sanktionen gegen die Unternehmen und Personen verhängt
werden, die die Hamas mit Geld versorgen.“ (rtr)
## Niederländischer Premier reist nach Katar auch nach Israel
Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte ist am Mittwoch mit dem
Emir von Katar zusammengetroffen, um im Nahost-Konflikt zu vermitteln.
Anschließend reiste er weiter nach Israel, um mit Premier Benjamin
Netanjahu zu sprechen, teilte Rutte am Mittwoch über X (früher Twitter)
mit. Katar spielt bei den Verhandlungen in dem Konflikt eine wichtige
Rolle.
Er habe gemeinsam mit dem Emir und Außenminister Katars über mögliche
Kampfpausen im Gazastreifen und humanitäre Hilfe gesprochen, sagte Rutte
dem niederländischen Radio in Jerusalem. Einzelheiten nannte er nicht. Die
verschiedenen möglichen Szenarien wolle er „persönlich mit Netanjahu
besprechen.“
Mit dem Emir von Katar habe er auch über die Freilassung der Geiseln
gesprochen. Es ist das zweite Mal nach dem Terroranschlag der Hamas am 7.
Oktober auf Israel, dass Rutte mit Netanjahu zusammenkommen will. (dpa)
## Korridore seien notwendig für Lieferung von Hilfsgütern und die
Freilassung von Geiseln
Die G7-Staaten haben sich angesichts der Notlage der Zivilbevölkerung im
Gazastreifen für „humanitäre Pausen“ im Krieg zwischen Israel und der
radikalislamischen Hamas ausgesprochen. Humanitäre „Pausen und Korridore“
seien nötig, um die Lieferung von Hilfsgütern und die Freilassung von
Geiseln zu ermöglichen, erklärten die G7-Außenminister am Mittwoch in der
Abschlusserklärung ihres zweitägigen Treffens in Tokio. Die G7-Gruppe
sicherte zudem der Ukraine ihre anhaltende Unterstützung zu. Deutliche
Kritik äußerten die Minister an China, Russland und dem Iran.
Der Krieg in Nahost stand im Zentrum der Gespräche zwischen
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und ihren G7-Kolleginnen
und -Kollegen. Die G7-Staaten riefen „alle Parteien“ auf, humanitären
Helfern Zugang zu gewähren und die Versorgung der Zivilbevölkerung mit
Lebensmitteln, Wasser und Medizin zuzulassen. Sie verurteilten zugleich
„unmissverständlich die Terroranschläge der Hamas“ vom 7. Oktober sowie d…
anhaltenden Raketenangriffe auf Israel. „Wir betonen das Recht Israels,
sich und sein Volk im Einklang mit dem Völkerrecht zu verteidigen“, hieß es
in der Erklärung weiter. Die Außenminister forderten zudem „die sofortige
Freilassung aller Geiseln“ der Hamas ohne Vorbedingungen.
Der Schutz von Zivilisten in dem Konflikt sei von entscheidender Bedeutung,
betonten die Außenminister weiter. „Israelis und Palästinenser haben ein
gleiches Recht auf ein Leben in Sicherheit, Würde und Frieden“, hieß es.
Sie verwiesen auch auf die Zunahme der Gewalt durch extremistische Siedler
gegen Palästinenser im besetzten Westjordanland, die sie als „inakzeptabel“
bezeichneten. Den Iran riefen die G7-Staaten auf, seine Unterstützung für
die Hamas und die libanesische Hisbollah-Miliz einzustellen. Eine
Zweistaatenlösung in Nahost sei „der einzige Weg zu einem gerechten,
dauerhaften und sicheren Frieden“, betonten die Minister. Diese sieht die
Gründung eines palästinensischen Staates vor, der friedlich mit Israel
koexistiert. (afp)
## Tausende Palästinenser fliehen aus Norden des Gazastreifens in Süden
Tausende palästinensische Zivilisten sind am Mittwoch aus dem heftig
umkämpften Norden des Gazastreifens in Richtung Süden geflohen.
Palästinensische Augenzeugen bestätigten entsprechende offizielle
Mitteilungen Israels. Die Armee teilte mit, seit Beginn des Gaza-Kriegs vor
einem Monat hätten bereits mehr als 900.000 Menschen den Norden verlassen.
