| # taz.de -- +++ Nachrichten zum Nahost-Krieg +++: Hamas soll Vorräte in Tunnel… | |
| > Die israelische Armee fordert die Bevölkerung zum Verlassen von Nordgaza | |
| > auf. Hamas-Mitglieder bestätigen die Nutzung der Gaza-Klinik für | |
| > Sprengstoffe und Waffen. | |
| Bild: Rauch über Gaza nach einem israelischen Luftschlag am 28. Oktober | |
| ## Hamas-Mitglieder bestätigen Nutzung der Gaza-Klinik | |
| Israels Armee hat am Samstag Videos veröffentlicht, in denen mutmaßliche | |
| Mitglieder der islamistischen Hamas die Nutzung des größten Krankenhauses | |
| im Gazastreifen für ihre Zwecke bestätigen. Unter dem Schifa-Krankenhaus | |
| gebe es „unterirdische Ebenen“, sagte ein Terrorist laut einem der Videos | |
| in einem Verhör. | |
| Die Hamas transportiere dort etwa ihre Sprengstoffe, Waffen, Lebensmittel | |
| und medizinische Ausrüstung, hieß es darin. Aus dem Video geht auch hervor, | |
| dass Hamas-Mitglieder sich bei israelischen Angriffen in Kliniken oder | |
| Schulen versteckten. Grund dafür sei, dass Israel diese nicht bombardiere. | |
| Die Videos zeigen nach Angaben des Militärs die Verhöre zweier | |
| Hamas-Terroristen, die an den brutalen Massakern am 7. Oktober in | |
| israelischen Grenzorten beteiligt waren. Die Angaben ließen sich zunächst | |
| nicht unabhängig überprüfen. | |
| Israels Armee hatte zuvor unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse | |
| mitgeteilt, dass die im Gazastreifen herrschende Hamas die größte Klinik in | |
| dem Küstengebiet als Kommando- und Kontrollzentrum nutze. Die Hamas | |
| verwende zudem auch verschiedene Abteilungen des Schifa-Krankenhauses, um | |
| „Terroraktivitäten“ und Raketenabschüsse zu befehlen und zu kontrollieren, | |
| hieß es weiter. Auch andere Kliniken würden für die Zwecke der Islamisten | |
| missbraucht. Die Armee zeigte unter anderem Satellitenbilder und weitere | |
| Beweismaterialien. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig | |
| überprüfen. | |
| Die Hamas, die von Israel, der EU und den USA als Terrororganisation | |
| eingestuft wird, bestritt die Nutzung des Krankenhauses für „militärische | |
| Zwecke“. (dpa) | |
| ## Israelische Armee: Gaza-Stadt jetzt ein „Schlachtfeld“ | |
| Die israelische Armee hat die palästinensische Zivilbevölkerung gewarnt, | |
| dass Gaza-Stadt und Umgebung inzwischen zu einem „Schlachtfeld“ geworden | |
| seien. Die Schutzräume in dieser Zone seien „nicht sicher“, erklärte die | |
| Armee am Samstag in Flugblättern, die aus Kampfflugzeugen über dem | |
| Gazastreifen abgeworfen wurden. Darin werden die Zivilisten aufgefordert, | |
| „unverzüglich“ in Richtung Süden zu flüchten. | |
| Kurz zuvor hatte die israelische Regierung mitgeteilt, dass der Krieg | |
| Israels mit der Hamas „in eine neue Phase getreten“ sei. „Vergangene Nacht | |
| hat der Boden in Gaza gebebt. Wir haben oberhalb der Erde und unterhalb der | |
| Erde angegriffen“, sagte der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant | |
| in einer Videobotschaft, in der er sich auf die israelischen | |
| Bombardierungen von Tunnelanlagen im Gazastreifen bezog. (afp) | |
| ## Israel zieht Diplomaten aus Türkei ab | |
| Das israelische Außenministerium ruft seine Diplomaten in der Türkei | |
| zurück. „Angesichts der schwerwiegenden Äußerungen aus der Türkei habe ich | |
| die Rückkehr der diplomatischen Repräsentanten angeordnet, um eine | |
| Neubewertung der Beziehungen zwischen Israel und der Türkei vorzunehmen“, | |
| teilt Außenminister Eli Cohen per X (ehemals Twitter) mit. Welche | |
| Äußerungen gemeint sind, teilt Cohen nicht mit. (rtr) | |
| ## Israel fordert erneut zum Verlassen von Nordgaza auf | |
| Das israelische Militär fordert die Bewohner im Norden des Gazastreifens | |
| erneut auf, das Gebiet zu verlassen. „Dies ist eine dringende militärische | |
| Empfehlung“, schreibt Militärsprecher Daniel Hagari auf X (ehemals | |
| Twitter). „Zu Ihrer unmittelbaren Sicherheit fordern wir alle Bewohner des | |
| nördlichen Gazastreifens und von Gaza-Stadt auf, vorübergehend in den Süden | |
| umzuziehen.“ Der bevorstehende Einsatz der israelischen Streitkräfte solle | |
| die Bedrohung durch die Hamas mit Präzision und Intensität neutralisieren. | |
| (rtr) | |
| ## Israelische Städte werden aus Gazastreifen beschossen | |
| Israelische Städte sind am Samstag weiter vom palästinensischen | |
| Gazastreifen aus beschossen worden. In den Ortschaften im Grenzgebiet zu | |
| dem Küstenstreifen heulten mehrmals Warnsirenen, wie die israelische Armee | |
| mitteilte. Auch im Großraum Tel Aviv gab es erneut Raketenalarm, ebenso in | |
| der Küstenstadt Aschkelon. In der Wüstenstadt Beerscheva wurde nach | |
| Polizeiangaben ein Gebäude durch eine Rakete getroffen. Es gab zunächst | |
| keine Berichte zu Verletzten. | |
| Die Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der im Gazastreifen herrschenden | |
| Islamistenorganisation Hamas, bekannten sich zu den Angriffen. Sie hatten | |
| sich auch am Freitag zu Raketenangriffen auf Israel bekannt, unter anderem | |
| auf die Küstenmetropole Tel Aviv. Die Hamas wird nicht nur von Israel, | |
| sondern auch von EU und USA als Terrororganisation eingestuft. | |
| Seit Beginn des Krieges vor drei Wochen sind nach israelischen Angaben rund | |
| 8.000 Raketen von Gaza aus auf Israel abgefeuert worden. Ein Teil davon sei | |
| im Gazastreifen selbst eingeschlagen und habe dort auch Opfer verursacht. | |
| (dpa) | |
| ## Hamas hortet laut Experten Treibstoff und Vorräte | |
| Arabische und westliche Beamte halten einem Bericht zufolge Vorwürfe | |
| Israels für berechtigt, dass die im Gazastreifen herrschende Hamas große | |
| Vorräte an Lebensmitteln, Medikamenten und Treibstoff angelegt hat. Die | |
| Hamas habe Dutzende Kilometer lange Tunnel gebaut und dort Vorräte an | |
| praktisch allem angehäuft, was sie für einen langwierigen Kampf benötige, | |
| schrieb die US-Zeitung New York Times am Freitag (Ortszeit) unter Berufung | |
| auf Experten. | |
| Neben Hunderttausenden Litern Treibstoff für Fahrzeuge und Raketen sollen | |
| sich demnach in den Hamas-Tunneln auch Munition, Sprengstoff und | |
| Rohmaterialien für eine weitere Fertigung befinden, zudem Nahrungsmittel, | |
| Wasser und Medikamente. | |
| Ein hochrangiger libanesischer Beamter, der namentlich nicht genannt wurde, | |
| sagte der Zeitung zufolge, die Hamas habe genug Vorräte, um drei bis vier | |