Das UN-Nothilfebüro OCHA spricht von rund 1,5 Millionen Binnenflüchtlingen
im Gazastreifen. Der Küstenstreifen hat mehr als 2,2 Millionen Einwohner.
Israels Armee hatte den Zivilisten im nördlichen Gazastreifen zuvor ein
neues Zeitfenster für die Flucht in den Süden des Küstengebiets genannt.
Die Armee erlaube zwischen 10.00 Uhr und 14.00 Uhr Ortszeit (13.00 Uhr MEZ)
die Durchfahrt auf einer Verbindungsstraße Richtung Süden, schrieb ein
Sprecher am Vormittag auf Arabisch auf der Plattform X, vormals Twitter. Er
veröffentlichte dazu eine Karte, auf der die Straße eingezeichnet war. Der
Sprecher rief die Menschen dazu, sich zu ihrer eigenen Sicherheit
schnellstmöglich in Richtung Süden zu bewegen.
Ein Sprecher des von der islamistischen Hamas kontrollierten
Gesundheitsministeirums hatte am Dienstag gesagt, es gebe keinen sicheren
Ort im gesamten Gazastreifen. Er warf Israel vor, auch im Süden des
Küstenstreifens „Massaker“ zu begehen. Der Sprecher riet den Menschen im
Norden daher, den Anweisungen der israelischen Armee nicht Folge zu
leisten. Israel wirft der Hamas dagegen vor, sie missbrauche
palästinensische Zivilisten gezielt als „menschliche Schutzschilde“. (dpa)
## 39 Journalisten im Nahost-Krieg getötet
Seit Beginn der jüngsten Eskalation im Nahen Osten sind der
Journalistenorganisation CPJ zufolge mindestens 39 Journalistinnen und
Journalisten getötet worden. Darunter befänden sich 34 Palästinenser, 4
Israelis und 1 Libanese, teilte das „Komitee für den Schutz von
Journalisten“ (CPJ) am Dienstagabend (Ortszeit) in New York mit. Das habe
zum tödlichsten Monat für Journalisten geführt, seit das CPJ 1992 mit der
Datenerfassung begann. Zudem könne das CPJ acht Journalisten als verletzt
melden, drei Journalisten als vermisst, und neun Journalisten wurden
Berichten zufolge festgenommen.
Sherif Mansour, CPJ-Programmkoordinator für den Nahen Osten und Nordafrika,
sagte, dass Journalisten Zivilisten seien, die in Krisenzeiten wichtige
Arbeit leisteten und nicht ins Visier von Kriegsparteien geraten dürften.
Journalisten, insbesondere diejenigen im Gaza-Streifen, seien großen
Bedrohungen ausgesetzt.
Am 7. Oktober hatte die Hamas, die den Gaza-Streifen beherrscht, mit
Raketen und Terrorkommandos Israel angegriffen, etliche Menschen getötet
und weitere verschleppt. Israel reagierte mit dem heftigen Beschuss Gazas,
der Abriegelung des Gebietes und später auch Angriffen mit Bodentruppen.
## Netanjahu bekräftigt Haltung zu Waffenruhe
Nach dem mutmaßlichen Vordringen der israelischen Armee ins Zentrum der
Stadt Gaza hat Regierungschef Benjamin Netanjahu erneut eine Waffenruhe
ohne eine Freilassung von Geiseln ausgeschlossen. Solange die von der
islamistischen Hamas verschleppten Menschen nicht frei seien, werde es
keine Lieferung von Treibstoff in das Gebiet, keinen Zugang für
palästinensische Arbeiter nach Israel und keine Waffenruhe im Gazastreifen
geben, sagte Netanjahu am Dienstag in einer Fernsehansprache. Die USA
sprachen sich indes gegen eine israelische „Wiederbesetzung des
Gazastreifens“ aus.