| Monate ohne Nachschub weiterkämpfen zu können. Weder die arabischen noch | |
| die westlichen Beamten gaben laut New York Times so detaillierte | |
| Schätzungen über die Mengen an Vorräten ab wie die israelische Seite. | |
| „Aber sie gehen sehr vorsichtig mit dem um, was sie haben, weil sie es über | |
| lange Zeiträume nutzen werden“, sagte Samir Ghattas, ein ägyptischer | |
| Analyst, der Gaza genau beobachtet, der Zeitung. Nach seinen Worten ist es | |
| kaum wahrscheinlich, dass die Hamas bereit sei, Nahrungsmittel oder andere | |
| Hilfsgüter zur Unterstützung der Zivilbevölkerung bereitzustellen. „Die | |
| Hamas-Bewegung kümmert sich nur um die Hamas-Bewegung. Die Öffentlichkeit | |
| in Gaza bedeutet der Hamas absolut nichts.“ | |
| Die Versorgung der Zivilbevölkerung in dem abgeriegelten Gazastreifen ist | |
| seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober und der darauf | |
| folgenden militärischen Antwort Israel nach UN-Angaben sehr prekär. Seit | |
| Beginn des Gaza-Krieges kamen demnach 84 Lastwagen mit Hilfsgütern aus | |
| Ägypten über die Grenze. Notwendig seien jedoch 100 pro Tag. | |
| Ausgenommen von den Hilfslieferungen ist Treibstoff. Israel befürchtet, | |
| dass dieser in die Hände der Hamas fallen und beispielsweise für die | |
| Belüftung oder Beleuchtung ihrer Tunnel missbraucht werden könnte. Im dicht | |
| besiedelten Gazastreifen leben mehr als 2,2 Millionen Menschen. (dpa) | |
| ## Israelische Ärzte retteten Hamas-Chef 2004 das Leben | |
| Ein Arzt, der den Hamas-Chef Jihia al-Sinwar während dessen Haft in Israel | |
| häufig behandelt hat, bedauert heute, dass israelische Mediziner ihm damals | |
| das Leben gerettet haben. Juval Biton erzählte dem israelischen TV-Sender | |
| Channel 12 am Freitagabend, er sei damals für die Zahnbehandlung von Sinwar | |
| und anderen Hamas-Häftlingen zuständig gewesen. Bei den Massakern von | |
| Hamas-Terroristen am 7. Oktober im israelischen Grenzgebiet sei sein Neffe | |
| aus dem Kibbutz Nir Oz in den Gazastreifen entführt worden. | |
| Sinwar habe während der Haft einen eitrigen Hirnabzess gehabt, erinnerte | |
| Biton sich. „Wenn er geplatzt wäre, hätte er sich verabschieden können“, | |
| sagte Biton, der damals auch Leiter der Geheimdienstabteilung der | |
| israelischen Gefängnisbehörde wurde. „Israelische Ärzte retteten sein | |
| Leben.“ Heute bedauere er dies zutiefst. „Dass wir sein Leben gerettet | |
| haben, hat Hunderten von Kindern und alten Leuten das Leben gekostet“, | |
| sagte Biton mit Tränen in den Augen. Israel habe sich lange Illusionen | |
| gemacht und die Gefahr durch den Feind im Gazastreifen unterschätzt. | |
| Biton erzählte, Sinwar habe bereits im Gefängnis seine Führungsrolle | |
| innerhalb der Hamas aufgebaut. „Er war bereit, für seine Grundsätze jeden | |
| Preis zu bezahlen.“ Der heutige Hamas-Chef saß mehr als zwei Jahrzehnte in | |
| israelischer Haft und lernte im Gefängnis auch Hebräisch. | |
| 2011 war Sinwar als einer von mehr als 1.000 palästinensischen Häftlingen, | |
| die im Rahmen eines Gefangenenaustauschs im Gegenzug für den israelischen | |
| Soldaten Gilad Schalit freigekommen waren. Sinwar sei vor allem für den Tod | |
| palästinensischer Kollaborateure verantwortlich gewesen, sagte Biton. Wer | |