„Wir sind im Herzen der Stadt Gaza“, sagte Israels Verteidigungsminister
Joav Gallant. Gaza sei der „größte je errichtete Terroristen-Stützpunkt der
Welt“. Die Stadt im Norden des Gazastreifens war nach Angaben des
israelischen Militärs zuvor umstellt worden. Ein Sprecher hatte kürzlich
erklärt, das Küstengebiet sei nun in eine nördliche und eine südliche
Hälfte geteilt. Bei jüngsten Gefechten wurde nach Armeeangaben ein
„militärischer Stützpunkt der Hamas-Terrororganisation im nördlichen
Gazastreifen gesichert“. Netanjahu warnte in seiner TV-Ansprache auch die
vom Iran unterstützte Dschihadistenmiliz Hisbollah davor, eine neue
Kriegsfront zu eröffnen. Dies wäre der „Fehler ihres Lebens“, sagte
Netanjahu. (afp)
## Israelischer Minister: Netanjahu habe nicht von einer Besetzung des
Gazastreifens gesprochen
Die USA sprachen sich unterdessen am Dienstag gegen eine langfristige
Besetzung des Gazastreifens durch Israel aus. „Generell unterstützen wir
die Wiederbesetzung des Gazastreifens nicht und Israel auch nicht“, sagte
ein Sprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel. „Wir sind der Meinung,
dass die Palästinenser bei diesen Entscheidungen an vorderster Stelle
stehen müssen und dass der Gazastreifen palästinensisches Land ist und
bleiben wird.“
Am Montag hatte Israels Regierungschef Netanjahu gesagt, Israel wolle für
unbestimmte Zeit„ die Verantwortung für Sicherheit im Gazastreifen
übernehmen, um weitere Angriffe zu unterbinden. Am Dienstag sagte der
Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, in einem Interview
mit den TV-Sender MSNBC, Netanjahu habe nicht von einer Besetzung des
Gazastreifens gesprochen.
Dermer sagte weiter, nachdem die Hamas „nicht mehr an der Macht“ sein und
ihre „Infrastruktur zerschlagen“ sei, werde Israel aber „für unbestimmte
Zeit“ eine „allgemeine Verantwortung für die Sicherheit“ im Gazastreifen
tragen. Wenn eine „palästinensische Kraft“ Gaza „zum Wohle seiner Bewohn…
und ohne Israel zerstören zu wollen“ regiere, könne darüber gesprochen
werden. (afp)
## Internationale Hilfsorganisationen: erschwerte Bedingungen für
humanitäre Arbeit
Nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) wurde in
Gaza indes ein Hilfskonvoi wichtigen medizinischen Gütern beschossen. Der
Konvoi aus fünf Lastwagen und zwei Begleitfahrzeugen des Roten Kreuzes habe
am Dienstag Lieferungen zu Gesundheitseinrichtungen gefahren, als er von
Schüssen getroffen worden sei. Demnach wurde ein Fahrer leicht verletzt.
Das IKRK machte keine Angaben dazu, wer den Konvoi beschossen habe. „Dies
sind nicht die Bedingungen, unter denen humanitäres Personal arbeiten
kann“, erklärte William Schomburg von der IKRK-Delegation in Gaza.
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) meldete am Dienstag den Tod
eines Mitarbeiters und dessen Familienangehöriger. Der Labortechniker
Mohammed Al Ahel sei in seinem Haus im Flüchtlingslager Schati getötet
worden, als dieses bombardiert wurde und sein Haus einstürzte, erklärte die
Organisation. Es sei offensichtlich, dass „kein Ort in Gaza vor der
brutalen und wahllosen Bombardierungen sicher ist“, hieß es weiter.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden im Gazastreifen
täglich rund 160 Kinder getötet. „Das Ausmaß von Tod und Leid ist kaum
vorstellbar“, sagte WHO-Sprecher Christian Lindmeier. (afp)
## Tausende Tote seit Hamas-Angriff am 7. Oktober
Der Krieg im Gazastreifen dauert mittlerweile einen Monat an. Am 7. Oktober
waren hunderte Kämpfer der radikalislamischen Hamas aus dem Gazastreifen
nach Israel eingedrungen und hatten beim Angriff auf mehrere Ortschaften
und ein Musikfestival Gräueltaten an Zivilisten verübt. Bei dem schlimmsten
Angriff in der Geschichte des Landes wurden israelischen Angaben zufolge
etwa 1.400 Menschen getötet.