| ihn damals gekannt habe, habe Sinwars Freilassung wegen seiner | |
| „zerstörerischen Fähigkeiten“ für sehr gefährlich gehalten. Er habe dam… | |
| auch selbst davor gewarnt. Der Inlandsgeheimdienst Schin Bet habe die | |
| Gefängnisbehörde aber nicht gefragt. | |
| Israel habe Sinwar damals auch freigelassen, obwohl dieser sich geweigert | |
| habe, eine Verpflichtung zu unterzeichnen, dass er terroristischen | |
| Aktivitäten abschwöre, sagte Biton. Auf die Frage, was er Sinwar sagen | |
| würde, wenn er noch einmal in einem Raum mit ihm wäre, sagte der Zahnarzt: | |
| „Dass er selbst das Ende der Hamas bestimmt hat.“ (dpa) | |
| ## Geisel-Angehörige fordern Treffen mit Netanjahu | |
| Angesichts des verstärkten Vorgehens des israelischen Militärs im | |
| Gazastreifen steigt die Sorge unter Angehörigen von Geiseln in dem Gebiet. | |
| Familienmitglieder von Opfern, die am 7. Oktober bei dem Angriff von | |
| Terroristen der Hamas und weiterer Extremistengruppen in Israel entführt | |
| wurden, forderten am Samstag ein Treffen mit Ministerpräsident Benjamin | |
| Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant. Hunderte versammelten sich | |
| auf einem Platz in der Innenstadt von Tel Aviv. | |
| Demonstranten riefen die israelische Regierung auf, auf die Freilassung | |
| aller Geiseln zu dringen, ehe sie ihr militärisches Vorgehen gegen die | |
| militant-islamistische Hamas vorantreibe. Eine Sprecherin der | |
| Demonstranten, die frühere Abgeordnete Miki Haimovitz, sagte, die | |
| Angehörigen hätten das Gefühl, keiner kümmere sich um sie. „Keiner redet | |
| mit ihnen“, sagte sie. „Keiner erklärt, was los ist.“ | |
| Der israelische Militärsprecher Daniel Hagari teilte am Samstag mit, die | |
| Zahl der bestätigten Entführungsopfer liege inzwischen bei 229. In den | |
| vergangenen Tagen sollen vier Geiseln durch eine Vermittlung durch Katar | |
| und Ägypten freigekommen sein. | |
| Hagari wies Medienberichte zurück, wonach es ein Waffenruheabkommen geben | |
| könnte, wenn im Gegenzug Geiseln freigelassen würden. Die Hamas nutze auf | |
| zynische Weise die Sorgen von Angehörigen der Geiseln aus, sagte Hagari. | |
| (ap) | |
| ## WHO und Hilfsorganisationen ohne Kontakt nach Gaza | |
| Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat keinen Kontakt mehr zu | |
| Mitarbeitern, Gesundheitseinrichtungen und anderen Partnern im | |
| Gazastreifen. Das schrieb WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am | |
| Freitagabend auf der Plattform X, früher Twitter. Wegen der „Belagerung“ | |
| mache er sich große Sorgen um deren Sicherheit und die unmittelbare | |
| Gesundheitsgefährdung von gefährdeten Patienten. | |
| Auch das UN-Kinderhilfswerk Unicef, das UN-Entwicklungsprogramm UNDP und | |
| das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) haben nach eigenen | |
| Angaben keinen Kontakt mehr zu ihren Kollegen in Gaza. | |
| Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell schrieb auf X: „Ich mache mir | |
| große Sorgen um ihre Sicherheit und eine weitere Nacht unaussprechlichen | |
| Grauens für 1 Million Kinder in #Gaza. Alle humanitären Helfer und die | |
| Kinder und Familien, denen sie behilflich sind, MÜSSEN geschützt werden.“ | |