Als Reaktion auf den Hamas-Angriff hatte Israel der
Palästinenserorganisation den Krieg erklärt und seitdem ohne Unterlass
Ziele der Kämpfer im Gazastreifen angegriffen. Nach unabhängig nicht
überprüfbaren Angaben der von der Hamas geleiteten Gesundheitsbehörde im
Gazastreifen wurden seit Beginn des Krieges dort mehr als 10.300 Menschen
getötet, etwa zwei Drittel davon Frauen und Kinder. (afp)
## Baerbock: Mehr als 200 Deutsche und Angehörige aus Gaza ausgereist
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat die Ausreise von mehr als 200
Deutschen und deren Familienangehörigen aus dem Gazastreifen bestätigt.
„Das gibt Hoffnung inmitten der furchtbaren Lage in Gaza“, schrieb die
Grünen-Politikerin am Mittwoch auf der Plattform X (früher Twitter). Sie
ergänzte: „Vielen Dank an unsere Partner in Ägypten für die Unterstützung…
Die Bundesregierung arbeite „weiter, bis jeder Deutsche, der ausreisen
will, dies auch kann“. Baerbock war am Dienstagabend (Ortszeit) zu den
Beratungen der Außenministerinnen und –minister der G7-Staaten
wirtschaftsstarker Demokratien in der japanischen Hauptstadt Tokio
eingetroffen.
Auf der Plattform X forderte Baerbock erneut humanitäre Feuerpausen im
Gazakrieg, um die Notlage der Zivilisten dort zu lindern. „Die Bilder aus
#Gaza lassen niemanden los“, schrieb sie. „Deswegen werbe ich so sehr für
humanitäre Feuerpausen.“ Sie habe „unzählige Gespräche geführt und mit
allen Partnern darüber gesprochen, wie wir humanitäre Feuerpausen zeitlich
als auch geographisch endlich auf den Weg bringen können“. Sie fügte an:
„Es muss jetzt konkret werden.“ Die Menschen in Gaza brauchten Wasser, Brot
und medizinische Versorgung. Die Schwerstverletzten müssten endlich
behandelt werden.
Die Runde der G7-Außenminister hatte am Vorabend bei einem Abendessen über
den Krieg in Nahost und die humanitäre Lage im Gazastreifen beraten. Über
konkrete Ergebnisse wurde zunächst nichts bekannt. Zur G7-Runde gehören
neben Deutschland auch Frankreich, Italien, Japan, Kanada, die USA und
Großbritannien. Am Mittwoch beriet Baerbock mit ihren Kolleginnen und
Kollegen unter anderem über die Lage in der Ukraine. Hinter verschlossenen
Türen sollte es auch um eine koordinierte Unterstützung durch einen
„Winter-Schutzschirm“ gehen. Später sollte der ukrainische Außenminister
Dmytro Kuleba per Video zu den Beratungen hinzugeschaltet werden. (dpa)
## USA haben mehr als 400 Menschen bei Ausreise aus dem Gazastreifen
unterstützt
Die USA haben seit der Öffnung des Grenzübergangs Rafah nach eigenen
Angaben mehr als 400 Menschen bei der Ausreise aus dem Gazastreifen
unterstützt. Unter ihnen seien neben US-Staatsbürgern auch Menschen mit
einer dauerhaften Aufenthaltsgenehmigung in den USA sowie
Familienangehörige, erklärte ein Sprecher des US-Außenministeriums am
Dienstag. Unklar blieb zunächst, wie viele US-Bürger noch aus dem
Palästinensergebiet ausreisen wollen.
Der Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten war am
Mittwoch vergangener Woche erstmals seit Beginn des Krieges zwischen Israel
und der Hamas für Ausreisende und Verletzte geöffnet worden. Am Wochenende
war er infolge eines israelischen Angriffs auf einen Krankenwagen
zwischenzeitlich wieder geschlossen. Ab Montagabend war eine Ausreise von
Ausländern, Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft und Verletzten dann
wieder möglich. (afp)
8 Nov 2023
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Gaza.
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