| Auch das UNDP erklärte, zutiefst besorgt um die Sicherheit des Teams in | |
| Gaza und aller dortigen Zivilisten zu sein. | |
| Hilfsorganisationen wie Save the Children und der Norwegische | |
| Flüchtlingsrat (NRC) berichteten von ähnlichen Problemen beim Kontakt zu | |
| ihren Mitarbeitern. „Wir haben den Kontakt zu unseren 54 NRC-Kollegen in | |
| Gaza verloren“, teilte Generalsekretär Jan Egeland am Samstag auf X mit. | |
| Save the Children verlor ebenfalls die Verbindung zu Mitarbeiterinnen und | |
| Mitarbeitern vor Ort. Eine Ausweitung der Bodeneinsätze im Gazastreifen | |
| gefährde mehr Leben von Kindern, warnte die Organisation. Sie forderte eine | |
| sofortige Feuerpause. (dpa) | |
| ## Berliner Polizei löst propalästinensische Demos auf | |
| Die Berliner Polizei hat am Freitagabend im Bezirk Mitte mehrere | |
| propalästinensische Demonstrationen aufgelöst. Auf dem Alexanderplatz | |
| versammelten sich trotz einer Verbotsverfügung rund 100 Menschen, die | |
| „offensiv angesprochen und konsequent des Platzes verwiesen wurden“, wie es | |
| in einer Mitteilung der Polizei vom Samstag hieß. | |
| Später am Abend stellten Einsatzkräfte demnach auf dem Pariser Platz am | |
| Brandenburger Tor rund 100 Personen fest, die den Angaben zufolge | |
| propalästinensische wie später auch polizeifeindliche Parolen riefen. „Da | |
| hier ein Zusammenhang zu den erlassenen Versammlungsverboten zu erkennen | |
| war, wurde einer Spontanversammlung nicht zugestimmt und Platzverweise | |
| erteilt“, hieß es im Polizeibericht. | |
| Bei dieser und folgenden weiteren Ansammlungen in der Nähe nahm die Polizei | |
| die Personalien Dutzender Beteiligter auf und nahm auch Menschen in | |
| Gewahrsam. Zwei Polizisten wurden bei Auseinandersetzungen verletzt. | |
| Insgesamt fertigte die Polizei im Zusammenhang mit den Aktionen 6 | |
| Strafanzeigen und 68 Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten an. | |
| Darüber hinaus stellten die Beamten praktisch in der gesamten Stadt | |
| Sachbeschädigungen in Form von aufgemalten Symbolen sowie israelfeindlicher | |
| und propalästinensischer Schriftzüge fest. In der Greifenhagener Straße im | |
| Prenzlauer Berg nahmen Zivilpolizisten einen 37-jährigen Mann fest, der | |
| Hakenkreuze an mehrere Hausfassaden geschmiert haben soll. | |
| Seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober | |
| mit rund 1.400 Toten kam es in Berlin bei pro- palästinensischen | |
| Demonstrationen wiederholt zu antisemitischen und israelfeindlichen | |
| Aktionen. Vor diesem Hintergrund sprach die Polizei zuletzt immer wieder | |
| Verbotsverfügungen gegen bestimmte Demonstrationen aus, andere durften | |
| stattfinden. Viele jüdische Menschen in Berlin beklagen eine Zunahme von | |
| Antisemitismus und Bedrohungen im Alltag. (dpa) | |
| ## Intensivste Kampagne seit Beginn des Gaza-Kriegs | |
| In der Nacht von Freitag auf Samstag hat das israelische Militär (IDF) mit | |
| seiner bisher intensivsten Kampagne gegen die Terror-Organisation Hamas im | |
| Gazastreifen begonnen. Im Laufe der Woche hatte die Zahl der Luftschläge | |
| bereits zugenommen, mehrfach führten die IDF auch kleinere Bodeneinsätze | |
| durch.Beteiligt seien Infanterie, Panzertruppen, Ingenieurkorps und | |
| Artillerie, sagt IDF-Sprecher Daniel Hagari. Die Bodentruppen seien immer | |
| noch vor Ort. Unter den israelischen Soldaten gebe es keine Opfer. | |
| Man habe mehrere hohe Hamas-Militante getötet, unter anderem den für die | |
| Angriffe am 7. Oktober mitverantwortlichen Issam Abu Rukbeh, zuständig für | |
| die Luftangriffe sowie -verteidigung der Hamas, sagt Hagari. Außerdem seien | |
| über 150 unterirdische Ziele, etwa [1][Tunnel und Bunker], durch | |
| israelische Luftangriffe zerstört worden. | |
| Hagari bestätigte den Einsatz von Truppen auf dem Boden. Laut der | |
| palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa konzentriert sich die | |
| Militärkampagen auf Beit Hanoun, Beit Lahia, und Jabalia im nördlichen | |
| Gazastreifen. ABC News erklärte das israelische Militär am Samstagmorgen, | |
| die Angriffe dienten dem Ziel „künftige Phasen der Operation | |
| vorzubereiten“. Die Truppen sind auch am Samstagmorgen noch in Gaza. | |
| Dem US-amerikanischen Fernsehsender ABC News bestätigten US-Offizielle, | |
| dass es sich beim Vorgehen der IDF aber nicht um die erwartete und | |
| wiederholt aufgeschobene Bodenoffensive handelte. (taz) | |
| ## Israel will weitere Gaza-Hilfslieferungen ermöglichen | |
| Die israelische Armee hat nach Ausweitung der Bodeneinsätze im Gazastreifen | |
| eine Verstärkung der humanitären Hilfslieferungen für die palästinensische | |
| Bevölkerung angekündigt. „Für die Einwohner des Gazastreifens, die in das | |
| Gebiet südlich von Wadi Gaza gegangen sind, weiten wir die humanitäre Hilfe | |
| aus“, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Samstag. Man werde im Verlauf | |
| des Tages die Einfuhr von Lastwagen mit Lebensmitteln, Wasser und | |
| Medikamenten in den Süden des Küstenstreifens ermöglichen. „Wer sich in | |
| diesem Gebiet aufhält, wird diese erhalten“, sagte Hagari. | |
| Die israelische Armee hatte die Menschen im Norden des Gazastreifens immer | |
| wieder aufgefordert, zu ihrer eigenen Sicherheit in den Süden des | |
| abgeriegelten Küstenstreifens zu fliehen. Dies haben nach Militärangaben | |
| bereits mindestens rund 700 000 Menschen getan. Die Vereinten Nationen | |
| sprechen sogar von 1,4 Millionen Binnenflüchtlingen. Insgesamt leben in dem | |
| dicht besiedelten Gebiet mehr als 2,2 Millionen Menschen. | |
| Israels Armee will nach eigenen Angaben zunächst gegen die Infrastruktur | |
| der Islamistenorganisation Hamas im Norden des Gazastreifens vorgehen. | |
| (dpa) | |
| Familien von Geiseln besorgt wegen Bodeneinsätzen | |
| Nach den verstärkten Angriffen der israelischen Armee auf den Gazastreifen | |
| haben die Familien der Geiseln, die von der radikalislamischen Hamas | |
| festgehalten werden, eine Erklärung der israelischen Regierung gefordert. | |
| „Die Familien machen sich Sorgen um das Schicksal ihrer Angehörigen und | |
| warten auf Erklärungen“, hieß es am Samstag von einer Gruppe, in der sich | |
| einige der Familien zusammengeschlossen haben. „Jede Minute scheint eine | |
| Ewigkeit zu sein.“ | |
| Nach einer „Nacht voller Angst“ forderte die Gruppe den israelischen | |
| Verteidigungsminister Yoav Gallant und die Minister des Kriegskabinetts zu | |
| einem Treffen am Samstag auf. | |
| Die Mitglieder brachten ihre „große Verärgerung“ darüber zum Ausdruck, d… | |
| keines der Mitglieder des Kriegskabinetts sich die Mühe gemacht habe, sich | |
| ihnen zu treffen und ihnen zu erklären, „ob die israelischen Bodeneinsätze | |
| eine Gefahr für die 229 von den Behörden identifizierten Geiseln | |
| darstellen“. (afp) | |
| ## Internetverbindung in Gaza unterbrochen | |
| Seit Freitagabend gegen 18 Uhr lokaler Zeit ist außerdem das Mobilfunknetz | |
| in Gaza zusammengebrochen. Auf Anfrage der taz erklärte Alp Toker von | |
| Netblocks, einer Organisation die unter anderem Netzwerkunterbrechungen | |
| weltweit dokumentiert: Der derzeitige [2][Netzausfall] sei „der größte, den | |
| wir seit Beginn des Konflikts mit Israel im Gazastreifen beobachtet haben“. | |
| Die Unterbrechung stehe im Zusammenhang mit den israelischen | |
| Bombardierungen und sei wahrscheinlich durch die physische Zerstörung der | |
| Hauptleitungen bedingt. (taz) | |
| ## Hamas-Basis unter Krankenhaus, sagt IDF-Sprecher | |
| Am Freitagabend gab IDF-Sprecher Hagari bekannt, dass die wichtigste | |
| Operationszentrale der Hamas sich direkt unter dem Shifa Krankenhaus in | |
| Gaza Stadt befinde. Die IDF [3][veröffentlichte auf X, ehemals Twitter,] | |
| Satellitenbilder und Videos, die das belegen sollen. Durch ein | |
| Tunnelnetzwerk sei das Krankenhaus auch unterirdisch zu erreichen. (taz) | |
| ## IDF will mehr humanitäre Hilfe für Südgaza zulassen | |
| Aus Ägypten, durch den Grenz-Punkt Rafah, sollen bald [4][zusätzliche | |
| Lebensmittel, Wasser- und medizinischen Versorgungsgüter] in den Südteil | |
| Gazas gelangen. Die IDF betonte aber auch, dass sie weiterhin keinen | |
| Treibstoff in den Gazastreifen lassen werde. Diesel wird dort dringend | |
| benötigt: Strom erhielt Gaza bisher vor allem aus zwei Quellen: Von Israel | |
| und von einem Diesel verfeuernden Kraftwerk. Israel hat seine | |
| Stromlieferungen nach dem 7. Oktober unterbrochen, durch den Mangel an | |
| Diesel ist auch das Kraftwerk außer Betrieb. Das ist vor allem für | |
| Krankenhäuser ein Problem, die ohne Strom nicht betrieben werden können. | |
| Laut den IDF habe die Hamas Diesel von Zivilisten gestohlen und nutze den | |
| Treibstoff für seine Angriffe auf Israel und gegen die israelischen Truppen | |
| in Nordgaza. | |
| Dass mehr Hilfsgüter im Süden eintreffen, soll die Zivilisten in Nordgaza | |
| motivieren, der Aufforderung Israels das Gebiet zu evakuieren, zu folgen. | |
| Immer wieder wird berichtet, dass die Hamas sie aber darin hindert. Dass | |
| Israel für die Evakuierungen [5][keine Feuerpause] genehmigen wollte und | |
| will, sorgte auch international für Proteste. (taz) | |
| 28 Oct 2023 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Militaerexperte-ueber-Terror-in-Nahost/!5964481 | |
| [2] https://x.com/netblocks/status/1717942556703551590?s=20 | |
| [3] https://x.com/idfonline/status/1717902393776484789?s=20 | |
| [4] /Hilfsgueter-fuer-Menschen-in-Gaza/!5969219 | |
| [5] /Stimmen-aus-Gaza/!5964988 | |
| ## AUTOREN | |
| Lisa Schneider | |
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